David Doulière ist Landwirt und Heuhändler. Auf seinen Feldern in der Crau, einer einstigen Steppe im Süden Frankreichs, baut der 55-jährige Heu an. Das Erzeugnis, mit dem er und viele
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David Doulière ist Landwirt und Heuhändler. Auf seinen Feldern in der Crau, einer einstigen Steppe im Süden Frankreichs, baut der 55-jährige Heu an. Das Erzeugnis, mit dem er und viele seiner Kollegen ihr Geld verdienen, ist ein ganz besonderes. Ihr Gras kostet bis zu 250 Euro pro Tonne, ist mit einer Herkunftsbezeichnung ähnlich geschützt wie Champagner und unter Pferdezüchtern weltweit heiß begehrt. Das Edelheu gedeiht auf Böden, die einst brach lagen. Erst mit Hilfe eines umfangreichen Kanalsystems, welches Wasser aus einem nahen Alpenfluss, der Durance, ableitet, hat sich die Crau in den letzten Jahrhunderten zu einer blühenden Landschaft gewandelt. Um ihren Ertrag zu sichern, müssen die Bauern ihre Felder üppig fluten. Doch der Wasserverbrauch der Bauern ruft auch Kritikerinnen und Kritiker wie Annick Mièvre, Leiterin der regionalen Wasserbehörde, auf den Plan. Denn mit dem Fortschreiten des Klimawandels wird das Wasser in Südfrankreich knapp, auch die Durance könnte bis zu 50 Prozent ihres Wassers verlieren. Neben den Heubauern nutzen auch noch zwei Drittel der Region PACA, in welcher der Großraum Marseille liegt, das Wasser der Durance. Für Mièvre ist deshalb klar: Jetzt müssen alle Wasser sparen. Während erste Heubauern bereits auf Alternativen setzen, wie den Anbau von Mandelbäumen, bangen andere um ihre Zukunft. Wird das Wasser neu verteilt, könnten sie ihre Privilegien und damit ihr wichtigstes Produkt verlieren. Sie sind überzeugt, der Grundwasserspiegel der Region würde sinken und die Felder versteppen, wenn sie ihre Felder nicht mehr fluten dürfen – und natürlich sicher, dass Frankreich ohne das Edelheu der Crau um einen exquisiten Exportschlager ärmer wäre. (Text: arte)