Owls before the sows

Die verflixte Staffel 7 kommt endlich aus dem Orbit geschossen (und ist somit immer noch schneller als die EULEN VOR DIE SÄUE Buchreihe) und plötzlich ist nichts mehr wie es einmal war. Der große Wikipedia-Löschungsskandal hat weitreichendere Auswirkungen als der Meteoriteneinschlag damals in der guten alten Kreidezeit. Der gesamte Hauptcast wurde durcheinander gewirbelt, genauso wie Sitzordnung und sogar die Spurenbelegung auf Franks kleinem Yps-Heft-Aufnahmerekorder. Nichtsdestowenigertrotz werden wieder Themen angeschnitten, die an Dringlichkeit kaum zu überbieten sind. Wer kann noch seinen großen Zeh in den Mund nehmen? Warum stehen Franks Haare neuerdings zu Berge? Kann man mit 30 noch souverän im Fitnessstudio anfangen? Wie schief wird man angeschaut, wenn man “Nike” richtig ausspricht? Und was erlaube eigentlich Hyperdieter?

Folge 64 wird unfreiwillig schon wieder zu einer besonderen Situation, denn Basti Graage hielt es diesmal nicht für nötig, von seinem Throne zu Hause aufzustehen und sich zu den anderen beiden Transmittanten zu bequemen, weshalb der große Wrestling-Trainingsbesuch noch mal verschoben werden muss. So wird also munter per 33k-Moden hin- und hergeplaudert und das ein oder andere Bonmot konsequent umschifft. Frank Tonmann ist neuerdings auch E-Roller-Fahrer, Basti Graage schämt sich in Gegenwart von Handwerkern und Thomas Cool hat sich einmal außerhaus grundgereinigt und ist damit unwissentlich einen Duschpakt eingegangen. Außerdem gibt es neue Lifehacks, einen neuen Plan, um Wikipedia zu stürzen und einen neuen (leider) Ohrenfurz vom Schiss in der Promi-Edition. Nur die ganz Mutigen hören um Mitternacht mal rein.

Die magische 65. Folge steht an und schon wieder ist alles anders gedacht. Diesmal schert Frank Tonmann (Tonmann) aus dem üblichen Mittagskabuffaufnahmeritual aus und befindet sich versehentlich auf geheimer Mission im Saarland. Aus einem kleinen Motel ist Frank via Transistor-Radio zugeschaltet und klingt als spräche er durch eine alte Zigarettenschachtel. Das verhindert aber nicht den gewohnt bunten Strauß an Themen, die die ein oder andere Kinnrunterklappung verursachen werden. Denn wer konnte ahnen, dass Frank neben Wikipedia-Rüpel Hyperdieter noch einen anderen Erzfeind hat? Oder dass Basti in einem piekfeinen Restaurant wie ein Arschsack behandelt wurde? Oder dass Thomas Cool ein geborenes Glückskind ist? Aha - Einschalten ist also wie immer obligatorisch.

Endlich ist es so weit. Frank Tonmanns erstes Wrestling-Training findet statt. Vater Basti und Mutter Thomas könnten nicht stolzer sein und lassen es sich natürlich nicht nehmen, ihren mutig gewordenen Sohnemann höchstpersönlich zum Unterricht zu fahren. Was werden die anderen Kinder zu seinem Outfit und zu seinen zu streng geflochtenen Zöpfen sagen? Wie viele Schläge wird er zur Begrüßung einstecken müssen? Was wird sein Trainer von seiner Physis halten? Wird sein Wrestling Character bereits an Tag 1 entwickelt? Erfüllt sich außerdem Franks Lebenstraum, einmal vom obersten Ringseil einen dreifachen Rittberger zu springen bereits jetzt? Und wie hilfreich sind eigentlich dumme Kommentare von Außenstehenden (aka Thomas “Ich liebe Salat” Cool und Basti “Ich kann kaum Treppen steigen” Graage)? All das wird definitiv beantwortet.

Ganze 57 Folgen nach Folge 10 erscheint also endlich Folge 67. Wer hätte das noch vorgestern überhaupt geglaubt? Sicherlich niemand, außer man heißt Eule, Beule und Keule. Eure Lieblingstransmitter haben sich schon wieder aufsplitten müssen, denn Eule verweilt in München, um 5 kleine Familiensendungen für ProSieben aufzuzeichnen, während Beule und Keule in Berlin vor sich hin Zelda-Breathe-Of-The-Wild-Spielen. Trotzdem entstehen erstaunlich interessante Gespräche wie z.B. “Woran erkennt man, dass man es in der Karriere Hierarchie nach ganz oben geschafft hat?” “Welche Erkenntnisgewinne gibt es, nachdem die Clubs endlich wieder aufhaben?” oder “Wie fühlt sich der teigige Körper nach dem 1. Wrestling-Training eigentlich an?”. Es wird aufklärerisch.

Folge 68 linst verschmitzt um die Ecke und flüstert verführerisch “Hört mich, hört mich - beim Beischlaf da stört’s nich!”. Wenn das mal nicht ein Irrtum ist, denn es werden wieder einmal locker 3 Lacher pro halbe Stunde generiert. Thematisch dreht es sich diesmal um mehr oder weniger alles. U.a. ist Basti jetzt im Fitnessstudio und wundert sich massivst über die Fehlkonstruktion der Umkleidekabinen und Duschen im Jahr 2022, genauso wie über die absichtlich zelebrierte Nacktheit. Frank trägt neuerdings Schlafanzughosen auch tagsüber, was zu einer Diskussion über die korrekte Kleidung im Haushalt und auf dem Weg zum Kiosk führt. Und Thomas ist im Straßenverkehr mehrfach übel mitgespielt worden und er hat eine sonderbare Entdeckung im Regionalzug gemacht. Feel abgeholt yet? Zurecht.

Zahlenfans wissen natürlich welche Mystik der 69 innewohnt - sie steht logischerweise für Botschaftsübermittlungen von Engeln. Und ist das nicht exakt das, was “Engel vor die Säue” seit Tag 1 anbietet? (rhetorische Frage) Auch diese Folge macht da wieder keine Ausnahme. Engelsgesicht Thomas Cool berichtet mit tränenerstickter Stimme von Unzulänglichkeiten, Peinlichkeiten, Verfehlungen, mangelndem Können und wie er von Erzengel Bastiel aufs Übelste geshamed wurde. Gleichzeitig deckt dieser aber einen ungeheuren Skandal und eine Lücke in Thomas’ sonst so lückenlosen Moralvorstellungen auf. Krawall ist vorprogrammiert, denn Engelslocke Frank bläst ins gleiche Horn und hat verschiedene Beschwerden auf seinem rundlichen Herzen. Und als wäre das nicht genug, taucht auch noch ein topmotivierter Gast auf, der mit seinen besonderen Fähigkeiten, alles in den Schatten stellt, was einen Schatten wirft. Erleuchtet ihr seid!

Es staffelfinalt zum siebten Mal in der Geschichte der Eulensau. Und was sollen wir dazu noch sagen? Die Regeln sind bekannt, die Laberbacken gewetzt und es wurde sogar extra noch mal ein Antworten-Camp in Antwortlusien besucht. Trotzdem bleibt natürlich auch ein wenig Zeit für das Zwischenmenschliche aka jemand wird von den anderen Jemands beschimpft oder missachtet oder beides. Und selbstverständlich verstecken sich auch wieder ein oder mehrere Skandale zwischen den Zeilen, die locker für mehrere Minuten Gesprächsstoff in den Kantinen dieses Landes reichen werden. Lehnt Euch also zurück, kocht Euch ein kleines Eis und kurbelt schon mal das Grammophon vor. Es wird finalig.

Kräht der Bauer auf dem Mist, bleibt das Finale gar nicht mal so sehr, wie es eigentlich einst angedacht war. Denn schon wieder musste die unglaubliche Masse an Premium-Content auf zwei Folgen verteilt werden, da man sonst die Rebieber-Gehirne überfordert hätte. Endlich, endlich werden nun aber im zweiten Teil jede Menge Fragen beantwortet und wie immer wird reichlich Skurriles zu Tage gefördert, aber auch Alltägliches und manchmal sogar Rätselhaftes. Oder hätte jemand gewusst, dass Frank eigentlich Beelzebub Butterknödel heißt, Basti einer Salatdynastie entstammt und Thomas Cool keinen längeren Sachverhalten folgen kann? Aha. Dann also besser einschalten, wenn sich Deutschlands erfolgreichster Lernpodcast wieder aufschwingt, frohe Botschaften unters Volk zu transmitten.