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Saison 2016
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Jan 12, 2016
Meissen, hoch über der Elbe prägen der Dom und die Albrechtsburg die Silhouette der Stadt. Doch wirklich berühmt ist sie, wegen ihres kostbaren weißen Goldes, dem Meissener Porzellan.
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Meissen, hoch über der Elbe prägen der Dom und die Albrechtsburg die Silhouette der Stadt. Doch wirklich berühmt ist sie, wegen ihres kostbaren weißen Goldes, dem Meissener Porzellan. Zum weltbekannten Symbol für die Porzellanmanufaktur sind die gekreuzten „Blauen Schwerter“ geworden. Die Marke ist nicht nur bei Sammlern beliebt, die ihre wertvollen Einzelstücke hüten wie Schätze. Eines der ersten Dekore von Meissener Porzellan überhaupt findet sich noch heute in vielen Haushalten wieder: das Zwiebelmuster. Viele Familie besitzen ein Stück Meissener. Wie auch Jörg und Uta Danielczyk, beide haben sich als Lehrlinge in der Porzellanmanufaktur kennengelernt. Seitdem dreht sich bei ihnen alles um die blauen Schwerter. Jörg Danielczyk hat es vom Modelleur inzwischen zum Chefdesigner des Traditionsunternehmens gebracht, seine Frau Uta arbeitet als Blumenmalerin. Noch immer werden die detaillierten Muster in der Manufaktur von Hand bemalt. Eine besondere Kunst, die von Generation zu Generation weitergeben wird und das Leben der Porzellangestalter, Bossierer und Porzellanmaler bestimmt. Axel Bulthaupt entdeckt Geschichten und Geheimnisse um das weiße Gold, das bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat. Zu DDR-Zeiten war das Meissener Porzellan ein begehrter Exportschlager. 90 Prozent der Produktion ging in den Westen. Auch Schalck-Golodkowski war gierig nach dem weißen Gold aus Meissen. Um besonders wertvolle Stücke gegen harte Devisen zu verhökern, ließ er sogar Kunsthändler zwangsenteignen. Und nicht wenige Künstler aus dem Westen, die in der DDR aufgetreten sind, ließen sich einen Teil ihrer Gage in „Meissener“ auszahlen. Auch heute noch sind Prominente fasziniert von der filigranen Porzellankunst. Der Schauspieler Uwe Steimle erzählt uns erstmals über seine ganz private Porzellanleidenschaft und öffnet die Schränke, um seine persönlichen Lieblingsstücke zu zeigen. (Text: mdr)
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Jan 19, 2016
40 Meter unter dem Wasserspiegel ist es stockfinster. Der Taucher mit seiner Kamera aber entdeckt im Scheinwerferlicht, was vor der Talsperrengeschichte hier lag. Ein idyllisches Tal mit
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40 Meter unter dem Wasserspiegel ist es stockfinster. Der Taucher mit seiner Kamera aber entdeckt im Scheinwerferlicht, was vor der Talsperrengeschichte hier lag. Ein idyllisches Tal mit vielen Dörfern, deren Überreste er nun in der Tiefe betrachten und filmen kann. 1926 begannen die Planung und der Bau riesiger Wasserspeicher zur Energiegewinnung und zum Hochwasserschutz im Saaletal. Der Fluss wurde fünfmal angestaut, auf 80 Kilometer Länge. So entstand die Saalekaskade, einer der größten künstlichen Gewässer Europas. Die einstigen Bewohner wurden umgesiedelt, ein Schicksal, von dem die Alten noch zu berichten wissen. Doch Bitterkeit ist kaum noch spürbar. Denn das „Thüringer Meer“, eine der wichtigsten nationalen Naturlandschaften Deutschlands, ist ein guter Ort zum Leben, zum Erholen, zum Natur genießen. Autor Frank Koschewski entdeckt sie neu – die seltene Harmonie von Wasser und Wald, umgeben von Höhenzügen bis zu 600 Metern, mit ihrem unglaublichen Reichtum an Wasservögeln, Fischen und Amphibien. Er ist bei Anglern, Freizeitkapitänen oder Dauercampern, die alle ein eigenes Verhältnis zu ihrer Heimat haben. Und er zeigt das Ganze aus der Frosch- und der Vogelperspektive, auf Augenhöhe oder taucht dahin, wo es stockfinster ist: an den Grund der Saalekaskade. (Text: mdr)
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Jan 26, 2016
Vogtland und Westerzgebirge sind bekannt für große Wintersportler. Aber auch namhafte Ski-Hersteller gab es. Ein Filmteam spürte sie auf und begleitete Experten beim Bauen von Skiern.
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Vogtland und Westerzgebirge sind bekannt für große Wintersportler. Aber auch namhafte Ski-Hersteller gab es. Ein Filmteam spürte sie auf und begleitete Experten beim Bauen von Skiern. Gedreht wurde im Museum „Skitruhe“ von Gottfried Fuchs in Schönheide, bei der Familie Gablenz in Geyer, im Musik- und Wintersportmuseum Klingenthal sowie bei Roland Voigt in Muldenhammer, der Skier fertigt. (Text: mdr)
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Fév 02, 2016
Der Oybin im Zittauer Gebirge. 514 Meter hoch, massiver Sandstein. Uralte, geheimnisvolle Ruinen und ein berauschender Blick auf eine der schönsten deutschen Landschaften locken mehr als
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Der Oybin im Zittauer Gebirge. 514 Meter hoch, massiver Sandstein. Uralte, geheimnisvolle Ruinen und ein berauschender Blick auf eine der schönsten deutschen Landschaften locken mehr als 100.000 Touristen jedes Jahr auf den Felsen. Ein Ort, der magische Anziehungskraft ausgeübt hat auf Könige und Kaiser, auf Kriegsherren und Diktatoren, aber auch auf Schmuggler und zwielichtige Grenzgänger. Gelegen an einer der großen Handelsrouten von der Ostsee, über Prag bis zum Mittelmeer und dicht an der alten deutsch-böhmischen Grenze, ist der Oybin auch der ideale Ort, um die Gegend zu kontrollieren. Nicht umsonst ließ Kaiser Karl IV. auf dem Sandsteinfelsen vor fast 700 Jahren eine Residenz und ein Kloster errichten. Doch trotz wachsamer Garde werden am Oybin Waren geschmuggelt und Menschen geschleust – auch, als der Kaiser längst Geschichte ist. Axel Bulthaupt trifft in einer neuen Folge von „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ auf Augenzeugen, die sich an einen Schmuggler- und Schleuserring erinnern können, der die DEFA 1957 inspirierte, einen Kriminalfilm am Oybin zu dem Thema zu drehen. Einige ältere Oybiner erinnern sich auch an einen merkwürdigen Besuch im Sommer 1944, als der Großmufti von Jerusalem, ein Bewunderer Hitlers, samt Gefolge in das Zittauer Gebirge geschickt wurde und am Fuße des Oybin sein Lager aufschlug. Der Film „Im Reich der Schmuggler – Die Geheimnisse des Oybin“ erzählt von einem Ort, der aufgrund seiner Abgeschiedenheit und der Geschichten, die sich dort ereignet haben, auch heute noch eine große Faszination ausübt. (Text: mdr)
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Fév 02, 2016
Der Oybin im Zittauer Gebirge ist 514 Meter hoch und aus massivem Sandstein. Uralte, geheimnisvolle Ruinen und ein berauschender Blick auf eine schöne Landschaft locken jedes Jahr mehr
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Der Oybin im Zittauer Gebirge ist 514 Meter hoch und aus massivem Sandstein. Uralte, geheimnisvolle Ruinen und ein berauschender Blick auf eine schöne Landschaft locken jedes Jahr mehr als 100.000 Touristen auf den Felsen. Ein Ort, der magische Anziehungskraft ausgeübt hat auf Könige und Kaiser, auf Kriegsherren und Diktatoren, aber auch auf Schmuggler und zwielichtige Grenzgänger.
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Fév 16, 2016
Durch Waltersdorf, einem kleinen Ort in der Oberlausitz, weht Anfang der 1970er ein Hauch von Hollywood. Zu dieser Zeit drehten Filmleute aus Berlin und Babelsberg den DEFA-Kultfilm
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Durch Waltersdorf, einem kleinen Ort in der Oberlausitz, weht Anfang der 1970er ein Hauch von Hollywood. Zu dieser Zeit drehten Filmleute aus Berlin und Babelsberg den DEFA-Kultfilm "Schwester Agnes", der 1975 erstmals ausgestrahlt wurde.
Daran erinnern sich die Oberlausitzer gern, denn einige von ihnen spielten als Komparsen mit im Film. Auch heute noch hat "Schwester Agnes" bei den Fernsehzuschauern viele Fans, denn die Gemeindeschwester heilte nicht nur mit Herz und Berliner Schnauze, sondern kümmerte sich auch um viele andere Belange. Im Kampf gegen die Wohnungsnot legte sie sich auch gern mal mit den Mächtigen im Gemeinderat an. Dort, wo der Bürgermeister damals mit Schwester Agnes diskutierte, wird heute fleißig gearbeitet. Die Schlagerstars Kathrin und Peter restaurieren das Umgebindehaus. Auf dem Dachboden hat der Entertainer zufällig einen echten Filmschatz entdeckt: Das alte Schild des Gemeindehauses "Krummbach", so heißt das Dorf im Film.
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Mar 01, 2016
Klietz, etwa 30 Kilometer nordöstlich von Stendal, war einer der ersten Standorte der Nationalen Volksarmee. Hier wurden nicht nur Panzerjäger und Raketenverbände ausgebildet, sondern
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Klietz, etwa 30 Kilometer nordöstlich von Stendal, war einer der ersten Standorte der Nationalen Volksarmee. Hier wurden nicht nur Panzerjäger und Raketenverbände ausgebildet, sondern auch die Top-Agenten des Arbeiter- und Bauernstaates. Ein Super-Geheimdienst neben der Stasi, der Geheimdienst der Nationalen Volksarmee. Eine Spezialeinheit für Spionageabwehr und Aufklärung.
Seine zentrale Ausbildungseinrichtung liegt damals gut versteckt auf dem Truppenübungsplatz Klietz. Nur wenige Einheimische wissen davon.
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Mar 22, 2016
„Wenn Ihr nicht brav seid, kommt Ihr nach Waldheim“. Jahrhundertelang wurde Kindern damit gedroht, wenn sie etwas angestellt hatten. Und auch die Älteren erinnern sich mit Schaudern an
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„Wenn Ihr nicht brav seid, kommt Ihr nach Waldheim“. Jahrhundertelang wurde Kindern damit gedroht, wenn sie etwas angestellt hatten. Und auch die Älteren erinnern sich mit Schaudern an den Namen Waldheim: Sie denken an Gefängnis, Zuchthaus, Strafanstalt, Knast. In diesem Jahr begeht die JVA Waldheim ihr 300-jähriges Gründungsjubiläum. Und ist somit das älteste noch aktive Gefängnis Deutschlands an seinem Ursprungsort. Das sächsische Waldheim hat rund 9.000 Einwohner und die JVA ist einer der größten Arbeitgeber im Ort. Das Besondere ist die Lage, denn der Knast liegt mitten im Ortskern. In einer neuen Folge „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ geht Axel Bulthaupt der Frage nach, was die Waldheimer zu „ihrem“ Knast sagen und wie es ist, im Schatten der Gefängnismauer zu leben. Außerdem gewährt der Film einen Blick in die JVA, vermittelt den Alltag der Insassen und begleitet eine ehrenamtliche Helferin bei ihren Besuchen. „Gefangen in Waldheim – Eine Stadt und ihr Knast“ erzählt die sehr wechselvolle Geschichte der JVA. Im April 1716 ließ August der Starke das sächsische Zucht-, Armen- und Waisenhaus in einem ehemaligen Jagdschloss einrichten. Ursprünglich mit dem Ziel, den Bettlern und Wegelagerern auf Sachsens Straßen Herr zu werden. Durch alle Zeiten und Regimewechsel hindurch blieb die Strafanstalt Waldheim ein gefürchteter Ort für das Wegsperren von Verbrechern und von politisch Andersdenkenden. In der Nazizeit saßen zudem nicht nur Regimegegner in Haft, sondern es wurden auch unmenschliche Experimente durchgeführt. Als 1950 die sowjetischen Speziallager in der DDR endgültig aufgelöst wurden, brachte man knapp 3.500 vermeintliche Kriegs- und Naziverbrecher nach Waldheim. In skandalösen Schnellverfahren, den „Waldheimer Prozessen“ wurden sie zu hohen Strafen verurteilt. Zu DDR-Zeiten wurde Waldheim weiter als eines der wichtigsten Gefängnisse der Republik genutzt. Die Extreme deutscher Geschichte – damit muss Waldh
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Grand-Hotel im Sperrgebiet – Das Heine-Hotel in Schierke
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Avr 05, 2016
„Das Heine ist ein Mythos gewesen“, sagt die ehemalige Hotel-sekretärin Rosemarie Bahn mit Stolz in den Augen. „Es gab einen Portier und wenn Gäste nachts ihre Schuhe vor die Zimmertür
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„Das Heine ist ein Mythos gewesen“, sagt die ehemalige Hotel-sekretärin Rosemarie Bahn mit Stolz in den Augen. „Es gab einen Portier und wenn Gäste nachts ihre Schuhe vor die Zimmertür stellten, wurden sie geputzt.“ Luxus, denn das war in kaum einem Hotel in der DDR üblich. Heute ist die Einrichtung zerstört, der Putz bröckelt von den schimmelbedeckten Wänden. Nichts mehr zeugt von den glamourösen Tagen des einstiegen Luxushotels in Schierke am Fuße des Brockens. Das „Heine“ war im Jahr 1900, damals als „Hotel Fürst zu Stolberg“, eröffnet worden. Die Urlauber entdeckten damals den Wintersport. Auch im Harz schossen Hotels wie Pilze aus dem Boden. Schierke wurde das St. Moritz des Nordens. Hierher reiste der Adel und das gut betuchte Bürgertum und nächtigte im „Fürst zu Stolberg“. Zentralheizung, Warmwasser, Restaurant, Banketträume und eine hauseigene Rodelbahn – den Gästen fehlte es an nichts. Der Zweite Weltkrieg überschattete die Idylle. Das Haus wurde zum Lazarett und zur provisorischen Entbindungsstation – mehr als 130 Kinder kamen hier zur Welt und manches „Heine-Kind“ wie Jutta Saluschke zieht es immer wieder nach Schierke in das Hotel, das 1950 in „Heinrich Heine“ umbenannt wurde. Ein Adelstitel als Name ging zu dieser Zeit nicht mehr. Zudem lag Schierke plötzlich an der innerdeutschen Grenze, im Sperrgebiet also. Zugang bekam nur, wer eine Genehmigung der „zuständigen Organe“ hatte. Doch der Luxus blieb – im Rahmen der Möglichkeiten der DDR. Die DDR-Intelligenz, Parteifunktionäre und Kulturschaffende durften Urlaub machen an diesem exklusiven Ort. Marina Jung, die bis zur Schließung 1995 an der Rezeption saß, erlebte das Heine-Hotel als eine andere Welt. „Bei uns wurden die Gäste noch bedient. Die Leute, die kamen, hatten viel Geld bezahlt und so wurden sie auch von uns behandelt. Für die meisten war das der Jahresurlaub.“ 80 bis 120 DDR-Mark kostete eine Nacht im „Heine“- eine immense S
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Gotha. Weimar. Ernestiner – Zwei Schlösser. Eine Dynastie
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Avr 26, 2016
Die Leipziger Teilung war die wohl folgenschwerste Fehlentscheidung in der Geschichte Mitteldeutschlands. Am 17. Juni 1485 fassten die wettinischen Herzöge von Sachsen, die Brüder Ernst
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Die Leipziger Teilung war die wohl folgenschwerste Fehlentscheidung in der Geschichte Mitteldeutschlands. Am 17. Juni 1485 fassten die wettinischen Herzöge von Sachsen, die Brüder Ernst und Albrecht III., in Leipzig den Beschluss, ihr Herrschaftsgebiet aufzuteilen. Das schwächte die sächsischen Fürstenhäuser in der Folgezeit so, dass Brandenburg-Preußen zur unangefochtenen Macht aufsteigen konnte. Ernst nahm die Teile der ehemaligen Landgrafschaft Thüringen, Albert die der Markgrafschaft Meißen. Ernestiner und Albertiner wurden die Linien fortan genannt. Die Ernestiner waren das protestantische Fürstenhaus, das Thüringen zwischen Reformation und Revolution über Jahrhunderte prägte. Nur für kurze Zeit, während der Thüringer Landesausstellung 2016, wird an zwei Orten – den historischen Bauten in Gotha und Weimar – mit einer Fülle nie gezeigter Objekte aus vielen Teilen der Welt deutlich werden, was die Ernestiner in Sachen Reich und Nation, Glaube und Wissenschaft, Familie und Künste bewirkten. Sie verteidigten die Freiheit der Reichsfürsten gegen die Zentralgewalt des Kaisers, sie waren die Beschützer des Luthertums, sie erlangten durch eine unglaublich geschickte Heiratspolitik europäischen Einfluss, sie waren Mäzene für neue Universitäten, Theater, für Komponisten und Künstler und für unerschöpfliche kulturhistorische Sammlungen. (Text: mdr)
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Unsere Autobahnen von oben (1): Die A 4 von Dresden nach Görlitz
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Mai 03, 2016
Nach dem Fall der Mauer und der Öffnung der Grenzen in Europa änderten sich für Deutschland Länder am ehemaligen Eisernen Vorhang die Richtungen der Hauptverkehrsströme und die Bedeutung
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Nach dem Fall der Mauer und der Öffnung der Grenzen in Europa änderten sich für Deutschland Länder am ehemaligen Eisernen Vorhang die Richtungen der Hauptverkehrsströme und die Bedeutung der Verkehrsachsen. Waren zuvor für Westdeutschland die Nord-Süd-Verbindungen bedeutsam gewesen, entwickelten sich nun rasant die historischen Ost-West-Ströme. Mit den „Verkehrsprojekten Deutsche Einheit“ wurde 1991 ein Investitionsprozess von fast 18 Milliarden Euro in Gang gesetzt, der das Autobahnnetz und die Verkehrsinfrastruktur in Mitteldeutschland grundlegend und nachhaltig veränderte. Eine zu DDR-Zeiten jahrzehntelang vernachlässigte Strecke war die A4 zwischen Dresden und Bautzen. Weil noch im April 1945 die erst fünf Jahre alte Spreetalbrücke in Bautzen gesprengt wurde, waren die dahinterliegenden 16 Kilometer bis Weißenberg unbefahrbar. Sie wurden 1966 mit Getreidelagerhallen bebaut, von denen einige Anfang der 90er Jahre zu einem Einkaufszentrum wurden. Als Verkehrsprojekt 15 wurde die A4 ab 1992 bis nach Görlitz weitergebaut und dabei das Naturschutzgebiet Königshainer Berge untertunnelt. Mit 3281 Kilometern ist dies der drittlängste Tunnel Deutschlands und war damals nicht unumstritten. Ganz in seiner Nähe befindet sich auch eine der letzten Brücken, die bereits 1939/40 für die Reichsautobahn gebaut wurden. Welche Autobahnabfahrt zu DDR-Zeiten direkt in die Dorfstraße mündete, warum es kurz vor Bautzen eine gepflasterte Strecke gab und wo Geschwindigkeitsbegrenzungen von 30 km/h galten, erzählt der erste Teil der Staffel „Unsere Autobahnen von oben“. (Text: mdr)
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Unsere Autobahnen von oben (2): Die A 14 und das Schkeuditzer Kreuz
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Mai 10, 2016
Es ist ein Highlight aus der Luft, das schon 1936 eröffnete Schkeuditzer Kreuz – Vorzeigeprojekt der Nationalsozialisten seinerzeit und das erste Autobahnkreuz Europas. Erfunden hat es
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Es ist ein Highlight aus der Luft, das schon 1936 eröffnete Schkeuditzer Kreuz – Vorzeigeprojekt der Nationalsozialisten seinerzeit und das erste Autobahnkreuz Europas. Erfunden hat es jedoch ein Schweizer: „Die geniale Lösung hatten nicht deutsche Ingenieure, sondern Willy Sarbach, ein Schlosserlehrling aus Basel. Er entwickelte die klassische Kleeblattform“, erklärt Historiker Bertram Kunze. Die Ästhetik des Bauwerkes setzte Maßstäbe, so dass die Form weltweit später kopiert wurde. Für die Reihe „Der Osten – Entdecke wo Du lebst“ bekam das Autoren-Team Einblicke in eine seltene Tier- und Pflanzenwelt am Schkeuditzer Kreuz, die sich dort für Autofahrer nahezu unsichtbar entwickelt hat. „Die Kleeblätter des Schkeuditzer Kreuzes sind heute ein einzigartiges Naturrefugium – ungestört von jeglicher menschlichen Störung“, so Ralf Seemann, Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Halle-Peißen. Natur- und Landschaftsschutz seien den Planern in den 1930er Jahren wichtig gewesen. Zusammen mit dem Schkeuditzer Kreuz sollte die angeschlossene Autobahn 14 vor 80 Jahren automobile Geschwindigkeit völlig neu definieren. Sie verläuft von Südosten Richtung Norden. Schon 1936 wurde der Abschnitt zwischen Halle-Peißen und Leipzig eröffnet. Bis Ende der 1930er Jahre wuchs sie weiter Richtung Klinga. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten weitere Abschnitte, so 1971 der Anschluss an die A4 und das Autobahndreieck Nossen. Damit gilt die A14 zugleich als einer der wenigen Autobahn-Neubauten zu DDR-Zeiten – umgesetzt vor allem mit westlicher Technik: „Die Fahrzeuge waren aus dem Westen, die ganzen Technologien waren westlich. Also es war zu DDR-Zeiten beim Autobahnbaukombinat ein Arbeiten wie im Westen“, erinnert sich Christoph Krelle, Mitarbeiter im VEB Autobahnkombinat. Nach der Wende wird auf der A14 nach und nach die lang ersehnte Strecke von Halle nach Magdeburg eröffnet, als erster Autobahnneubau der „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“. Doch die
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Unsere Autobahnen von oben (3): Die A 4 von Eisenach zum Hermsdorfer Kreuz
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Mai 17, 2016
14.000 und 58.000. Zwei nackte Zahlen. Doch sie stehen für einen enormen Wandel: In nur dreißig Jahren hat sich der Verkehr entlang der A4 in Thüringen mehr als vervierfacht. Von 14.000
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14.000 und 58.000. Zwei nackte Zahlen. Doch sie stehen für einen enormen Wandel: In nur dreißig Jahren hat sich der Verkehr entlang der A4 in Thüringen mehr als vervierfacht. Von 14.000 Autos pro Tag 1980 bis auf täglich 58.000 im Jahr 2010. Ein Wandel, der Ursachen hat und gravierende Folgen. Der Wandel beginnt im Herbst 1989, als die Schlagbäume aufgehen. Auch am Grenzübergang Wartha westlich von Eisenach. Die Stunde Null ändert die Verkehrsströme in Deutschland schlagartig. Waren in der alten Bundesrepublik und in der DDR vor allem die Nord-Süd-Verbindungen die Hauptrouten für die großen Menschen- und Warenströme, werden es nun schnell die Ost-West-Trassen. Schon Mitte 1990, mit der Wirtschafts- und Währungsunion, rollt eine beständige Lkw-Karawane über die A4. Die ist für so viel Freiheit aber gar nicht ausgelegt. Denn an den Trassen hat sich teilweise seit ihrem Bau in den 1930er- und 1940er-Jahren nicht viel verändert. Zweispurig, ohne Standstreifen, mit Steigungen von 6% oder mehr, zumeist auf hundsmiserabler Fahrbahn. Das alles zeitgemäß und zukunftssicher umgestalten war und ist eine Mammutaufgabe. Der Film von Sascha Mönch zeichnet diesen 25-Jährigen Prozess nach. Von der einstigen Grenzübergangsstelle Wartha, heute Raststätte, folgt er der Lebensader A4 nach Osten, entlang markanter Bauwerke, innovativer Ideen, umstrittener Projekte und überraschender Hindernisse. Hörselbergumfahrung, Erfurter Kreuz, Leutratal, Teufelstalbrücke – sie alle stehen für ein Vierteljahrhundert großer Veränderungen entlang der A4. Vor allem aber erzählen diese Geschichte die Menschen, die sie entscheidend mitgeprägt haben. Menschen, deren Geschicke durch den Wandel, durch das Leben an und mit der Autobahn geprägt wurden. Menschen, die den Umbau des Landes als persönliche Herausforderung begriffen wie Hans-Jörg Kleffner, ehemaliger Chef der Planungsgesellschaft DEGES und verantwortlich für die meisten Projekte. Menschen, die darauf Acht gaben
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Traumkulisse im Elbsandsteingebirge – 80 Jahre Felsenbühne Rathen
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Mai 24, 2016
Mitten im Elbsandsteingebirge erhebt sie sich: die Felsenbühne Rathen. Eingebettet in wildromantische Felslandschaften, gilt sie als eine der schönsten Naturbühnen Europas. Jede Saison
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Mitten im Elbsandsteingebirge erhebt sie sich: die Felsenbühne Rathen. Eingebettet in wildromantische Felslandschaften, gilt sie als eine der schönsten Naturbühnen Europas. Jede Saison kommen tausende Besucher. Die letzten 20 Minuten müssen alle zu Fuß zurücklegen, denn bis zur Felsenbühne führt keine Straße. Für die Theaterleute der Landesbühnen Sachsen bedeutet das jedes Jahr einen immensen Aufwand: Kostüme, Kulissen, Requisiten, Pferde und das gesamte Personal müssen nach oben gebracht werden. Und die Einwohner des Kurortes Rathen helfen tatkräftig mit. Als Komparsen, Transportfahrer, Köche, Kassenpersonal oder Kartenabreißer sind manche seit Generationen dabei. Immer wieder müssen die Rathener und ihre Felsenbühne auch leidvolle Zeiten überstehen. Die Natur schlägt innerhalb der vergangenen 80 Jahre mehrfach zu: Überschwemmungen, Unwetter und vier Brandanschläge zerstören wiederholt Teile der Bühne. Zuletzt ist es die Jahrhundertflut 2002, die Schauspieler und Bewohner gemeinsam anpacken lässt, um ihre Spielstätte wieder herzurichten. Bereits die Entstehung der Felsenbühne 1936 zeigt die enge Verbindung der Rathener Einwohner mit der sie umgebenden Natur. Auf der Suche nach Konzepten, Rathen und das Elbsandsteingebirge zu einer Touristenattraktion zu machen, entdeckte der damalige Bürgermeister Erich Winkler 1934 die Felslandschaft am Wehlgrund und hatte die Idee für ein Naturtheater. Finanzielle Unterstützung erhält er von der NSDAP: Martin Mutschmann, Gauleiter von Sachsen, war von der Idee einer Felsenbühne begeistert und sicherte die Finanzierung des Umbaus ab. In den Jahren 1935/36 wurden die baulichen Anlagen der Bühne und des Zuschauerraums durch die Gemeinde Rathen geschaffen. Und bei der Eröffnungsinszenierung „Basteispiel“ am 24. Mai 1936 wirkten 200 Komparsen aus Rathen mit. Aufgrund der Nähe zu Radebeul wurden seit 1938 auch Karl Mays Wild-West-Geschichten inszeniert. Darüber hinaus bringt die Felsenbühne rege
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Mai 31, 2016
Oranienbaum – landschaftlich wunderschön eingebettet in den Auen von Mulde und Elbe, mitten im Biosphärenreservat Mittelelbe gelegen und ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
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Oranienbaum – landschaftlich wunderschön eingebettet in den Auen von Mulde und Elbe, mitten im Biosphärenreservat Mittelelbe gelegen und ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Und es ist auch ein kleines Stück Holland mitten in Sachsen-Anhalt. Vor über 300 Jahren vom niederländischen Baumeister Cornelius Ryckwaert geschaffen für Prinzessin Henriette-Catharina von Nassau-Oranien, Gattin des Fürsten Johann-Georg des II. von Anhalt-Dessau. Der Niederländer schuf ein barockes Ensemble von Stadt, Schloss und Park mit Pagode, chinesischem Teehaus und einer der längsten Orangerien Europas. Doch unweit dieses mitteldeutschen Kleinods liegt im Wald verborgen eine geheime Geschichte. 1935 wurde hier eine Munitionsfabrik gebaut. Zwangsarbeiter und Dienstverpflichtete füllten Granaten und Bomben mit Giftgas. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges lagerte hier genug Munition, um halb Mitteleuropa zu verseuchen. Zu DDR-Zeiten entstand auf dem Gelände eine geheime Waffenschmiede. Hinter Mauern und Stacheldraht verborgen wurden hier Tellerminen und Selbstschussanlagen für die DDR-Grenze entwickelt und gebaut. Nach der Wende war alles verschwunden, vernichtet oder es verfällt in den Wäldern bei Oranienbaum. Noch heute liegt ein Mantel des Schweigens über der Todesfabrik. Axel Bulthaupt begibt sich auf Spurensuche und entdeckt zusammen mit Zeitzeugen und Geschichtsforschern den Glanz von Oranienbaum, Natur-Highlights im Biosphärenreservat, aber auch die dunklen Kapitel verborgen in den Wäldern vor der Stadt. (Text: mdr)
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Jun 07, 2016
Tiefe unterirdische Seen, 20 Meter hohe Hallen, Labyrinthe ohne Ausweg: Die Heimkehle ist nicht nur eine der größten Gipshöhlen Europas, sondern auch ein geschichtsträchtiger, mystischer
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Tiefe unterirdische Seen, 20 Meter hohe Hallen, Labyrinthe ohne Ausweg: Die Heimkehle ist nicht nur eine der größten Gipshöhlen Europas, sondern auch ein geschichtsträchtiger, mystischer Ort. Mitten in der Höhle verläuft die Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt. Drei kleine Flüsse haben eine mächtige Höhlenwelt geschaffen, die im Laufe der Geschichte immer wieder zum Schauplatz tragischer Ereignisse und abenteuerlicher Experimente geworden ist. Eine Expedition vom Berliner Tauchsportklub Adlershof hat sich vor kurzem in das Unterwasser-Labyrinth der Heimkehle hinabgewagt. Die Sportler wollten rekonstruieren, was 1958 in der Heimkehle geschehen ist. Zwei junge Taucher verlieren damals beinahe ihr Leben, als sie erstmals die unterirdischen Grotten, Höhlen und Seen erforschen wollen. Wonach haben sie gesucht? Lange Zeit vermutet die Stasi, dass sich das legendäre Bernsteinzimmer in der Heimkehle befinden könnte. Dafür hat auch der Amerikaner Norman Scott Anhaltspunkte. Nach der Wende macht sich der hochprofessionell ausgerüstete Schatzsucher mit seiner zehnköpfigen Mannschaft auf zur Heimkehle. Doch anstelle des Bernsteinzimmers stoßen die Männer auf die Reste einer alten Rüstungsfabrik. Heute besuchen fast 20.000 Menschen jedes Jahr die Höhle bei Uftrungen im Südharz, die bereits seit 1920 ein beliebtes Ausflugsziel ist. Bei einem Besuch der Heimkehle verschwindet im März 1979 der drei Jahre alte Dirk Schiller. Bis heute sucht seine Mutter nach ihm. Wurde Dirk entführt, ermordet? Oder ist er in der Heimkehle ertrunken? Die Polizei Magdeburg hat die Ermittlungen nach 30 Jahren erfolglos eingestellt. Doch es gibt neue Anhaltspunkte, deshalb fahndet die Polizei Gifhorn seit 2013 wieder nach Dirk Schiller. Axel Bulthaupt nimmt uns mit auf eine spannende Spurensuche an diesem geheimnisvollen Ort. (Text: mdr)
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Jun 28, 2016
Vor fünf Jahren wird im Leipziger Zoo die Zeit zurückgedreht. Nach einem gewaltigen Urknall öffnet das Gondwanaland seine Pforten: Der Urkontinent – ein Dschungel auf einer Fläche von
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Vor fünf Jahren wird im Leipziger Zoo die Zeit zurückgedreht. Nach einem gewaltigen Urknall öffnet das Gondwanaland seine Pforten: Der Urkontinent – ein Dschungel auf einer Fläche von 16.500 Quadratmetern. Urzeitriesen und Urzeitwesen bevölkern seitdem diese europaweit einzigartige Tropenhalle – ein Regenwald mitten in der Großstadt. Abenteuerliche Pfade führen durch unwegsames Dickicht, an gigantischen Baumriesen vorbei. Und mittendrin leben in einem nahezu natürlichen Lebensraum Schabrackentapire, Ozelots und Zwergflusspferde. Fünf aufregende Jahre sind inzwischen vergangen. Es wurde gebaut und erweitert, neue Bewohner sind eingezogen, andere haben die Tropenhalle wieder verlassen. Und Opossum Heidi hat es sogar zum weltberühmten Star „Made in Gondwana“ gebracht. Haben Tiere und Pflanzen ihr künstliches Paradies angenommen? Es sieht ganz danach aus: Der Dschungel ist mittlerweile so dicht, dass Gondwana-Gärtner Christian Ludwig regelmäßig mit der Machete ran muss. Sehr zur Freude der Tapire, welche frisch gefällte Bananenstauden mit Genuss verspeisen. Und auch die Fauna bietet Erstaunliches: Von Leipzig aus traten die Quolls, tasmanische Tüpfelbeutelmarder, ihren Siegeszug durch die ganze Welt an. 56 Nachkommen haben sie innerhalb kürzester Zeit gezeugt. In ganz Europa lebt kein einziges dieser Tiere, in deren Ahnenreihe nicht ein Leipziger steht. Oder Kampung: Der erste Bewohner Gondwanas, hat hier fünf Jahre lang keusch gelebt. Nun soll er, einer der größten Komodowarane Europas, endlich weibliche Gesellschaft bekommen. Wird sich die drei Meter lange Echse auf eine Waran-Dame einlassen? Axel Bulthaupt blickt hinter die Kulissen eines Kontinents, der seit fünf Jahren besteht und die Besucher 150 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit versetzt. (Text: mdr)
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Juil 05, 2016
Otto Grotewohl höchstpersönlich hat veranlasst, dass ein fast fertiges Ferienheim im Kurort Gohrisch zum Gästehaus des Ministerrates der DDR wurde. Der Ministerpräsident war 1958
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Otto Grotewohl höchstpersönlich hat veranlasst, dass ein fast fertiges Ferienheim im Kurort Gohrisch zum Gästehaus des Ministerrates der DDR wurde. Der Ministerpräsident war 1958 unangemeldet auf der Baustelle erschienen. Gefallen haben dem Staatsoberhaupt wohl die Hellerauer Möbel, der runde Tanzpavillon mit beleuchtetem Boden, aber vor allem die herrliche Lage. Der Komplex stand auf einem 30.000 qm großen Waldgrundstück in der Sächsischen Schweiz, nur 20 Geh-Minuten vom Gipfel des Gohrisch entfernt. Eine Idylle, die 1952 den Eigentümern – einer Dresdner Unternehmerfamilie – weggenommen worden war. Fortan erholten sich hier verdiente Künstler, Kader und Kommunisten aus der DDR und den befreundeten Bruderländern. 80 Gäste wurden von 88 Angestellten verwöhnt: Mittags und abends gab es ein Drei-Gänge-Menü, auch Frühstück und Kuchen waren inklusive. Das alles für zehn DDR-Mark am Tag. Die Regierungs-Datscha zog Politprominenz wie Walter Ulbricht und Margot Honecker an, aber auch Künstler wie Chris Doerk und Erwin Geschonneck. Sogar internationale Staatenlenker wie Maurice Bishop und Kim Il Sung verirrten sich ins abgelegene Gohrisch. Und Dmitri Schostakowitsch, der berühmte sowjetische Komponist, schrieb hier sein persönlichstes Stück. Wegen dieses 8. Streichquartetts verwandelt sich heute das kleine Gohrisch einmal im Jahr in einen Konzertplatz. Ein Verein veranstaltet seit sieben Jahren die Schostakowitsch-Tage mit hochkarätigen Künstlern und erinnert damit an das einzige Werk, dass Schostakowitsch außerhalb der Sowjetunion komponierte. Das Gästehaus allerdings fristet momentan ein Schattendasein. Ein Teil des denkmalgeschützten Ensembles ist baupolizeilich gesperrt. Ein anderer Teil wird im Sommer als Unterkunft für Wanderer betrieben. Viele Gohrischer sähen es gern, wenn das ehemalige Gästehaus wieder eine erste Adresse im Ort würde. (Text: mdr)
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Der edle Herr von Boilstädt – Ein Toter an den Wegen der Macht
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Juil 12, 2016
Millimeter für Millimeter arbeiten sich die Archäologen durch den Grabungsblock. Seit Monaten. Dann ist sie da. Eine dunkle Schicht. Organisches Material! In Mitteldeutschland ist das
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Millimeter für Millimeter arbeiten sich die Archäologen durch den Grabungsblock. Seit Monaten. Dann ist sie da. Eine dunkle Schicht. Organisches Material! In Mitteldeutschland ist das etwas Besonderes. Während in Küstenregionen, Mooren und Schelfgebieten organische Materialien konserviert werden, vergehen sie anderswo nach wenigen Jahren. Doch kleinste Überreste reichen aus, um ein Abbild des Alltags zu rekonstruieren. Deshalb bauten die Archäologen um die Grabkammer des Toten eine zweite aus Stahl, bargen den Block, und dann begannen die langwierigen Untersuchungen im Labor in Weimar. Dass es sich um Krieger handelt, war anhand der Waffen schon vor Ort zu sehen – auf dem Gräberfeld von Gotha-Boilstädt. Zwei Krieger. Der eine reich ausgestattet mit außergewöhnlich filigran gearbeiteten Schnallen. Silberdraht in Eisen eingelegt, höchste Handwerkskunst. Der andere, der Herr von Boilstädt, noch im Block, mit ungewöhnlichen Grabbeigaben. Darunter ein kleiner Gegenstand, der die Archäologen in Staunen und Aufregung versetzt. Beim Straßenbau waren die Gräber entdeckt worden. Sie zeigten, dass beinahe 4.000 Jahre lang Menschen an diesem Ort bestattet worden waren. Von der Jungsteinzeit über die späte Bronzezeit bis hin zu den „jüngsten“ Funden aus dem 6./7.Jahrhundert nach Christi, dem Frankenreich der Merowinger. Das Gräberfeld von Gotha-Boilstädt liegt in einem der reichhaltigsten archäologischen Fundgebiete, an einem der ältesten bekannten Verkehrswege über den Thüringer Wald. Noch heute sind wir auf der B247 auf diesen Trampelpfaden der Geschichte unterwegs. Das Gräberfeld erzählt die Biografie einer Region. Aber was steht darin? Handel und Wandel, politische Intrigen, Umbrüche und Bündnisse, Handwerkskunst und Technik. Aber wird auch von zerstörten Kulturen zu „lesen“ sein? Oder vom multikulturellen Schmelztiegel im Thüringer Becken vor über 1.000, 2.000, 4.000 Jahren? Und was macht in all dem dieser Tote an den Wegen der Mach
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Heimweh nach Themar: Jüdische Spuren an Rennsteig und Werra
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Juil 26, 2016
1983 schreibt Manfred Rosengarten aus San Francisco einem einstigen Klassenkameraden in Themar von seinem Heimweh. Nach der Vertreibung durch die Nazis hatte er, der Jude aus dem Süden
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1983 schreibt Manfred Rosengarten aus San Francisco einem einstigen Klassenkameraden in Themar von seinem Heimweh. Nach der Vertreibung durch die Nazis hatte er, der Jude aus dem Süden Thüringens, in den USA ein neues Zuhause gefunden. Ganz schnell entspinnt sich ein reger Briefwechsel zwischen Einwohnern von Themar und den jüdischen Schulkameraden oder Nachbarn von damals. 2011 besuchen erstmals Nachfahren der Themarer Juden die kleine Stadt an der Werra. Die Erinnerungen werden eine „heilende“ Wirkung haben. Denn bis 1933 lebten sie hier friedlich Tür an Tür, als Freunde, Nachbarn, Kameraden. Nach dem Ende der Nazi-Barbarei gab es keine Juden mehr in der Region. Erst in jüngeren Jahren suchen und erforschen engagierte Lokalhistoriker, interessierte Einwohner und Wissenschaftler die Geschichte der Juden in der Region, knüpfen sie Kontakte zu Nachfahren. Sie können weiße Flecken in Ortschroniken mit Worten und Bildern füllen, und oft schlägt die Spurensuche eine Brücke zwischen gestern und heute. Sie finden bewegende jüdische Lebenswege, allerorten. Wie ein Roadmovie erzählt die Dokumentation von Ulli Wendelmann von jahrhunderte währender Gemeinschaft. Denn Juden haben zwischen Rennsteig und Werra eine fast tausendjährige Geschichte. Sie waren Händler, Mechaniker, Lehrer, Kaufleute, Bankiers, Fabrikanten. In manchen Orten wie Berkach stellten sie ein Drittel der Einwohner. In Meiningen sorgte der jüdische Bankier Gustav Strupp für wirtschaftliche Impulse weit über seine Heimatregion hinaus. Ohne die jüdische Familiendynastie Simson gäbe es die „Waffen-und Fahrzeugstadt“ Suhl nicht. In Oberhof organisierte Dr. Alexander Lion bis 1936 die Betreuung bei Ski-Wettkämpfen, die Sanitätskolonnen des jüdischen Arztes wurden Vorläufer der allgemeinen Bergwacht. Doch die tausendjährige Geschichte ist ebenso voll von Pogromen, Vertreibungen und der Auslöschung der jüdischen Bevölkerung mit dem Holocaust. (Text: mdr)
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Août 02, 2016
Sonnendurchflutete Berghänge, märchenhafte Täler, traumhafte Bergwiesen. Schon der sächsische König Johann nannte es „das schönste Tal Sachsens“ – das Müglitztal. Und noch heute besticht
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Sonnendurchflutete Berghänge, märchenhafte Täler, traumhafte Bergwiesen. Schon der sächsische König Johann nannte es „das schönste Tal Sachsens“ – das Müglitztal. Und noch heute besticht die Flusslandschaft durch ihre atemberaubende Natur. Doch die menschlichen Schicksale, die sich an den Ufern der Müglitz abspielten, waren zum Teil sehr tragisch. 1945 werden tausende Deutsche aus ihrer Heimat am Oberlauf des Flusses vertrieben, die fortan zu Tschechien gehört. In den 1950er Jahren schiebt die Sowjetarmee die letzten leerstehenden Häuser endgültig zusammen. Es haben sich keine neuen Menschen für das harte Leben im rauen Bergklima gefunden. Dafür jedoch neue tierische Bewohner, die andernorts ihre Heimat verloren haben. Und so befindet sich in den verschwundenen Dörfern des Müglitztals heute einer der letzten Birkhuhnbestände Sachsens. Auch die stark gefährdeten Kreuzottern leben hier. Doch nicht nur die Menschen im Quellgebiet des Flusses haben eine bewegte Geschichte: die Müglitz, normalerweise ein ruhiges 5 bis 8 Meter breites Flüsschen, kann bei entsprechender Wetterlage zu einem reißenden Strom werden. Aufzeichnungen zufolge ereigneten sich in dem Tal seit 1609 achtzehn schwere Hochwasserkatastrophen. Zuletzt rauschte im August 2002 die Flut durch das Müglitztal und verwüstete ganze Ortschaften. Doch trotz der verheerenden Zerstörungskraft des Flusses – die Menschen blieben ihrer Müglitz immer treu, egal wie hoch die Fluten standen. Was macht diese Heimatliebe aus? Und weshalb zieht der eher kleine Fluss jährlich zehntausende Touristen an? In 30 Filmminuten folgen die Fernsehmacher der 50 Kilometer langen Müglitz – von der Quelle in Cínovecký hrbet an der Grenze zwischen Sachsen und Tschechien bis zur Mündung in die Elbe bei Heidenau. (Text: mdr)
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Août 09, 2016
Was wäre Mitteldeutschland ohne seine Gebirge? Harz, Thüringer Wald und Erzgebirge, der Kyffhäuser, das Schiefergebirge oder das Elbsandsteingebirge – jedes von ihnen hat seine eigene
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Was wäre Mitteldeutschland ohne seine Gebirge? Harz, Thüringer Wald und Erzgebirge, der Kyffhäuser, das Schiefergebirge oder das Elbsandsteingebirge – jedes von ihnen hat seine eigene Gestalt und seine besondere Geschichte. Gemeinsam umrahmen ihre Höhenzüge in einem weiten Bogen Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. In faszinierenden Bildern und mit sehr persönlichen Geschichten wird erzählt, wie Mitteldeutschland durch seine Gebirge „gemacht“ wurde und bis heute geprägt wird. Mit atemberaubenden Einstellungen von hoch oben, aus der Luft, wird die besondere Schönheit der Landschaften und Orte deutlich. Erzählt wird von Menschen, die in und mit „ihren“ Gebirgen leben und deren Schicksal auch durch sie bestimmt wird. „Unsere Gebirge von oben“ ist eine beeindruckende filmische Entdeckungsreise und ein besonderer Heimatfilm. Ein Meer weißer Wolken liegt in der Morgensonne über den Bergen des Harzes. Nur ihr Gipfel, der legendenumwobene Brocken, schaut heraus. Deutschlands nördlichster 1.000er ist von besonderer klimatischer Bedeutung für Mitteldeutschland. An seinen Hängen glitzern die Wasserflächen der Hochmoore, wie es sie so groß sonst nirgendwo in der Region mehr gibt. Um solche faszinierenden Einstellungen zu bekommen, sind die Filmemacher tagelang mit einem Hubschrauber und einem der modernsten Luftbild-Kamerasysteme unterwegs gewesen. Dabei hatten sie mit Simon Werry auch wieder einen der international renommiertesten Kameraleute an Bord. Für seine Arbeiten, unter anderem mit Richard Attenborough, hat der Engländer bereits mehrere internationale Preise bekommen. Mit ebenso beeindruckenden Bildern am Boden zeigt der Film die Geschichte unserer Gebirge in Mitteldeutschland. Spannend und bewegend erzählt er von den Menschen, die diese Gebirge einst eroberten und bis heute hier leben. Es ist die Geschichte eines engen Miteinanders, manchmal aber auch eines Kampfes. Dabei wird deutlich wie wichtig es ist, die empfindliche Balance zw
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Août 16, 2016
Im zweiten Teil begeben wir uns tief in die mysteriösen Kyffhäuser Höhlen und erzählen von geheimnisvollen Ureinwohnern des Thüringer Waldes. (Text: mdr)
Im zweiten Teil begeben wir uns tief in die mysteriösen Kyffhäuser Höhlen und erzählen von geheimnisvollen Ureinwohnern des Thüringer Waldes. (Text: mdr)
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Août 23, 2016
Im dritten Teil stoßen wir in Chemnitz auf die Spuren gigantischer Vulkanausbrüche und erleben die faszinierende Felsenwelt von Elbsandstein- und Zittauer Gebirge. (Text: mdr)
Im dritten Teil stoßen wir in Chemnitz auf die Spuren gigantischer Vulkanausbrüche und erleben die faszinierende Felsenwelt von Elbsandstein- und Zittauer Gebirge. (Text: mdr)
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Faltbootkult aus Pouch – Von der dreckigsten Region Europas zum Wassersportparadies
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Août 30, 2016
Freiheit auf dem Wasser, Abenteuer, Kindheitserinnerungen – dafür steht der Name Pouch. Seit mehr als sechs Jahrzehnten prangt er auch auf den legendären Faltbooten, die zu DDR-Zeiten
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Freiheit auf dem Wasser, Abenteuer, Kindheitserinnerungen – dafür steht der Name Pouch. Seit mehr als sechs Jahrzehnten prangt er auch auf den legendären Faltbooten, die zu DDR-Zeiten nahezu jedes Gewässer im Osten bevölkern. Ob Spreewald, Masuren oder Schwarzes Meer – für viele Generationen bleiben ihre Ferien mit dem blauen „RZ 85“ unvergesslich. Doch nur wenige kennen die bewegende Geschichte des Ortes Pouch, in dem die Kultboote immer noch gebaut werden. Knapp 2000 Einwohner zählt die Gemeinde Pouch heute. Der kleine Ort ist idyllisch gelegen, auf einer schmalen Landzunge zwischen Muldestausee und Goitzschesee, ein Naturparadies, umgeben von Wasser. Ideale Bedingungen für Ausflüge mit dem Boot. Doch an maritimes Flair und eine malerische Seenlandschaft ist in Pouch bis vor fünfzehn Jahren nicht zu denken. Das berühmte Faltboot entsteht hier ab 1953 quasi auf dem Trockenen, in einer der dreckigsten Regionen Europas. Vierzig Jahre lang ist Pouch ein geschundener Ort. Aus den Chemiebetrieben in Bitterfeld und Wolfen ziehen giftige Wolken in die umliegenden Dörfer. Martina Brück wächst hier auf und erlebt, wie die unberührte Natur, die ihre Heimat einst umgab, ab den Fünfzigerjahren im großen Stil dem Kohle- und Bernsteinabbau zum Opfer fällt. Bäume werden gerodet, Siedlungen verschwinden, die Erde wird aufgerissen. Bald ist Pouch von einer Mondlandschaft umgeben. Staub und Schmutz prägen den Alltag der Menschen. Ausgerechnet von hier wird in Form eines stoffbespannten Faltboots, der Traum von Freiheit in die ganze DDR geliefert. Klein und leicht passt es in jeden Trabant und bestimmt die Ferien abenteuerhungriger DDR-Bürger. Klaus Billmann kauft sich bereits 1956 das erste Faltboot – seitdem ist es aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken. Inzwischen ist er 82 Jahre alt, hat fast ganz Osteuropa vom Wasser aus gesehen und ist auch heute noch mit seinem „Reisezweier“ unterwegs. Das Boot aus Pouch ist zum Kultobjekt geworden und das We
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Sept 06, 2016
Lehesten, im südöstlichen Teil des Thüringer Waldes am Rennsteig gelegen, ist vor allem für eines bekannt: Für das „blaue Gold“! Im „Staatsbruch“ bei Lehesten wurde siebenhundert Jahre
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Lehesten, im südöstlichen Teil des Thüringer Waldes am Rennsteig gelegen, ist vor allem für eines bekannt: Für das „blaue Gold“! Im „Staatsbruch“ bei Lehesten wurde siebenhundert Jahre lang Schiefer abgebaut. Ende des 19. Jahrhunderts erlebt der Schiefer einen enormen Aufschwung. Ein neues Gesetz verordnet feuerfeste Dächer. Besonders in höheren und rauen Lagen bietet sich Dachschiefer an. In und um Lehesten entstehen die größten Abbaugebiete Europas. Der Schiefer wird zur Lebensader der Region! Ganze 40 Prozent der gesamtdeutschen Produktion an Dachschiefer kommen 1880 aus Thüringen. Der thüringische Schiefer gilt als der beste der Welt. 1999 ist Schluss. Heute sind die Schiefer-Gruben geflutet und die historischen Förderanlagen als Denkmäler geschützt. Der Film erzählt, wie der Schieferabbau das Leben der Menschen in der Region geprägt und bis in die Gegenwart verändert hat. Noch heute treffen sich die ehemaligen Arbeiter aus dem Staatsbruch zum traditionellen Bergmannsfest. Hier gibt es Freundschaften auch zwischen Ost und West, die in den 1950er-Jahren entstanden sind, als sogar bayrische junge Männer jeden Morgen nach Thüringen gefahren sind, um in den Schiefergruben von Lehesten zu arbeiten. Die Arbeit in Thüringen war besser bezahlt als in Franken. Doch es gibt auch Geschichten, die davon erzählen, wie das grenznahe Schiefergebiet das Schicksal der Menschen negativ beeinflusst hat. 50 Menschen müssen im Oktober 1961 Lehesten verlassen. Sie sind Teil der „Aktion Ungeziefer“. Unter höchster Geheimhaltung werden zwischen 1952 und 1961 etwa 12.000 als politisch unzuverlässig eingeschätzte Bürger aus den Grenzgebieten der DDR ins Landesinnere zwangsumgesiedelt. „Das blaue Gold von Lehesten“, ein berührender Film über Menschen und ihre Region. (Text: mdr)
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Samen-Hauptstadt Quedlinburg – Rote Pracht und Datschenstolz
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Sept 13, 2016
Weltruhm hat Quedlinburg nicht nur wegen seiner wunderschönen Fachwerkhäuser erlangt, sondern auch als Hauptstadt der Saatgutzüchtung. „Wir waren die Besten auf dem Weltmarkt, 65 Prozent
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Weltruhm hat Quedlinburg nicht nur wegen seiner wunderschönen Fachwerkhäuser erlangt, sondern auch als Hauptstadt der Saatgutzüchtung. „Wir waren die Besten auf dem Weltmarkt, 65 Prozent des Saatguthandels waren zu DDR-Zeiten in unserer Hand“, erinnert sich Pflanzenzüchter Rolf Bielau. 100 Betriebe von der Ostsee bis zum Erzgebirge gehörten zum VEB „Saat- und Pflanzgut Quedlinburg“. Die Hauptaufgabe: die DDR-Bevölkerung mit Samen für frisches Obst und Gemüse versorgen. Am Fließband kamen immer neue und robustere Sorten auf dem Markt: die Erdbeere „Aurora“, die zweimal trägt, die Hausgurke „Saladin“, die Erbse „Muck“, der „Dickkopf“-Salat und natürlich die legendäre Tomate „Harzfeuer“. Die ist ein Knüller bis heute, inzwischen in Ost und West. Züchter Christoph Kleinhanns schwärmt: „Sie ist aromatisch-süß, robust gegenüber Krankheiten und wächst eben auch in rauen Harzlagen.“ Angefangen hat alles vor rund 200 Jahren im Abteigarten. Besucher liebten die vielen bunten Blumenfelder in und um Quedlinburg. Das Wissen der Gärtner, das ideale Klima im Regenschatten des Harzes und der fruchtbare Boden waren der ideale Nährboden für die Samenzucht. Immer mehr kleine und große Betriebe entstanden, wie die Dippe AG. Seltene Filmaufnahmen aus der Zeit zeigen die Dimension und Bedeutung des Betriebes. Für die Angestellten entstanden die sogenannten Dippe-Häuser, solide Backstein-Bauten. Sie prägen bis heute das Stadtbild, ebenso wie die prachtvollen Gründerzeitvillen der Samenzüchter, die die Welterbe-Fachwerkhäuser wie ein Gürtel umschließen. „Ohne Saatgut wäre die Stadt nicht das, was sie heute ausmacht. Die wirtschaftliche Blütezeit bescherte Arbeit und Wohlstand“, so Simone Bahß von der Stadt Quedlinburg. Nach 1945 konnte das neu formierte Kombinat an die Erfolge anknüpfen und exportierte an alle Welt. Und Saatgut aus Quedlinburg wurde an jeder Datsche und in jedem Schrebergarten in die Erde gebracht. Doch
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Sept 20, 2016
Die Stadt in der Lausitz muss seit den Ereignissen vom September 1991 mit dem Ruf leben, neben Rostock-Lichtenhagen ein Ort für gewalttätige, ausländerfeindliche Aktionen zu sein. Damals
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Die Stadt in der Lausitz muss seit den Ereignissen vom September 1991 mit dem Ruf leben, neben Rostock-Lichtenhagen ein Ort für gewalttätige, ausländerfeindliche Aktionen zu sein. Damals bedrängten vor dem Hintergrund des Wegbrechens des Gas-Kohle-Riesen „Schwarze Pumpe“ Hunderte „Angst“- und „Wutbürger“ im Schulterschluss mit Neonazis eine Flüchtlingsunterkunft. Mit Bussen mussten Asylbewerber und einstige DDR-Vertragsarbeiter aus Hoyerswerda gerettet werden. Kritisch, aber vorurteilsfrei, seriös, aber nicht humorfrei hakt 20 Jahre später ein Reporterteam nach: Wie tickt Hoyerswerda heute? Wie geht die Stadt mit der Erinnerung an die Pogrom-artige Stimmung vor 25 Jahren um? Wie sehr steckt den Leuten das 1991er-Jahr noch in den Knochen? Und wie hat die am stärksten schrumpfende Stadt Deutschlands es verkraftet, dass von den einst 70.000 Einwohnern nur 33.000 geblieben sind? Immerhin scheint der dramatische Rückbau nahezu bewältigt. Entstanden ist eine durchgrünten, denkmalgerecht sanierten Stadtlandschaft. Und Hoyerswerda überrascht: Mit der kältesten Sauna von Ostdeutschland, die mit minus 160 Grad Celsius „einheizt“. Mit einem „Rentnertunnel“ und einer Concierge in der Platte. Mit Windkraftanlagen auf dem Hausdach, dem ältesten Handwerksbetrieb und der jüngsten Medienwerkstatt Sachsens. Die Stadt hat sich als Vorreiter beim demografischen Wandel neu erfunden. Und doch scheint ihre Geschichte allgegenwärtig: Der Liedermacher Gerhard Gundermann und die Schriftstellerin Brigitte Reimann werden verehrt. Und ein Regenbogen-Denkmal mahnt: Wir erinnern uns – an 1991. Und nicht zu vergessen: Seit 2013 gibt es wieder ein Flüchtlingswohnheim in der Stadt. (Text: mdr)
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Sept 27, 2016
Was haben der Sandmann, die Radsportlegende Täve Schur und ein Inder gemeinsam? Sie alle haben mit dem Fahrrad die Steile Wand in Meerane bezwungen. Die Straße ist kurz. Doch sie hat es
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Was haben der Sandmann, die Radsportlegende Täve Schur und ein Inder gemeinsam? Sie alle haben mit dem Fahrrad die Steile Wand in Meerane bezwungen. Die Straße ist kurz. Doch sie hat es in sich. 13 Prozent Steigung verteilen sich auf 248 Meter Kopfsteinpflaster. Eine Kampfansage für die Radsportler mit ihren schmalen Rennreifen. Viele müssen aus dem Sattel steigen oder schieben ihr Rad den Berg hoch. Täve Schur hat sich 1955 und 1959 bei der Internationalen Friedensfahrt in die Siegerlisten eingetragen: „Die Wand war nicht das Schlimmste, sondern die Anfahrt. Wenn du unten um die Ecke geschossen kommst und dann siehst, wie sich dieser Kanten vor dir erhebt.“ Heinz Florian Oertel beschreibt in einer Rundfunkreportage das Geschehen in Meerane so: „Jetzt beginnt wieder das Kratzen der Gemsen auf dem Velo. Auch Manfred Weißleder ist dabei. Er kurbelt dort drüben an der linken Menschenwand. Wer wird der Erste sein? Eine Schlucht der Strapaze, aber von Beifall überspült das ganze Feld. Die Häuser scheinen zu wanken.“ 1954 nimmt erstmals ein Team aus Indien an der Internationalen Friedensfahrt teil. Stunden nach dem Hauptfeld erreicht Dhana Singh die Steile Wand. Und noch immer stehen dort Tausende und applaudieren dem Inder, der mit dem Turban auf dem Kopf den Berg erklimmt. Die Friedensfahrt ist längst Geschichte. In diesem Jahr macht die Thüringen-Rundfahrt der Damen Station in Meerane mit einer Bergwertung. Für Dirk Dießel ein Festtag. Er hat gemeinsam mit Freizeitradsportlern das „Team Steile Wand“ gegründet. „Überall wo wir auftauchen, werden wir auf unsere Trikots und unseren Namen ‚Steile Wand‘ angesprochen. Der Begriff löst bei den Leuten etwas aus.“ Diese Begeisterung will Dirk Dießel nutzen, um für seine Stadt Meerane zu werben. Auch für Hans Hermann Neumann war seine Heimatstadt immer mehr als nur eine sportliche Herausforderung, auch wenn er stets einen Logenplatz an der Steilen Wand hat. Seine Familie lebt hier in dritt
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Oct 04, 2016
Die Dresdner Albertstadt war eine der größten geschlossenen Militärstädte Europas. An ausgewählten Schauplätzen erzählt der Film „Dresdner Albertstadt – wunderbar verwandelt“, wie sich
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Die Dresdner Albertstadt war eine der größten geschlossenen Militärstädte Europas. An ausgewählten Schauplätzen erzählt der Film „Dresdner Albertstadt – wunderbar verwandelt“, wie sich „Kasernopolis“ nach der friedlichen Revolution zum gefragten „zivilen“ Stadtteil für Start-Ups, Dienstleistungs- und Kulturprojekte verwandelt hat. Ab 1877 entsteht entlang einer Heerstraße eine Stadt für 20.000 Soldaten. Bis dahin ist das Gebiet zwischen Neustadt und der Dresdner Heide Jagdgebiet für den Adel. Einen „Dorfkern“ sucht man in der Albertstadt vergebens. Er wird durch ein Aufmarsch- und Paradefeld ersetzt. Der Dresdner Götz Krüger kennt die Geschichte der Albertstadt wie kein anderer. Seit Jahren ist er im Arbeitskreis sächsische Militärgeschichte engagiert und erzählt, wie sich die Gebäude verändert haben. Auf dem Industrieareal rund um das Kraftwerk lassen sich nach Gründung der DDR der VEB Starkstromanlagenbau Firmen in den Hallen nieder. Nach dem Mauerfall gehen viele Betriebe im Industrieareal Pleite. Das Gelände verkommt weitgehend zur Brache. 2004 hat Klaus Eckhard aus Bayern eine Idee. Unter dem Namen „Zeitenströmung“ entwickelt er gemeinsam mit einem Geschäftspartner ein Konzept. Aus ehemaligen Werkshallen soll ein Gelände für Start-Up-Firmen, Eventgastronomie und Ausstellungen entstehen. Im Schatten der „Zeitenströmung“ werden Fabriken für eine neue Club- und Partymeile, der „Straße E“ genutzt. Sebastian Gottschall gehört hier zu den Machern der Reithalle, die in historischen Gemäuern neue Bands und Sounds präsentieren. Eine vergessene und verdrängte Geschichte hat der Dresdner Fotograf Martin Hertrampf dokumentiert. Ab Mitte der achtziger Jahre hält er das Leben der Sowjetsoldaten in der Albertstadt fest. Bis zu ihrem Abzug 1992 bleiben sie hier fast fünfzig Jahre lang „Fremde Freunde“. Nach dem Mauerfall stellen die Stadt Dresden, Land und Bund mehrere Millionen für die Revitalisierung bereit.
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Oct 11, 2016
Von den im Zweiten Weltkrieg unzerstört gebliebenen Städten Deutschlands dürfte Görlitz eine der, wenn nicht die schönste sein: 4.000 Baudenkmäler stehen in der Altstadt. Einen Bruch
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Von den im Zweiten Weltkrieg unzerstört gebliebenen Städten Deutschlands dürfte Görlitz eine der, wenn nicht die schönste sein: 4.000 Baudenkmäler stehen in der Altstadt. Einen Bruch aber brachte das Kriegsende sehr wohl mit sich, die Zweistaatlichkeit. So gibt es seitdem das deutsche Görlitz westlich der Neiße und auf der östlichen Seite das polnische Zgorzelec. Lebten in Görlitz 1989 noch rund 78.000 Menschen, schrumpfte die östlichste Stadt Deutschlands inzwischen auf etwa 55.000 Einwohner. Die Tendenz ist jetzt wieder leicht steigend, der Aderlass scheint gestoppt. Wirklich Großartiges gelang in den vergangenen 26 Jahren auf dem Feld der Denkmalpflege: In der DDR sollten zumindest Teile der Altstadt gesprengt und neu bebaut werden. Die Sprenglöcher waren angeblich schon gebohrt. Doch nach der Wende schafften Land, Bund und Kommune, privates Geld, Stiftungen, Institutionen und Spenden das „Märchen von Görlitz“. Berühmt wurde die sogenannte „Altstadt-Million“ eines anonymen Görlitz-Liebhabers. So nutzen Filmproduktionen „Görliwood“ als Kulisse für historische Stoffe. Kate Winslet schippte hier Kohlen in „Der Vorleser“, Ralph Fiennes war Türsteher am „Grand Budapest Hotel“ und Jackie Chan sprang am Untermarkt aus dem Fenster für „In 80 Tagen um die Welt“. Und mit seinen sanierten Hallenhäusern, ehemaligen Kaufmannsburgen an der Via Regia, wagt Görlitz die Bewerbung als UNESCO-Weltkulturerbe. Die Dokumentation „Görlitz – wunderbar verwandelt“ wagt einen Blick in fünfstöckige mittelalterliche Keller, aber auch den Überflug über den malerischen Ober- und Untermarkt. Sie zeigt die guten Stuben mit Stuck genauso wie die wohl schönste Schaubibliothek der Aufklärung und erzählt von Lust und Leid der Görlitzer beim „Abenteuer Sanierung“. Ein Komparse plaudert aus dem Nähkästchen seiner Hollywood-Erfahrungen. Und ein ehemaliger Stern-Kriegsreporter zog als Pensionär an die Neiße und genießt in einem oste
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Oct 18, 2016
Sie ist eine der Ältesten in Thüringen. Zur Wende 1989 war sie ziemlich gebrechlich. Aber ihre Schönheit war noch zu erahnen. Mancher verliebte sich in sie, mancher liebte sie schon
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Sie ist eine der Ältesten in Thüringen. Zur Wende 1989 war sie ziemlich gebrechlich. Aber ihre Schönheit war noch zu erahnen. Mancher verliebte sich in sie, mancher liebte sie schon immer. Und da Liebe und Fürsorge bekanntlich Wunder wirken, blühte sie auf, die Stadt – Arnstadt. Nicht ein großer Visionär, sondern viele engagierte Menschen haben das bewirkt. Eine Stadtplanerin zum Beispiel, die sich voller Ideen an die Veränderungen macht, ein Heimkehrer, der es mit dem großen Arnstädter „Spittel“ aufnimmt. Gemeinsamkeit ist das Geheimnis, das die fast verfallene Oberkirche am Leben hält. Am vielleicht ältesten Ort der uralten Stadt saniert ein Mann mit seiner Familie mit Geduld, langem Atem und viel Arbeit ein Kloster. Dann ist da noch eine „Schlossherrin“, die im Schloss wahre „Verwandlungsschätze“ hebt. So wird ein wüster Garten wieder zu einer Burganlage, ein verfallenes Wohnquartier zum romantischen Bummel-Gässchen, eine Handschuhfabrik zum Hotel und ein hundertjähriger Wasserturm zu einer „Krone der Stadt“. Der wunderbare Wandel von Arnstadt ist ein neues Beispiel in der vierteiligen Staffel über die Geschichte der Wiedergeburt unserer Städte. Die Sendereihe „Der Osten – Entdecke, wo du lebst“ macht deutlich, wie sich das Lebensumfeld in Ostdeutschland in den letzten Jahrzehnten von Grund auf verändert hat. Vor allem die ersten Jahre nach der Deutschen Einheit waren geprägt durch den abrupten Niedergang der ostdeutschen Industrie. Schrumpfende Städte, Abwanderung und Überalterung waren die Folgen. Dort wo industrielle Kerne erhalten werden konnten und neue Industriestandorte dazukamen, wuchsen Hoffnung und neue Arbeitsplätze. Wo städtebauliche Sanierung griff und die Tristesse verschwand, stabilisierten sich die Bevölkerungszahlen und es entwickelte sich ein neues Lebensgefühl – eben „wunderbar verwandelt“. (Text: mdr)
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Oct 25, 2016
Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan, dieser Vergleich trifft auf den Wandel Ascherslebens zu. Kaum jemand weiß, dass Sachsen-Anhalts älteste Stadt einst Fachwerkhäuser wie
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Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan, dieser Vergleich trifft auf den Wandel Ascherslebens zu. Kaum jemand weiß, dass Sachsen-Anhalts älteste Stadt einst Fachwerkhäuser wie Quedlinburg ihr Eigen nennen konnte. Die meisten wurden noch Ende der 1980er-Jahre abgerissen, obwohl engagierte Bürger den Mut hatten, gegen den Abriss auf die Straße zu gehen. Zu dieser Zeit hatte Aschersleben bereits den Ruf erworben, eine „graue Stadt“ zu sein. So erinnert sich auch Maler-Star Neo Rauch an seine Jugend in Aschersleben: „Es fehlten praktisch alle Farben.“ Viel hat sich seither verändert. Der Film widmet sich dieser Veränderung. Zum Beispiel im Bestehornpark: Dort stand einst Europas größte Kartonagenfabrik. Nach Jahren des Stillstands und des Verfalls nach der Wende ist ab 2003 ein Bildungs- und Kulturzentrum entstanden. Mehrere Hundert Kinder lernen nun in drei neuen Schulen und auch die Neo-Rauch-Grafikstiftung präsentiert hier die Werke des weltberühmten Künstlers. Nur wenige Bauwerke zeigen sich noch im unsanierten Zustand – darunter das letzte zusammenhängende historische Stadtquartier, der Halken. Er soll jetzt endlich saniert werden, was auch mit Auseinandersetzungen über das Wie verbunden ist. Vieles hängt dabei von privatem Engagement ab. So treffen die Autoren ein junges Bauherrenpaar, das für die Sanierung seines Altstadthauses einen renommierten Denkmalpreis gewann. Wie hat sich Aschersleben verändert in den letzten 25 Jahren? Davon erzählen die historischen Aufnahmen dieses Films. Heimatfotograf Peter Potuschak öffnet sein umfangreiches Bildarchiv. Bewegte Bilder und Fotos zeigen auf eindrucksvolle Weise den Zustand der Stadt zu DDR-Zeiten, den Verfall in den 1980er-Jahren und die Bemühungen, die noch vorhandene Bausubstanz zu retten. Der Film von Marko Litzenberg und Sven Stephan ist der letzte Teil der diesjährigen vierteiligen Staffel „Wunderbar verwandelt“. (Text: mdr)
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Fürsten, Forst und Ferienheim – Schloss Stolberg im Harz
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Nov 01, 2016
Seit März 2008 ist das Stolberger Schloss nach fast 20 Jahren wieder für Besucher geöffnet. Die Schlossanlage ist aus dem 13. Jahrhundert und steht auf einem Berg oberhalb der Stadt Stolberg. (Text: mdr)
Seit März 2008 ist das Stolberger Schloss nach fast 20 Jahren wieder für Besucher geöffnet. Die Schlossanlage ist aus dem 13. Jahrhundert und steht auf einem Berg oberhalb der Stadt Stolberg. (Text: mdr)
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Nov 08, 2016
1983. In Jena startet eine streng geheime Entführung, die generalstabsmäßig geplante „Aktion Gegenschlag“. Abgesegnet von MfS-Minister Erich Mielke persönlich: Es geht um die Abschiebung
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1983. In Jena startet eine streng geheime Entführung, die generalstabsmäßig geplante „Aktion Gegenschlag“. Abgesegnet von MfS-Minister Erich Mielke persönlich: Es geht um die Abschiebung des heutigen Chefs der Stasi-Unterlagenbehörde, Roland Jahn – damals aktiv in der Jenaer oppositionellen Friedensbewegung. Roland Jahn wird in einen Stasi-LADA gezwungen und entführt. Es geht gen Süden, Richtung Thüringer Wald. Der LADA gelangt ohne Kontrolle in das streng abgeschirmte Sperrgebiet vor der Grenze zu Westdeutschland. Das Ziel der ungewöhnlichen Fahrt ist der Grenzbahnhof Probstzella. Der kleine Ort Probstzella, gelegen in einem Tal des Thüringer Waldes, liegt am Berührungspunkt zweier Weltsysteme. Ein Ort, den normale DDR-Bürger längst nicht mehr betreten dürfen. Die Sperrzone, fünf Kilometer vorher beginnend, ist ein Tabu und deshalb der ideale Ort für die Abschiebung des Roland Jahn. Jede Nacht kurz nach zwei Uhr fährt der D-Zug aus Berlin/West nach München in den Grenzbahnhof ein. Bei Nacht und Nebel wird Roland Jahn in das graue Abfertigungsgebäude geschafft, schließlich gefesselt, misshandelt und unter Zwang im Interzonenzug D 1301 von Berlin kommend im letzten Abteil eingeschlossen. Probstzella liegt seit 120 Jahren an Deutschlands wichtigster Schnellzugstrecke auf halbem Wege zwischen Berlin und München; 300 km sind es nach Berlin, 300 nach München. Ein Ort der Handlungsreisenden, der Eisenbahngeschichte, der politischen Geschichte Deutschlands. Sie alle mussten hier durch: Der ostdeutsche Sportarzt, unterwegs zu Weltmeisterschaften in den Alpen. Die westdeutschen Sportler, die hier ihren Krimsekt abgeben mussten, den sie im Erfurter Interhotel erstanden hatten. Der westdeutsche Handlungsreisende, unterwegs zur Leipziger Messe. Der Film erzählt vom Leben und Arbeiten an einem Ort, der unverschuldet in die Fronten des Kalten Krieges gerät. Dorfarzt Dr. Arthur Petzold, zieht 1966 nach Probstzella, sein Vorgänger musste wegen politis
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Design-Legende und Zuhause – Die Meisterhäuser von Dessau
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Nov 22, 2016
Sie sind die berühmteste Künstlerkolonie des 20. Jahrhundert. Und sie gelten heute noch als Paradebeispiel für ein Wohnen der Zukunft: die Bauhaus-Meisterhäuser in Dessau. „Sie waren der
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Sie sind die berühmteste Künstlerkolonie des 20. Jahrhundert. Und sie gelten heute noch als Paradebeispiel für ein Wohnen der Zukunft: die Bauhaus-Meisterhäuser in Dessau. „Sie waren der Inbegriff des modernen Wohnens und ihrer Zeit um mindestens 30 Jahre voraus“, erzählt Ralph Walter Hagemann stolz. Er verbrachte seine Kindheit in den Meisterhäusern und lebt jetzt in Südafrika. Für die MDR-Dokumentation kehrt er extra nach Dessau zurück. Die ersten Bewohner zogen im Sommer vor genau 90 Jahren ein – Walter Gropius und die Lehrer des Neuen Bauhauses, das am 4. Dezember 1926 in Dessau eröffnet wurde. Bauhausvater Gropius höchstpersönlich hatte die typischen Formen entworfen: Sonnenterrassen, gerade Linien, große Fenster, praktisches Mobiliar. Seine Vision scheint auch heute nichts von ihrer Modernität verloren zu haben. Auch deswegen ist der Ruf der kleinen Siedlung damals wie heute legendär. Die Bewohner der Häuser waren Künstler von Weltrang, unter ihnen Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger, Oskar Schlemmer und Paul Klee. Sie machten Dessau zum Zentrum der Avantgarde und zum beliebten Ausflugsziel der Einheimischen. Conrad Feininger, Enkel von Lyonel Feininger, zitiert aus einem Brief seines Großvaters, dass immer wieder Menschenmassen in die Siedlung pilgerten und durch die großen Fenster „das Bauhaus praktisch zu Tode starrten“. 1945, als die Bauhäusler bereits von den Nazis vertrieben waren, erlebte der heute 86-jährige Ralph Walter Hagemann am 7. März 1945 die Luftangriffe von Dessau und wurde damit Zeuge, wie die schönste Wohnsiedlung der Moderne im Bombenhagel unterging. Die Ur-Dessauerin Renate Fröbe konnte als Kind von ihrem Elternhaus auf die Trümmer schauen und spielte gelegentlich zwischen den Meisterhaus-Steinen. Zu DDR Zeiten verfolgte sie den weiteren Verfall und den Wiederaufbau der Häuser und blickt heute auf eine wieder aufgebaute Siedlung. Heute wohnen und arbeiten in zwei Häusern seit Kurzem wieder Künstler. Ba
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Nov 29, 2016
Eine schlichte kleine Burgkirche. Im Inneren ein Schatz. Kunstvolles Schnitzwerk überall. Emporen, Bänke, Kanzel, Taufstein übersät mit zarter Üppigkeit – Blüten, Ähren, Früchte, Engel
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Eine schlichte kleine Burgkirche. Im Inneren ein Schatz. Kunstvolles Schnitzwerk überall. Emporen, Bänke, Kanzel, Taufstein übersät mit zarter Üppigkeit – Blüten, Ähren, Früchte, Engel in Hülle und Fülle. Dann der Altar. Ein gewaltiger Aufbau und doch luftig leicht. Ein Baldachin wird von vier Hohlsäulen getragen. Das außergewöhnliche: die Säulen sind durchbrochen, spiralförmig und hohl. Sie sind aus einem Stück gefertigt, dazu noch aus weichem Lindenholz. Vergleichbare Altäre sind nur aus Stein und Metall bekannt. Und: er sieht dem Hauptaltar im Petersdom in Rom verblüffend ähnlich. Zufall? Oder diente der berühmte Altar als Vorlage? Statik und Ausschmückung der Postersteiner Kirche zeugen von einem Virtuosen, einem Meister der Schnitzkunst. Auf den Künstler weist lediglich eine Tafel mit der Innenschrift „Johannis Hopf 1689“ hin. Wer war dieser Johannis Hopf? Eine Sage berichtet von einem geheimnisvollen Wanderschnitzer, der auf Posterstein gefangen gehalten wird und im Kerker das Schnitzwerk fertigt. Sonst findet man nichts über Johannis Hopf oder seine Auftraggeber – außer ein paar Spuren, die in unterschiedliche Richtungen führen – nach Rom oder ins sächsische Vogtland. (Text: mdr)
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Die Spielzeugmacher aus Sonneberg – immer noch unerreicht
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Déc 06, 2016
Sonneberg von hier kam die erste Babypuppe der Welt. Von hier kam bis zur Wende fast jedes Plüschtier, jede Puppe der DDR. Die Großbetriebe sind verschwunden. Doch bis heute gibt es zehn
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Sonneberg von hier kam die erste Babypuppe der Welt. Von hier kam bis zur Wende fast jedes Plüschtier, jede Puppe der DDR. Die Großbetriebe sind verschwunden. Doch bis heute gibt es zehn kleine Werkstätten, die mit ihren Spielwaren Kinderaugen zum Leuchten bringen. Ganz in der Tradition der Sonneberger Vorfahren, die seit dem 16. Jahrhundert mit Spielzeug Geschäfte machten, auf Weltausstellungen Staunen erregten und zeitweise 40 Prozent der Spielwaren weltweit herstellten. Dabei wurden jede Menge geniale Erfindungen gemacht und immer wieder modernes Design im Wandel der Zeit hervorgebracht. Und ein Ende ist nicht in Aussicht, wenn selbst japanische „Lehrlinge“ in Sonneberg Teddys stopfen. (Text: mdr)
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Zwischen Tanzturnier und Propaganda: Die Stadthalle Magdeburg
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Déc 06, 2016
Die großen Stars haben hier gespielt und gesungen, die hauseigene Bigband spielte auf großen Galas und bei Frauentagsfeiern. Kinderfasching und Katja Ebstein, SED-Parteitag und Udo
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Die großen Stars haben hier gespielt und gesungen, die hauseigene Bigband spielte auf großen Galas und bei Frauentagsfeiern. Kinderfasching und Katja Ebstein, SED-Parteitag und Udo Lindenberg – die Magdeburger Stadthalle hat viel gesehen Jetzt wird sie 90 Jahre alt. 1927 entstand in Magdeburg ein einzigartiges Bauwerk, in dem sich die Geschichte der ganzen Region widerspiegelt. In ganz Deutschland herrschte Aufbruchsstimmung. Viele Kreative kamen nach Mitteldeutschland. Neues Denken, neues Bauen waren gefragt. Und so wurde innerhalb von 12 Monaten die Stadthalle in Magdeburg gebaut. Ein Tempel der Moderne. Luftige, lichte Architektur, 5.000 Plätze, modernste Bühnentechnik und Gastronomie. Eine Stadthalle aus Eisen, Klinker und Glas für jede Art von großen und kleinen Veranstaltungen – damals eine absolute Neuheit im Theater- und Festhallenbau. In der Reihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ zeigt der MDR die bewegte Geschichte dieses außergewöhnlichen Bauwerks. (Text: mdr)
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Déc 13, 2016
Der weltberühmte Panorama-Künstler Yadegar Asisi hat sein erstes Großbild in Sachsen-Anhalt gestaltet. In Wittenberg thematisiert er den legendären Thesenanschlag Martin Luthers an der
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Der weltberühmte Panorama-Künstler Yadegar Asisi hat sein erstes Großbild in Sachsen-Anhalt gestaltet. In Wittenberg thematisiert er den legendären Thesenanschlag Martin Luthers an der Tür der Schlosskirche vor 500 Jahren. Es ist aber nicht das erste Mal, dass der Reformater zum Kassenmagneten wird.
Es ist der neueste Geniestreich von Yadegar Asisi. Der weltberühmte Künstler, der die Kunst des Panoramas auf spektakuläre Weise dem Vergessen entrissen hat, hat jetzt das erste seiner Großbilder in Sachsen-Anhalt gestaltet. In Wittenberg thematisiert er - rechtzeitig zum Beginn der Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum - den legendären Thesenanschlag Martin Luthers an die Schlosskirche vor 500 Jahren.
Das gigantische Rundbild zeigt in einem eigens dafür errichteten Museumsbau, wie es in der Stadt am Tag des Thesenanschlags ausgesehen haben könnte. Dokumentierte und erdachte Szenen geben dem Betrachter einen sinnlichen Einblick in Luthers Zeit. Das war Yadegar Asisi wichtig: Den Reformator in seiner Zeit zu zeigen.
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Oberhof und sein „Panorama“ – Luxus, Westgeld, Spionage
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Déc 20, 2016
Das "Panorama"-Hotel in Oberhof ist längst eine Legende. Weithin ist seine außergewöhnliche Architektur sichtbar. Axel Bulthaupt begibt sich auf Spurensuche ins einstige Luxushotel und
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Das "Panorama"-Hotel in Oberhof ist längst eine Legende. Weithin ist seine außergewöhnliche Architektur sichtbar. Axel Bulthaupt begibt sich auf Spurensuche ins einstige Luxushotel und erzählt von besonderen Ereignissen im "St. Moritz des Ostens".
Oberhof ist ein vielbesuchter Ort im Thüringer Wald. Und schon immer war er beliebtes Ziel von Naturfreunden, Wanderern und Wintersportlern. Aber nur wenige wissen, dass Ulbrichts Vision von einem sozialistischen, luxuriösen Oberhof teuer erkauft war. Denn dafür musste das alte, gemütliche Oberhof mit seinen Pensionen und Hotels sterben. Die hatte Ulbricht schon im November 1950 enteignen lassen.
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Déc 26, 2016
Nur noch etwa 6.000 dieser einmaligen Häuser gibt es in Deutschland – die Umgebindehäuser, halb aus Holz, halb aus Stein. Sie prägen die gesamte Region der Oberlausitz. In
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Nur noch etwa 6.000 dieser einmaligen Häuser gibt es in Deutschland – die Umgebindehäuser, halb aus Holz, halb aus Stein. Sie prägen die gesamte Region der Oberlausitz. In Obercunnersdorf gibt es gar 250 dieser Häuser, die damit das einzigartige Bild des Ortes prägen.
Schon Mitte der 1970er Jahre waren Urlauber überrascht, dass in einem Museumsdorf ganz normale Menschen wohnen. Liebevoll saniert und gepflegt von den Eigentümern, strahlen die Häuser Bodenständigkeit, Besitzerstolz und Gastfreundschaft aus. Denn im Gegensatz zu Häusern, die außerhalb von Obercunnersdorf standen, bekamen die Einwohner dort Kredite und auch bevorzugt Baumaterialien für die Sanierung ihrer Häuser – ein Novum in der DDR.
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Nudeln, Brot und Tauschgeschäfte – Von der Konsummühle zur Graffiti-Arena
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Fév 21, 2017
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