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Saison 2014
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Jan 14, 2014
Bei Altenburg in Ostthüringen befindet sich, nahe des Flugplatzes, ein ehemaliges Sonderlager der Sowjetarmee, verborgen unter zwei unscheinbaren Hügeln. Vor über 20 Jahren lagen hier
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Bei Altenburg in Ostthüringen befindet sich, nahe des Flugplatzes, ein ehemaliges Sonderlager der Sowjetarmee, verborgen unter zwei unscheinbaren Hügeln. Vor über 20 Jahren lagen hier Atombomben der Roten Armee und warteten auf ihren Einsatz. Solche Atomwaffendepots zählten zu den Top-Staatsgeheimnissen der DDR. Nirgendwo sonst lagerten zur Zeit des Kalten Krieges so viele Atomwaffen, wie auf deutschem Boden. Axel Bulthaupt geht der geheimen Stationierung sowjetischer Kernwaffen in Altenburg sowie an anderen Standorten der DDR nach und er rekonstruiert den getarnten Abtransport der tödlichen Fracht Anfang der Neunzigerjahre. Noch finden sich in Mitteldeutschland und im gesamten Osten Deutschlands gespenstische Reste sowjetischer Atomwaffenlager, Raketenbunker und militärischer Sicherheitszonen. Wenn auch heute keine Gefahr mehr von diesen Orten ausgeht, so sind es doch oft noch gesperrte, bewachte und unzugängliche Gebiete. Der Osten Deutschlands ist jetzt über zwei Jahrzehnte atomwaffenfrei und die neuen Bundesländer sind das einzige Gebiet in Mitteleuropa, im dem niemals wieder Atomwaffen stationiert werden dürfen. So bestimmt es der 1991 in Kraft getretene Zwei-plus-Vier-Vertrag. Axel Bulthaupt entdeckt die verlassenen Relikte des Kalten Krieges. Zusammen mit Historikern, Ex-Spionen und Experten erhellt er Hintergründe und Zusammenhänge der atomaren Bedrohung aus jener Zeit und stellt in diesem Kontext die Frage: Wie verhält es sich eigentlich mit den US-Atomwaffen, die immer noch an einigen geheimen Standorten im Westen Deutschlands stationiert sind? (Text: mdr)
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Kupferblümchen, Neuntöter und Kolibris – Die wilden Pyramiden Mitteldeutschlands
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Jan 21, 2014
Das Dreieck zwischen Mansfeld, Hettstedt und Eisleben gehört aufgrund seiner Fülle mineralischer Bodenschätze zu den rohstoffreichsten Gebieten Deutschlands. Vor über 800 Jahren begannen
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Das Dreieck zwischen Mansfeld, Hettstedt und Eisleben gehört aufgrund seiner Fülle mineralischer Bodenschätze zu den rohstoffreichsten Gebieten Deutschlands. Vor über 800 Jahren begannen hier Bergleute, die Landschaft wie einen Schweizer Käse zu durchlöchern und schufen – unbemerkt und unbewusst – ein Naturwunder, welches erst heute in Umrissen erkannt wird. Jahrhundertelang gehörte das Mansfelder Kupferschieferrevier zu den größten Bergbaurevieren der Welt. Heute zeugen weithin sichtbare Schotterberge von der Vergangenheit unter Tage. Es ist der Abraum aus den Tausenden Schächten der Kupferförderung, der zu über 150 Meter hohen Pyramiden aufgetürmt wurde und in sich ein besonderes Geheimnis birgt. Aufgrund seines extrem hohen Schwermetallgehaltes entwickelte sich auf den gigantischen Halden eine extrem seltene Facette der Natur, die es so in Deutschland kein zweites Mal gibt. In der Sommerhitze explodieren die Hänge der neuen mitteldeutschen Berge in einem Blütenmeer aus Kupferblümchen und anderen sogenannten Schwermetallpflanzen, die woanders kaum noch zu finden sind. Durch die weitgehende Abgeschiedenheit und bergbaurechtliche Sperrung haben sich hier extrem artenreiche Biotope entwickelt. Kreuzottern und Schlingnattern wärmen sich auf schwarzen Kupferplatten, Neuntöter und Steinschmätzer jagen in der Luft ihrer Beute hinterher. Und sogar die „Kolibris des Nordens“, die Taubenschwänzchen-Schmetterlinge, gehen mit 100 Flügelschlägen pro Sekunde auf Nektarsuche. Die buntschillernden Wiesen, auf denen nur schwermetallresistente Pflanzen wachsen können, sind ein Eldorado für Heerscharen von Insekten. Über 220 Tier- und Pflanzenarten leben heute auf den wilden Pyramiden Sachsen-Anhalts – vermutlich. Denn selbst Wissenschaftlern blieb diese geheimnisvolle Welt auf den als tot geglaubten Abraumhalden lange Zeit verborgen. Erst langsam kommt man diesen einzigartigen und neuen Biotopen auf die Schliche. Doch die Zeit drängt. Aufgrund ge
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Fév 04, 2014
Der Fichtelberg ist der Stolz des Erzgebirges. Er ist der höchste Berg Sachsens und beheimatet die älteste Schwebebahn Deutschlands. Und 1963 ist er Ort einer unfassbaren
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Der Fichtelberg ist der Stolz des Erzgebirges. Er ist der höchste Berg Sachsens und beheimatet die älteste Schwebebahn Deutschlands. Und 1963 ist er Ort einer unfassbaren Tragödie.
Wer kennt ihn nicht, den Fichtelberg bei Oberwiesenthal? Der weiße Stolz des Erzgebirges. Mit seinen 1.215 Metern ist er der höchste Berg Sachsens. Und natürlich ist er der Mittelpunkt des bedeutendsten Wintersportzentrums im Osten. Heute tummeln sich an schönen Schneetagen Tausende Sportfreunde auf dem Berg. Unbekannter ist, dass die älteste Schwebebahn Deutschlands seit 1924 die Besucher zum Gipfel bringt. Im Rekordwinter 1963 spielt sich auf dem Dach Mitteldeutschlands eine unfassbare Tragödie ab. In den Abendstunden des 25. Februars gerät das Fichtelberghaus in Brand. Für über zweihundert Feuerwehrleute gibt es wegen der Schneemassen einfach kein Durchkommen zum Gipfel. Als sie es endlich geschafft haben, gibt es kein Löschwasser. 1967 wird dann das neue Haus eröffnet. Wieder ein Rekord: 12 Millionen Mark werden für den Neubau locker gemacht. In DDR-typischer Betonarchitekur erreicht der Aussichtsturm stolze 42 Meter. Axel Bulthaupt erklimmt den Rekorde-Berg und lässt sich immer wieder von der weißen Seite der Natur berauschen. Bei gutem Wetter blickt man weit nach Tschechien und Mittedeutschland. Beste Voraussetzungen, um Unbekanntes zu entdecken. (Text: mdr)
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Feindkontakt im Kalten Krieg – Der Abschuss von Vogelsberg
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Fév 18, 2014
Eine gewaltige Explosion, dann ein Feuerball am Himmel. Das riss vor 50 Jahren die Einwohner des kleinen Örtchens Vogelsberg aus ihrem Alltag. Ein Kampfflugzeug der Sowjetstreitkräfte
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Eine gewaltige Explosion, dann ein Feuerball am Himmel. Das riss vor 50 Jahren die Einwohner des kleinen Örtchens Vogelsberg aus ihrem Alltag. Ein Kampfflugzeug der Sowjetstreitkräfte hatte ein US-Kleinaufklärungsflugzeug abgeschossen, das 90 Kilometer in den Luftraum der DDR eingedrungen war. Drei Piloten der US Air Force fanden auf einem Acker bei Sömmerda, nördlich von Erfurt, den Tod. Mit diesem 28. Januar 1964 wurde Vogelsberg ein Schauplatz des Kalten Krieges, ein Tummelplatz für Militärs und Spione, und ein Ort des zivilen Widerstands in der DDR. Tagelang sperrten Sowjetarmee, MfS und Volkspolizei den Ort weiträumig ab. Trotzdem stellten Unbekannte ein Birkenkreuz für die Verstorbenen auf. Sie fanden den Ehering des Piloten, den sie später seiner Ehefrau in den USA zukommen ließen. Die Bauern der Gegend hielten dicht, Stasi-Ermittlungen liefen ins Leere. Ein Kommando der US-Militärmission eilte aus Berlin zur Absturzstelle, wurde mit vorgehaltenen Waffen empfangen und erhielt Leichen und Wrackteile erst Tage später. 50 Jahre danach rollt Autor Daniel Baumbach mit Zeitzeugen und spektakulärem Archivmaterial die Geschichte des in der DDR geheim gehaltenen Vorfalls auf. Denn der Abschuss, dem bereits wenige Wochen später ein weiterer in Gardelegen bei Magdeburg folgte, zeigt, wie umkämpft der Himmel über der DDR von Anfang der 50er- bis Ende der 60er-Jahre war. Luftspionage war das wichtigste Mittel, etwas über den technischen Stand des Gegners hinter dem Eisernen Vorhang zu erfahren. So wichen US-Aufklärer öfter von den genehmigten Luftkorridoren nach Berlin ab. Und die Sowjets waren nicht zimperlich und schossen. (Text: mdr)
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Fév 25, 2014
Einsame, kilometerweite Strände, stille Altarme und tosende Wildwasserbereiche charakterisieren Deutschlands östlichsten Fluss, die Neiße. Mit seinen 254 Kilometern Länge ist er Teil der
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Einsame, kilometerweite Strände, stille Altarme und tosende Wildwasserbereiche charakterisieren Deutschlands östlichsten Fluss, die Neiße. Mit seinen 254 Kilometern Länge ist er Teil der deutsch-polnischen Grenze – ein Ergebnis des Zweiten Weltkrieges. Viele Brücken wurden kurz vor Kriegsende von der zurückweichenden Wehrmacht gesprengt, um den Vormarsch der Roten Armee zu behindern. Ein Wiederaufbau durch die DDR fand kaum statt. Profitiert hat davon vor allem die Natur. Heute ist die weitläufige Flussaue, die über Jahrhunderte vom Menschen stark beeinflusst wurde, ein Naturparadies von unschätzbarem Wert. Obwohl im offiziellen Sprachjargon der DDR als Oder-Neiße-Friedensgrenze tituliert, wurde die östliche Staatsgrenze scharf bewacht und die Armeen des Warschauer Paktes nutzten den Fluss jahrzehntelang für geheime Militärmanöver. Durch diese besondere, abgeschiedene Lage konnte sich das Gebiet in weiten Teilen nahezu ungestört entwickeln und ist heute eine der letzten noch unverbauten, mäandrierenden Wildwasserbereiche Sachsens. Ausgedehnte Auenwälder mit jahrhundertealten Buchen-, Eichen- und Eschenbeständen säumen die Ufer des Flusses, der sich bei Hochwasser ungezügelt ausbreiten kann. Das schafft neuen Lebensraum, zum Beispiel für die Eisvögel, die hier ihre stärksten Bestände aufweisen. Kaum beachtet von der Öffentlichkeit ist die Grenzregion zwischen Deutschland und Polen heute ein Refugium zahlreicher seltener und teils vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Ein Jahr lang folgen die Tierfilmer Peter und Stefan Simank dem Flusslauf – mit atemberaubenden Aufnahmen von jagenden Fischadlern und balzenden Reihern, sie blicken in die Kinderstube von Eisvögeln und Bibern. Im Herbst erfüllen die Rufe tausender Zugvögel die in Nebel gehüllte Auenlandschaft. Moorochsen und Wasseramseln gehören ebenso hierher wie die Menschen, die am Fluss leben. Wie gehen sie mit dem Wechsel von Hoch- und Niedrigwasser um? Wie haben sie di
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Mar 11, 2014
Mitten in Leipzig thront er – kolossal und würdevoll. Allein seine Front ist 126 Meter lang, der Grundriss größer als ein Fußballfeld und oben auf, weit sichtbar, die gewaltige Kuppel.
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Mitten in Leipzig thront er – kolossal und würdevoll. Allein seine Front ist 126 Meter lang, der Grundriss größer als ein Fußballfeld und oben auf, weit sichtbar, die gewaltige Kuppel. Willkommen im mächtigsten Palast Leipzigs, dem Bundesverwaltungsgericht. Wer hier zum ersten Mal eintritt, staunt ehrfürchtig. Auch Axel Bulthaupt ergeht es nicht anders: riesige Säulen, prächtige Kronleuchter, aufwendige Deckengemälden. Und hier wird Recht gesprochen? Doch wie genau passiert das in diesen heiligen Hallen? Axel Bulthaupt wird Einblick gewährt, ausnahmsweise auch hinter die Kulissen dieses Justizpalasts. Als Reichsgericht zu Wilhelminischer Zeit erbaut, blieb es bis in die Nazidiktatur wichtigste juristische Instanz. Nicht vergessen die Prozesse jener Zeit: gegen Karl Liebknecht wegen Hochverrates, Carl von Ossietzky wegen Spionage und später gegen Georgi Dimitroff, der als Brandstifter des Reichstags bezichtigt, aber freigesprochen wurde. Nach ihm wurde das Museum benannt, das zu DDR-Zeiten hier untergebracht war. Seit 2002 werden in den heiligen Hallen des Bundesverwaltungsgerichts wieder Urteile gefällt, die Alltag und Zukunft unseres Landes maßgeblich beeinflussen, ob die Lautstärken des Flughafens Leipzig, der Baustopp auf der A14 oder auch die Millionenstrafe gegen die NPD. Doch kaum jemand weiß, wer diese 50 Richter sind und wie es sich anfühlt, Dienst in einem Palast zu versehen. Undenkbar wäre ihre Arbeit jedoch ohne die 150 Kollegen. Einer von ihnen ist Hausmeister Bernd Patitz. Er spielte bereits als Kind auf den Fluren Verstecken und planschte im Hof in einem Gummipool, denn schon sein Vater war hier zu DDR-Zeiten Hausmeister. Auch wenn das Bundesverwaltungsgericht der Öffentlichkeit zugänglich ist, Einblick hinter die Kulissen wird nur selten gewährt. Axel Bulthaupt entdeckt im ehemaligen Reichsgericht von Leipzig den Alltag und die Geheimnisse eines modernen Justizpalastes. (Text: mdr)
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Mar 18, 2014
Er ist ein weltweit prominenter Thüringer auf vier Pfoten. Er hat eine hundertjährige Karriere hinter sich – vom einst wichtigsten Diensthund der Polizei zum sportlichen Familienhund. Er
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Er ist ein weltweit prominenter Thüringer auf vier Pfoten. Er hat eine hundertjährige Karriere hinter sich – vom einst wichtigsten Diensthund der Polizei zum sportlichen Familienhund. Er genießt einen etwas zweifelhaften Ruf. Filmautorin Ute Gebhardt räumt damit auf. Und beginnt mit der Geschichte vom Herrn Dobermann, die ziemlich im Dunkeln liegt. Sicher ist, dass er von 1834 bis 1894 in Apolda lebte, ein echter Hundenarr war und verschiedenen Berufen nachging. Sicher ist auch, dass Friedrich Louis Dobermann der einzige bürgerliche Züchter war, nach dem eine Hunderasse benannt wurde. Doch seine „Dobermänner“ ähnelten den heutigen nur entfernt. Der wahre Vater der Rasse ist wohl der Apoldaer Otto Gölles. Der Schnapsbrenner züchtete mit Dobermanns Hunden weiter und gründete vor 111 Jahren den ersten Verein zur Züchtung des Dobermannpinschers – wie der Dobermann ursprünglich genannt wurde. Mit den vierbeinigen Protagonisten zeigt der Film Kinderstube, Entwicklung und Ausbildung, die Arbeit im Rasseverein und den Weg zu Leistungsschau und Schönheitskonkurrenz. Er folgt der Diskussion über „scharfe Hunde“. Denn der Dobermann war einst auf Mannschärfe gezüchtet, es heißt, er sei ein falscher Hund, der blitzartig ohne „Vorrede“ zubeißt. Schwarze Schafe in der Dobermannszene züchten heute noch heimlich scharfe Linien. Manch Hundehalter verkennt den schmalen Grad zwischen Passion und Aggression, spielt mit dem Feuer. Der Dobermann sollte dafür nicht büßen müssen, denn das Kampfhundeproblem entsteht immer am oberen Ende der Leine. (Text: mdr)
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Mar 25, 2014
Es sind imposante Bauten abseits der großen Städte. Errichtet wurden die meisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, um Menschen unterzubringen, die von der bürgerlichen Norm
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Es sind imposante Bauten abseits der großen Städte. Errichtet wurden die meisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, um Menschen unterzubringen, die von der bürgerlichen Norm abwichen. Diese Orte wurden zum Synonym für Verrücktheit. So auch die sächsische Heilanstalt Arnsdorf, nur wenige Kilometer östlich von Dresden 1905 erbaut als freie Anordnung zweigeschossiger Gebäude mit Gärten und Veranden, dazwischen geschwungene Wege. Hinter den Mauern und Gittern sammelten sich Schizophrene, Depressive, Verwirrte und geistig Behinderte ebenso wie Landstreicher und Kleinkriminelle. Diese Konzentration psychisch Kranker ermöglichte den Nazis Jahrzehnte später, ihre Massentötungen effektiv zu organisieren. Auch die Mutter von Ingrid Struckmann kam wegen Depressionen nach Arnsdorf, wurde von dort abgeholt und 1941 ein Opfer der Medikamenten-Euthanasie. Nach dem Krieg gehörte Arnsdorf zu den größten Psychiatrischen Anstalten in der DDR. Einst für 800 Patienten gebaut, waren hier zeitweise bis zu 2000 psychisch Kranke untergebracht in Schlafsälen mit 20 Betten. Auch Ärzte und Pflegekräfte, Handwerker und Hausmeister wohnten auf dem Klinikgelände. 1951 kam Peter Findeis als Kind nach Arnsdorf. Sein Vater bekam die Stelle als Küchenchef und die fünfköpfige Familie wohnte nun direkt über der Großküche. Die Wohnung war zentral beheizt, es gab Vollverpflegung für die gesamte Familie. „Mein Vater stand jeden Tag 3 Uhr in der Küche. Für uns Kinder war die Klinik das Zuhause. Aus dem Fenster heraus beobachteten wir, wie die Patienten den Tafelwagen zogen, das Essen abholten. Es gab keinen Speisesaal, das wurde zu den Stationen gefahren und dort verteilt.“ Peter Findeis lernte in Arnsdorf Krankenpfleger, später wurde er Wirtschaftsleiter und Verwaltungsdirektor. Nach der Wende war es der ehemalige Sächsische Sozialminister Dr. Hans Geisler, der sich für die Modernisierung und Neuordnung der Psychiatrie in Arnsdorf einsetzte. Während seiner Am
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Brigadeglück und Zwangsarbeit – Die Filmfrauen von Wolfen
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Avr 01, 2014
Riesige alte Hallen aus den 20er-Jahren, verblichene Logos und ein Museum mit gewienerten Original-Maschinen – das alles erinnert heute noch an ORWO: „Original Wolfen“ – zu DDR-Zeiten
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Riesige alte Hallen aus den 20er-Jahren, verblichene Logos und ein Museum mit gewienerten Original-Maschinen – das alles erinnert heute noch an ORWO: „Original Wolfen“ – zu DDR-Zeiten ein Riesenkombinat im dreckigsten Winkel der realsozialistischen Chemieindustrie. Hier wurde Weltgeschichte geschrieben: Der erste Farbfilm der Welt kam aus Wolfen. In Ägypten und Indien drehten und fotografierten Filmleute nur auf ORWO, sogar Hollywood klopfte an. Was nicht jeder weiß: Die größte Filmfabrik der DDR verdankt ihren Erfolg vor allem den Wolfener Frauen. Mehr als die Hälfte der 15.000 Beschäftigten dort sind Frauen. Ihre flinken Hände können die Anforderungen am Film-Arbeitsplatz einfach besser bewältigen als die der Männer. ORWO avanciert schnell zum größten Frauenbetrieb der DDR – und bleibt es bis zum Schluss. Doch nicht alle sind freiwillig hier. ORWO beschäftigt jahrzehntelang Häftlingsfrauen aus den umliegenden Gefängnissen. „Um den Plan zu erfüllen“, so die Begründung. Es ist Strafarbeit, die sie hier verrichten. Politische Gefangene und Kriminelle schuften in Wolfen unter teils unmenschlichen Bedingungen. Ab Ende der 60er-Jahre kommt eine bis dahin neue Gruppe Strafarbeiterinnen dazu: Prostituierte. Denn 1968 wird Prostitution in der DDR unter Strafe gestellt und die Frauen – im DDR-Jargon „Bordsteinschwalben“ genannt – werden ebenfalls zur Arbeit in Großbetrieben gezwungen. Der Film „Brigadeglück und Zwangsarbeit – Die Filmfrauen von Wolfen“ erweckt die Geschichten der Arbeiterinnen wieder zum Leben. Zu Wort kommen Frauen, die die schönste Zeit ihres Lebens bei ORWO verbracht haben und Frauen, die nicht wählen durften, ob und wo sie arbeiten. Die Licht- und Schattenseiten der Filmfabrik Wolfen in der Reihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“. (Text: mdr)
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Volldampf und Funkenflug – 175 Jahre Ferneisenbahn Leipzig-Dresden
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Avr 08, 2014
Es war das klassische Prestige-Duell schon 1839: Deutschland gegen England. England gewann: auf deutschem Boden. Als die erste Fernbahn auf dem europäischen Festland am 7. und 8. April
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Es war das klassische Prestige-Duell schon 1839: Deutschland gegen England. England gewann: auf deutschem Boden. Als die erste Fernbahn auf dem europäischen Festland am 7. und 8. April 1839 durch eine Jungfernfahrt von Leipzig nach Dresden und zurück eingeweiht wurde, da hatten die Ingenieure und Zugführer von der Insel alles fest im Griff: ihre Loks, ihre Schienen, ihr Know-how. Vor 240.000 Schaulustigen dampfte Englands Stolz durch Sachsen. Die erste voll funktionsfähige deutsche Lok – die Saxonia – wurde dagegen sabotiert: Der Koks zur Befeuerung des Kessels wurde zu spät angeliefert. Die Saxonia startete somit erst Stunden nach den englischen Dampfrössern; Bahnschranken standen quer über dem Gleisbett und mussten harsch durchfahren werden. Kollateralschaden auch bei Riesa – eine falsch gestellte Weiche lässt die Saxonia mit einer abgestellten englischen Ersatzlok zusammen krachen. Die deutsche Zugmaschine dampft unbeeindruckt weiter – die englische ist Schrott. Der Slogan „Made in Germany“ beginnt seinen Siegeszug. Und ein gesamtdeutsches Eisenbahnnetz wird von diesem Jahrhundertereignis befeuert: keine moderne Mobilität, kein Post-, Waren- und Personenverkehr wie wir ihn heute kennen scheint rückblickend möglich, ohne dass Historiker nicht an die Geburtsstunde der ersten deutschen Ferneisenbahn vor 175 Jahren erinnerten. Aber warum erschoss sich der Initiator und entscheidende Ideengeber für den Streckenbau mit einer Reisepistole? Weshalb sprachen seinerzeit Ärzte von Lebensgefahr, wenn man mit der Bahn führe? Und welche übermenschlichen Anstrengungen erforderten die kühnen, als Sensationen gefeierten Erstbauten einer Eisenbahnbrücke und eines Tunnels? Was ist heute noch an Spuren aus der Mitte des 19. Jahrhunderts entlang der Strecke zu entdecken? Dafür flog eine Kamera die historischen 116,4 Gleiskilometer in einem Hubschrauber ab, entdeckt das Filmteam zwei nahezu vergessene Bahnhöfe aus der Frühzeit der Dampfrösser und bewei
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Avr 22, 2014
Magdeburgs Mitte ist nicht wirklich der Alte Markt oder der Domplatz. Es ist ein früherer Aufmarschplatz für 150.000 Menschen, der sogenannte „Zentrale Platz“ an der ehemaligen
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Magdeburgs Mitte ist nicht wirklich der Alte Markt oder der Domplatz. Es ist ein früherer Aufmarschplatz für 150.000 Menschen, der sogenannte „Zentrale Platz“ an der ehemaligen „Wilhelm-Pieck-Allee“. Heute lockt hier ein grüner Park mit Brunnen und Plastiken. Drumherum stehen repräsentative Bauten, stattliche Wohnpaläste aus der Stalinzeit. „Der Osten“-Presenter Axel Bulthaupt ist beindruckt. Die Häuser aus den Anfangszeiten der DDR zeigen sich in der Frühjahrssonne in voller Pracht: helle Farben, Säulenverziert, die Eingänge geschmückt mit steinernen Gravuren, wunderschöne Loggien – ein Hauch von Moskau, mitten in Magdeburg. Doch diese Bauten erinnern auch an eine bisher nicht erzählte Geschichte: Nach dem furchtbaren Bombardement im Januar 1945 war Magdeburg nur noch eine Trümmerwüste, nichts war geblieben vom Glanz einer der schönsten Altstädte Deutschlands. Die Elbestädter aber ließen sich nicht unterkriegen und entwarfen eine neue Stadt. Die Entwürfe allerdings fanden in Berlin wenig Anklang. Walter Ulbricht persönlich bemängelte, dass den Magdeburgern der Sinn für die „16 Grundsätze der sozialistischen Großstadt“ fehle, vor allem ein zentraler Platz, auf dem „150.000 Menschen 2 bis 3 Stunden“ an einer Tribüne vorbeiströmen können – flankiert von repräsentativen Großbauten. Da war kein Platz mehr für die älteste Kirche Magdeburgs, die über 1.000 Jahre alte Ulrichskirche. 1956 wurde sie gesprengt. Damit war Platz für die großen Wohnpaläste der Stalinzeit – eine Mischung aus Kitsch, Komfort und Klassizismus. Wohnungen mit Parkett, Fernwärme, außergewöhnlichen Grundrissen und sogar mit Aufzügen – nie wieder ist in der DDR so aufwendig gebaut worden. Axel Bulthaupt ist auf dem „Zentralen Platz“ der Ulbricht-Zeit unterwegs. Er erzählt die Geschichte von Menschen, die in Magdeburgs Mitte leben, die stolz ihre Wohnungen im Stalinpalast zeigen und heute für den Wiederaufbau der Ulrichskirche werbe
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Avr 29, 2014
„Bisher hatten wir keine Beziehungen, jetzt werden wir schlechte Beziehungen haben. Und das ist der Fortschritt.“ – Mit diesen Worten kommentierte Egon Bahr 1972 die Unterzeichnung des
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„Bisher hatten wir keine Beziehungen, jetzt werden wir schlechte Beziehungen haben. Und das ist der Fortschritt.“ – Mit diesen Worten kommentierte Egon Bahr 1972 die Unterzeichnung des Grundlagenvertrags zwischen der BRD und der DDR. Als schließlich im Mai 1974 in Ostberlin die Ständige Vertretung öffnete, hatte die Bundesrepublik mit dieser Bezeichnung „Ständige Vertretung“ ihren ersten Sieg errungen. Die DDR wollte ursprünglich Botschaften einrichten, was aber bedeutet hätte, von der BRD als eigener Staat anerkannt zu werden. „Das war die Schranke bei der Kooperation mit der DDR, dass wir nie anerkennen würden, dass DDR-Bürger für uns Ausländer sind“, erinnert sich Franz Bertele, der letzte Leiter im „Weißen Haus“, wie die Ständige Vertretung im Volksmund hieß. Als „Objekt 499“ führte die Stasi das schlichte Gebäude in Berlin-Mitte. Sie beobachtete die Diplomaten auf Schritt und Tritt, filmte Besucher und kontrollierte jeden, der in Kontakt kam mit den Westdeutschen in der DDR. Der erste Leiter der Ständigen Vertretung war der Hamburger Journalist Günter Gaus. Er stellte eine bunte Truppe zusammen, die sich aus den verschiedensten Ministerien rekrutierte und ermunterte sie, sich auf Land und Leute einzulassen. Seine Sekretärin Jutta Wagner erinnert sich: „Jeden Montag in den Frühsitzungen hat Gaus gefragt, was wir am Wochenende von der DDR kennengelernt haben, an welchen Orten oder bei welchen Konzerten wir waren.“ Jutta Wagner lebt heute noch in demselben Plattenbau auf der Leipziger Straße, den sie 1974 bezogen hat. In den Westen wollte sie nie wieder zurück. Für DDR-Bürger war die Ständige Vertretung eigentlich nicht zuständig. Dennoch wurden dort Tausende vorstellig, um ihre Ausreise zu forcieren oder einfach nur, um ihr Leid zu klagen. „Es war zwar nicht unsere Aufgabe, aber wir haben uns immer viel Zeit genommen, ihnen zuzuhören. Diese Geschichten haben uns oft traurig und wütend gemacht.“, erinnert si
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Glamour, Limo, Luftschutzbunker – Die Saalfelder Feengrotten
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Mai 06, 2014
Die Feengrotten im thüringischen Saalfeld. Für die einen sind sie eine bunt beleuchtete, kitschige Tropfsteinwelt. Für die meisten aber sind sie ein Naturschauspiel der Extraklasse.
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Die Feengrotten im thüringischen Saalfeld. Für die einen sind sie eine bunt beleuchtete, kitschige Tropfsteinwelt. Für die meisten aber sind sie ein Naturschauspiel der Extraklasse. Eröffnet wurde die Grotte vor genau 100 Jahren – im Mai 1914. Und von Anfang an waren sie ein Publikumsmagnet. Auch zu DDR-Zeiten zählte die Tropfsteinhöhle mit dem legendären Märchendom zu den beliebtesten Ausflugszielen. Ob als Klassenfahrt oder FDGB-Urlaub – bis heute gehört der Ausflug in die Feengrotten zu den Ferienerinnerungen unzähliger Ostdeutscher. In Spitzenzeiten wurden täglich an die eintausend Besucher durch die Grotten geführt. Ein Besuch war und ist einfach Kult. Doch es gibt auch das andere, unbekannte Gesicht der Feengrotten: Sie waren Heilquelle, Luftschutzbunker und Betriebsteil einer Brauerei. Und einmal im Jahr schließt das Bergwerk für den aufwendigen Schutz der zerbrechlichen Tropfsteine. Denn mit den Besuchern kam das Licht und mit dem Licht ungebetene „Gäste“. Aufwendig werden sie Jahr für Jahr „bekämpft“. Wie, auch das erzählt Axel Bulthaupt bei seiner Suche nach den außergewöhnlichen Geschichten in einem außergewöhnlich schönen Naturwunder. (Text: mdr)
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Mai 13, 2014
Das große „I“ hatte jemand über Nacht geklaut, so um die Wende herum. Nur „G“ und „A“ zierten noch den Eingang der „INTERNATIONALEN GARTENAUSSTELLUNG“. Seit dem 29. April 1961 hatten die
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Das große „I“ hatte jemand über Nacht geklaut, so um die Wende herum. Nur „G“ und „A“ zierten noch den Eingang der „INTERNATIONALEN GARTENAUSSTELLUNG“. Seit dem 29. April 1961 hatten die DDR und die sozialistischen Staaten in Erfurt ihre neuesten Forschungsergebnisse präsentiert, mit Melonen, feinem Blumenkohl, Tomaten, Dahlien oder Tulpen um Goldmedaillen gerungen. Ein Hauch von Welt umgab die jährlichen gartenbau-technischen Leistungsschauen, die „Aktuelle Kamera“ berichtete und das Sandmännchen flog mit seinem vollverglasten Hubschrauber hinüber zur „IGA“. Die Anlage wurde vom führenden DDR-Landschafts-Architekten Reinhold Lingner gestaltet und gilt heute als einzige ihrer Art in Deutschland. Die 1960er-Jahre architektonisch und gartenlandschaftlich in Reinkultur. Ein Pfund zum Wuchern, wie das größte Blumenbeet Europas. Nach der Wende wurde daraus die EGA, die Erfurter Gartenbauausstellung. Es entstanden Pflanzenschauhäuser und andere Attraktionen, die Besucher anziehen sollen. Nach langen Auseinandersetzungen scheint ein Konzept in Sicht, wie die einst große Attraktion erhalten bleiben kann. (Text: mdr)
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Mai 20, 2014
Die Bühne misst 2.000 Quadratmeter, der Saal des Anhaltischen Theaters in Dessau fasst 1.250 Zuschauer. Dabei zählt die Stadt heute gerade noch 84.000 Einwohner – Tendenz: sinkend. Der
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Die Bühne misst 2.000 Quadratmeter, der Saal des Anhaltischen Theaters in Dessau fasst 1.250 Zuschauer. Dabei zählt die Stadt heute gerade noch 84.000 Einwohner – Tendenz: sinkend. Der Grundstein für dieses Missverhältnis wurde in der Nazizeit gelegt. Hitler persönlich hatte die Entwürfe für den Monumentalbau abgezeichnet, denn Dessau sollte eine Modellstadt des nationalsozialistischen Größenwahns werden. Verwirklicht wurde von den gigantischen Plänen aber nur das Theater – von Hitler und Goebbels 1938 mit Glanz und Gloria eröffnet. Das Ende des 2. Weltkrieges, als Dessau in Schutt und Asche gelegt wurde, überstand das Haus schwer beschädigt. Vom Prestigebau der Nazis wurde es zum Prestigebau der Besatzer. Die sowjetische Verwaltung ließ es als erstes Gebäude überhaupt wieder aufbauen – als Propagandabühne für die junge sozialistische Republik. Dessau hatte nun das größte Theater der DDR. Aus der ganzen Republik wurden Zuschauer mit Bussen nach Dessau gebracht und sahen Inszenierungen wie „My Fair Lady“. Die Eliza war für Hauptdarstellerin Eva-Maria Hagen die „Rolle ihres Lebens“. Was nicht verwundert, erlebte sie doch – hinter den Kulissen – eine der großen Lieben ihres Lebens. Liedermacher Wolf Biermann schrieb ihr damals: „Du bist die Königin und Deinetwegen wurde überhaupt das Landestheater in Dessau gebaut.“ Doch auch DDR-Unrecht spielte sich auf der Dessauer Bühne ab. In den 50er-Jahren inszenierte hier die Richterin Hilde Benjamin, spätere Justizministerin der DDR, den ersten großen Schauprozess gegen vermeintliche Staatsfeinde. Heute kämpft das Riesen-Theater ums Überleben. Intendant André Bücker: „Das Theater in Dessau hat alle Krisen überlebt und soll jetzt dem Rotstift zum Opfer fallen.“ „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ zeigt ein Theater als Spiegelbild der Geschichte. Die Reportage bietet spannende, zum Teil unveröffentlichte Archivaufnahmen, Zeitzeugen wie Eva-Maria Hagen kommen zu Wort.
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Teufel, Gojko und Komparsen – Wie die DEFA den Harz erobert
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Mai 27, 2014
Ob Wilder Westen, spanische Sierra Nevada, englische Klippen oder einfach nur traumhafte Märchenlandschaft, die Teufelsmauer im nördlichen Harzvorland hat schon alle Rollen gespielt.
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Ob Wilder Westen, spanische Sierra Nevada, englische Klippen oder einfach nur traumhafte Märchenlandschaft, die Teufelsmauer im nördlichen Harzvorland hat schon alle Rollen gespielt. Bizarre Sandsteinfelsen, über zwanzig Kilometer lang aufgereiht zwischen Blankenburg und Ballenstedt. Seit Urzeiten regen sie die Phantasie der Menschen an, so auch die der Filmemacher. Jahr für Jahr kommen die Künstler der bewegten Bilder hierher und verwandeln das Felsmonument in die Kulisse ihrer Filmwelt. So hat die Teufelsmauer Auftritte in internationalen Großproduktionen, wie „Der Medicus“ und „Die Päpstin“, oder in Til Schweigers „11/2 Ritter“. Als Filmkulisse wurde sie aber schon vor fünfzig Jahren von Rechercheuren der DEFA entdeckt. Gojko Mitic, der Oberindianer des ostdeutschen Kinos, erlebt im Harzvorland seinen filmischen Durchbruch mit „Die Söhne der großen Bärin“. Noch heute schlagen die Herzen der Menschen von hier höher, wenn sie an die Dreharbeiten von damals denken, denn viele von ihnen haben selbst mitgemacht, ob als Squaw, spanischer Bergbauer oder Wildwesthalunke. In einer neuen Folge der MDR-Reihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ macht sich Axel Bulthaupt auf die Suche nach den Spuren, die das Kino rund um die Teufelsmauer hinterlassen hat, stößt auf hochdramatische Momente und erzählt amüsante Geschichten, die sich hinter der Kamera abgespielt haben. Wir erfahren, wie nah man einem Gojko Mitic kommen konnte und wie schwer es war, auch nur einen Blick auf Til Schweiger zu werfen. Es ist die Filmgeschichte einer einzigartigen Landschaft im Herzen von Deutschland. (Text: mdr)
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Jun 03, 2014
März 1982. In der Aland-Elbe-Niederung im Norden des Bezirkes Magdeburg wütet eine der größten Hochwasserkatastrophen in der Geschichte der DDR. Alarmstufe Rot. An überschwemmten
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März 1982. In der Aland-Elbe-Niederung im Norden des Bezirkes Magdeburg wütet eine der größten Hochwasserkatastrophen in der Geschichte der DDR. Alarmstufe Rot. An überschwemmten Grenzanlagen der DDR explodieren zahlreiche Selbstschussanlagen. Weitere Minen treiben auf bundesdeutsches Gebiet. Über das „rote Telefon“ versuchen Behörden der Bundesrepublik, Kontakt mit den DDR-Behörden zu bekommen. Der Eiserne Vorhang gerät ins Wanken. An einigen Stellen droht die Betonmauer der DDR-Staatsgrenze einzustürzen. Zur gleichen Zeit rüsten sich Hobby-Taucher zu einem gewagten Fluchtversuch. Sie wollen unterhalb der an der innerdeutschen Grenze gebauten und wegen des Hochwassers geöffneten Sperranlagen hindurch in den Westen tauchen. Nicht ohne Grund spielten solche Naturkatastrophen in den DDR-Medien keine große Rolle und wurden kaum wahrgenommen. Insider behaupten: Das Hochwasser-Management der DDR war effektiver und vielfach besser organisiert als heute. Vor allem durch den zentralistischen Aufbau innerhalb eines eigenen Ministeriums und befehlsartige Strukturen waren Schutzmaßnahmen einfacher umzusetzen. Mitarbeiter der DDR-Wasserwirtschaft waren Uniform-Träger mit Dienstgraden wie beim Militär. Doch wie häufig und einschneidend waren Hochwasserereignisse tatsächlich im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat und welche Auswirkungen hat der DDR-Hochwasserschutz noch heute? Anders als vermutet experimentierten damals unzählige Wissenschaftler vor allem an ökologischen Konzepten des Hochwasserschutzes. Im Schatten der innerdeutschen Grenze blieben viele Flüsse wie die Elbe von großen Deichbaumaßnahmen fast komplett verschont. Die Mangelwirtschaft der DDR verhindert vielfach den befestigten Bau von Staustufen und Begradigungen. So entstand ein – wenn auch ungewollter – ökologischer Hochwasser-Schutz, wie er von der Bundesregierung seit 2002 gefordert, doch nur in Bruchteilen umgesetzt wird. Ein Hauptproblem dabei sind die neuen Eigentumsverhältn
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Das Böhmische Geisterdorf – Ort der Vertreibung und Versöhnung
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Jun 10, 2014
Geheimnisvolle Kellergewölbe mitten auf einer Wiese im böhmischen Erzgebirge, daneben ein eingefallenes Haus, dort Reste einer Mauer. Es sind die Ruinen von Vorderzinnwald – einem
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Geheimnisvolle Kellergewölbe mitten auf einer Wiese im böhmischen Erzgebirge, daneben ein eingefallenes Haus, dort Reste einer Mauer. Es sind die Ruinen von Vorderzinnwald – einem verlassenen Dorf, einem vergessenen Dorf. Heute erinnern nur wenige Steine daran, dass hier einmal mehrere hundert Menschen lebten. Hier gab es alles, was eine Gemeinde zum Leben brauchte: eine Schule, eine Kapelle, ein Gasthaus und eben Höfe. Axel Bulthaupt streift an den wenigen Mauerresten vorbei und die erzählen, so unglaublich es klingt, Geschichten. Denn der Ort in dem es einmal Leben gab, den gibt es heute nicht mehr. Schon seit Jahrzehnten. So geht es zahlreichen anderen Orten entlang der deutsch-tschechischen Grenze, an die inzwischen fast nur noch Schilder erinnern. Was ist dort passiert? Nach 1945 sind hier viele Ortschaften verschwunden. Die deutsche Bevölkerung musste sie nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen und oft waren die neuangesiedelten tschechischen Bewohner zu wenig, um die Orte dauerhaft am Leben halten zu können. In dieser Folge von „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ begibt sich Axel Bulthaupt auf die Suche nach den Überresten des Geisterdorfes Vorderzinnwald, entdeckt die Geschichte und erfährt etwas über das Schicksal der einstigen Bewohner. Dabei begegnet er Menschen auf beiden Seiten der deutsch-tschechischen Grenze, die diese Geschichte ihrer Region bis heute fesselt. Nicht aus nostalgischen Gründen, aber es ist ihnen wichtig, dass die Orte heute und in Zukunft lebendig bleiben. „Das Böhmische Geisterdorf“ verspricht eine spannende Entdeckungsreise zu unseren östlichen Nachbarn mit Geschichten, die von Verlust, Veränderung und Versöhnung handeln. (Text: mdr)
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Doswidanja Deutschland – Stiller Abzug einer Supermacht
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Jun 24, 2014
280 Standorte, 50 Flugplätze, 500.000 Soldaten, 7.500 Panzer und etwa ein Zehntel des DDR-Territoriums. Als triumphale Sieger 1945 gekommen, beschlagnahmte die Rote Armee weite Flächen
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280 Standorte, 50 Flugplätze, 500.000 Soldaten, 7.500 Panzer und etwa ein Zehntel des DDR-Territoriums. Als triumphale Sieger 1945 gekommen, beschlagnahmte die Rote Armee weite Flächen in der DDR und schuf damit einen einzigen großen Militärstandort, die größte Konzentration an Waffen und Kriegstechnik weltweit. Einer der größten Standorte war Altengrabow unweit von Magdeburg. Die unvorstellbaren Dimensionen des Waffen- und Technikarsenals beeindruckte die NATO noch während des Abzuges der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, den sich Deutschland etwa 20 Milliarden DM kosten ließ. „Es ist heute immer noch unvorstellbar, wie friedlich die Russen den Abzug bewältigt haben. Es war in der Welt-geschichte eine militärische und vor allem logistische Meisterleistung. Und es gab viele brenzlige Situationen – immerhin zog hier die größte Militärmacht Europas ab“, erinnert sich Oberstleutnant a.D. Jürgen Rößler, der zwischen 1991 und 1994 auf Seiten der Bundeswehr den Abzug der gesamten russischen Luftarmee begleitete. Die meisten früheren Sowjetsoldaten erinnern sich gern an ihre Dienstzeit in der DDR, schließlich gab es doppelten Sold und eine für sowjetische Verhältnisse paradiesische Versorgung. „Es war die schönste Zeit meines Lebens“, schwärmt noch heute der ehemalige Stabsfähnrich Igor Ponomerenko. Trotzdem: Nahezu 50 Jahre blieb die Besatzungsmacht abgeschottet unter sich. Sie traute weder der NVA noch der DDR-Staatsführung über den Weg. Dem DDR-Bürger zeigte sie sich nur während der Kulturveranstaltungen. Hinterlassenschaften der Roten Armee finden sich bis heute, doch 20 Jahre später hat sich viel verändert. Die Reportage geht auf Spurensuche. Die Autoren befragen deutsche und russische Zeitzeugen und zeigen anhand beeindruckender historischer Filmaufnahmen den größten friedlichen Truppenabzug der Geschichte. (Text: mdr)
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Juil 08, 2014
Es gibt Orte, die zu Symbolen ihrer Zeit wurden. Halle-Neustadt ist ein solches Symbol, für das Aufblühen und den Niedergang einer Gesellschaft – und die erfolgreiche Ankunft in einer
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Es gibt Orte, die zu Symbolen ihrer Zeit wurden. Halle-Neustadt ist ein solches Symbol, für das Aufblühen und den Niedergang einer Gesellschaft – und die erfolgreiche Ankunft in einer neuen Zeit. Zwar wurden zu DDR-Zeiten überall zwischen Rostock und Suhl Plattenbauviertel aus dem Boden gestampft, in Berlin auch größere. Aber Halle-Neustadt war immer etwas Besonderes. Es war die einzige Neuplanung einer ganzen DDR-Großstadt – gedacht für die Arbeiter von Leuna und Buna. Ein Modell für die ganze Republik sollte Halle-Neustadt werden. Entworfen hat es der Bauhaus-Architekt Richard Paulick, über den DDR-Staatschef Ulbricht sagte: „Wo du baust, ist immer eine Kneipe mit dabei“. Harald Zaglmaier, der zu Paulicks Team gehörte, schwärmt noch heute von der Aufbruch-Stimmung nach der Grundsteinlegung 1964. Den Aufbau von Halle-Neustadt – im Volksmund meist Ha-Neu genannt – hat auch Gerald Große begleitet. Als Fotograf, der schnell eine der begehrten Wohnungen ergattern konnte. Und die war etwas ganz besonderes, wie er heute schmunzelnd einräumt: „Wir sind ins Bad gegangen und haben die Wanne gestreichelt. So verrückt waren wir damals.“ Ob Architekten, Bauarbeiter, erste Mieter oder prominente Besucher – Gerald Große hat sie alle auf Fotos gebannt. Seine Bilder von Fidel Castro oder dem größten Wohnhaus der DDR sind nun zum 50. Stadtjubiläum in einigen Ausstellungen gefragt. Alte und neue Neustädter erzählen ihre Geschichten. Teils noch nie gezeigte Archivaufnahmen aus Ost und West lassen die Historie von Ha-Neu lebendig werden. (Text: mdr)
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Juil 15, 2014
Es sieht ein bisschen aus wie in Finnland. Glitzernde Wasserflächen, umringt von Schilf und Wäldchen. Über 2.000 Teiche, angelegt im 11./12. Jahrhundert von Mönchen, deren Fleischersatz
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Es sieht ein bisschen aus wie in Finnland. Glitzernde Wasserflächen, umringt von Schilf und Wäldchen. Über 2.000 Teiche, angelegt im 11./12. Jahrhundert von Mönchen, deren Fleischersatz zur Fastenzeit bekanntlich Fisch war. Aber nicht deshalb heißen sie „Himmelsteiche“, sondern weil sie ausschließlich durch Regenwasser gespeist werden. 600 davon existieren noch, und sie sind durch ein ausgeklügeltes Grabensystem miteinander verbunden. Die Plothener Teiche nahe Schleiz in Thüringen sind eine historisch gewachsene Teichlandschaft, die es in Europa nicht noch einmal gibt. Fisch wird hier nach wie vor gefangen. Naturschützer und Teichfischer sind einander nahegekommen in jüngsten Jahrzehnten, und beide profitieren von der außerordentlich artenreichen Tier- und Pflanzenwelt, die Wanderer, Radfahrer, Angler oder Reiter gleichermaßen begeistert. Christianna Serfling ist als Ökologin regelmäßig im Teichgebiet unterwegs. Sie ist froh, wenn sie im Frühjahr die Rufe von Kröten und Fröschen hört, denn sie ist für den Amphibienschutz verantwortlich. Oder wenn sie den zur Paarungszeit blau leuchtenden Moorfrosch zu sehen bekommt. Auch die Vogelwelt mit Haubentaucher, Bleßralle, Bekassine, Fischadler, Schwarzstorch, Kiebitz und Milan sowie die vielen Singvögel entgehen ihr nicht. Das ökologische Gleichgewicht scheint hier noch intakt. Die Plothener Teiche sind zugleich ein international bedeutender Rastplatz für Zugvögel. Tausende nordische Vögel machen hier im Herbst Halt, um dann gestärkt in den Süden aufzubrechen. (Text: mdr)
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Juil 22, 2014
Atemberaubend der Blick aus einigen hundert Metern Höhe. Mit dem Scharfsinn eines Seeadlers gleitet das fliegende Auge einer Hightech-Kamera über die Elbe – scheinbar schwerelos, dem
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Atemberaubend der Blick aus einigen hundert Metern Höhe. Mit dem Scharfsinn eines Seeadlers gleitet das fliegende Auge einer Hightech-Kamera über die Elbe – scheinbar schwerelos, dem Lauf des Flusses folgend, vom Elbsandsteingebirge bis in die Altmark. Es ist der Fluss, der die Landschaften zu seinen Ufern schuf und das Leben seiner Anwohner bis heute prägt. Goldglänzend schlängelt er sich wie ein Band durch die Landschaft, trennt Dörfer und Landstriche und verbindet deren Bewohner zugleich. Für den, der an den Ufern aufgewachsen ist, ist die Elbe ein Teil des Lebens. Für Menschen, die hier arbeiten, ist sie existenziell. Für Naturschützer eine der letzten intakten Stromlandschaften Europas. Ein Fluss, der Launen zeigt – ungehemmt und manchmal sogar unberechenbar. „Die Elbe von oben“ ist eine außergewöhnliche Entdeckungsreise mit opulenten Bildern aus der Luft. Über viele Tage und Flugstunden waren die Filmemacher mit einem Hubschrauber unterwegs, von Tschechien bis nach Wittenberge. Dazu kommen überraschende Geschichten von Menschen, die aufs innigste mit „ihrer Elbe“ verbunden sind. Erst so lässt sich der Charakter eines Flusses begreifen. (Text: mdr)
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Juil 29, 2014
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Août 05, 2014
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Août 12, 2014
Verhöre, Schikane, Aufnahmelager: ein vergessenes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte. Rüber machen – nicht von Ost nach West, wie Millionen andere, sondern von West nach Ost! Rund
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Verhöre, Schikane, Aufnahmelager: ein vergessenes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte. Rüber machen – nicht von Ost nach West, wie Millionen andere, sondern von West nach Ost! Rund 600.000 Menschen siedeln bis zur Wende in die DDR über. Ihre erste Station nach ihrem Grenzübertritt: ein Aufnahmeheim. Das größte von insgesamt fünf Aufnahmeheimen ist Schloss Barby, an der Elbe bei Magdeburg. Es untersteht dem Innenministerium. Einwanderer und Rückkehrer werden hier seit Ende der 50er-Jahre auf ihre Loyalität zum Sozialismus geprüft. Die Übersiedlungsgründe sind vielschichtig. Die meisten sind ehemalige DDR-Bürger, die wieder zurück in die Heimat wollen. Die Westdeutschen zieht es vorwiegend aus wirtschaftlichen oder privaten Gründen in den Osten. Weder Einwanderer noch Rückkehrer werden mit offenen Armen empfangen. Sie werden überprüft, verhört, unter Druck gesetzt. Wochenlang. Wer nicht ins System passt, muss zurück in den Westen. 20 Jahre lang diente das Schloss Barby dem DDR-Regime als Zentrales Aufnahmeheim. Vor dem Mauerbau waren die Bedingungen für die Übersiedler noch human. Viele wurden schnell in die DDR integriert oder wieder in den Westen abgeschoben. Das änderte sich mit dem Mauerbau 1961. Die Einreisewilligen wurden manchmal monatelang festgehalten, bevor sie eingebürgert oder abgeschoben wurden. Auch später, nach ihrer Entlassung in die DDR, hatten sie oft unter den Repressalien der Staatsicherheit zu leiden. Die Angst vor „Westagenten“ und „kriminellen Elementen“ war groß. Die Reportage erzählt, wie es jenen Menschen erging, die – gegen den Strom – aus einer anderen Welt in die DDR kamen. Welche Beweggründe hatten sie? Wurde die DDR jemals zu einer Heimat für sie? Auch das spannungsvolle Verhältnis der Bewohner von Barby zu ihrem Schloss ist Thema des Films. (Text: mdr)
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Audienz bei einer Königin – 300 Jahre Silbermann-Orgel im Freiberger Dom
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Août 19, 2014
300 Jahre alt und noch in allen Tonlagen prächtig, das ist die große Silbermann-Orgel im Freiberger Dom. Das Glanzstück auf der Westempore ist Gottfried Silbermanns erste große Arbeit
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300 Jahre alt und noch in allen Tonlagen prächtig, das ist die große Silbermann-Orgel im Freiberger Dom. Das Glanzstück auf der Westempore ist Gottfried Silbermanns erste große Arbeit nach seiner Rückkehr aus Straßburg, wo er bei seinem Bruder Andreas das Orgelhandwerk erlernt hatte. Der 28-jährige Gottfried suchte sich zehn Gesellen für diesen Großauftrag des Rats von Freiberg. Nach rund vier Jahren Arbeit wurde das Instrument am 19. August 1714 fertiggestellt und eingeweiht. Seit Jahrhunderten kaum verändert und fast original erhalten, gilt es heute als berühmteste Barockorgel der Welt. Für die 2.674 Pfeifen, 44 Register, 3 Manuale plus Pedal ist die Orgelbaufirma Jehmlich aus Dresden zuständig. Sie betreut die robuste Königin der Instrumente seit immerhin schon rund 170 Jahren, kennt das Instrument von innen und außen, ihre Stimmlagen und Stimmungen. Beeindruckt von der Handwerkskunst Silbermanns berichten die Orgelbauer über ihre eigene, ganz spezielle Beziehung zu der Orgel. Genauso wie Domkantor und Organist Albrecht Koch. Der ehemalige Kruzianer spielt seit 2008 auf der großen Silbermann-Orgel im Freiberger Dom. Der 38-jährige Kirchenmusiker ist auch Chef der Silbermann- Gesellschaft, kümmert sich um den Orgelnachwuchs und organisiert das erste Freiberger Orgeljugendcamp. Für die drei Finalisten dieses Wettbewerbs ist es Herausforderung und Belohnung zugleich, die 300-Jährige spielen zu dürfen. Immerhin versetzt ihr silberner Klang jeden um Jahrhunderte zurück in die Zeit des Barock. Selbst in der atheistisch geprägten DDR wurde die Königin im Freiberger Dom hofiert. Landeskirche und Denkmalpflege gaben zwei große Restaurierungen in Auftrag und die Silbermann-Gesellschaft wurde gegründet. Auch die Abendmusiken wurden weiter geführt. Vor 75 Jahren, einen Tag vor Beginn des II. Weltkriegs, ins Leben gerufen, ist die Konzertreihe noch heute Treffpunkt für viele Freunde der Orgelmusik. Der Film erzählt von der Vergangenheit und Gegen
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Sachsens Glanz und Preußens Gloria – Kulissen einer Filmlegende
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Août 26, 2014
Wer Glanz produzieren will, braucht viel Licht. Auch die Filmcrew braucht es, die Anfang der 1980er-Jahre halb Dresden besetzt, um wichtige Einstellungen für die inzwischen legendäre
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Wer Glanz produzieren will, braucht viel Licht. Auch die Filmcrew braucht es, die Anfang der 1980er-Jahre halb Dresden besetzt, um wichtige Einstellungen für die inzwischen legendäre Fernseh-Serie „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ zu drehen. In einer neuen Folge „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ erzählt Axel Bulthaupt von den Geschichten hinter dieser Filmlegende. Mit Blick auf die aktuelle Ausstellung „Preußen und Sachsen – Szenen einer Nachbarschaft“ schaut er auf unterhaltsame und spannende Art auf das wechselvolle Gegenspiel von Preußen und Sachsen. Der Film lässt die besondere Atmosphäre noch einmal lebendig werden. Schauspieler, Statisten und Bühnenbildner helfen dabei. Sie erzählen, mit welchen Tricks das Dresdner Schloss, zu diesem Zeitpunkt noch eine Ruine, auferstand. Wer Preußens Gloria entdecken will, kommt am Schloss Sanssouci nicht vorbei. Auch hier wurde für die Dreharbeiten das halbe Schloss umgebaut – sehr zum Leidwesen der verantwortlichen Denkmalpfleger. Doch der Film sollte unter allen Umständen glanz- und ruhmvoll aussehen. Dafür wurde alles getan. Die Ausstattungsqualität und die Zahl der Darsteller übertrafen alle vorherigen DEFA-Produktionen. 21 Millionen DDR-Mark soll der Sechsteiler gekostet haben. Der enorme Aufwand zahlte sich aus. Immerhin schafften es vier Teile des Filmepos 1987 sogar ins ARD-Hauptprogramm. Und nicht nur dort. Europaweit flimmerte er über die Bildschirme. Dem Team der DEFA gelang ein kleines Wunder. (Text: mdr)
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Die Toringi – Europäische Macht aus dem Thüringer Becken
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Sept 02, 2014
Europa im 5. Jahrhundert, es ist die Zeit der Völkerwanderung. Menschenströme bewegen sich über den Kontinent, bestehende politische Strukturen zerfallen, neue bilden sich. So entsteht
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Europa im 5. Jahrhundert, es ist die Zeit der Völkerwanderung. Menschenströme bewegen sich über den Kontinent, bestehende politische Strukturen zerfallen, neue bilden sich. So entsteht das Thüringer Königreich. Das erste auf deutschem Boden. Für einen Wimpernschlag der Geschichte gehören die „Toringi“ zu den mächtigsten Kräften in Europa. Im Bündnis mit den Ostgoten unter der Führung Theoderichs sind sie fast unschlagbar. Erst als Theoderich stirbt, das Bündnis geschwächt ist, wagen die Franken den Vorstoß. Sie schlagen an der Unstrut im Jahr 531 die Thüringer vernichtend. Das Königreich geht unter. Schriftliche Überlieferungen gibt es kaum. Trotzdem gibt es Nachrichten aus dem Thüringer Königreich. Die Erde gibt sie frei beim Bau von Autobahnen, Bundesstraßen, ICE-Trassen. Stück für Stück fügen Archäologen Geschichte zusammen. Knochen, Tonscherben, Schmuckstücke, Grabbeigaben. Ein Puzzle über Jahrzehnte. Einzelschicksale werden sichtbar. Wie das eines Adelingi, eines Adeligen aus dieser Zeit, gefunden 2010 in Leubingen. Ein Reiter mit Pferden, Hunden und reichen Beigaben bestattet. Seine Gürtelschnalle ist eine kunsthandwerkliche Meisterleistung, kostbar verziert, mit Almandinen besetzt. Die Spur führt in die Schweiz nach Basel. Zu einem Verwandten? Denn auch in Basel wurde ein Reiter mit fast identischer Gürtelschnalle gefunden. Familienstücke? Modeerscheinung? Rangabzeichen der Toringi? Wie groß war das Thüringer Königreich und wo war das Zentrum dieser europäischen Macht? War ihr Sitz im Thüringer Becken und wurde vor den Toren Erfurts, der Thüringer Landeshauptstadt von heute, schon vor 1500 Jahren Europapolitik gemacht? Akribisch vergleichen die Archäologen neue und alte Funde und es scheint, als könnte manch weißer Fleck der Geschichte getilgt werden. (Text: mdr)
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Sept 09, 2014
170 Tonnen wiegt sie, ihre riesigen Treibräder messen 2,30 Meter Durchmesser und mit 182,5 km/h hält sie bis heute einen Geschwindigkeitsrekord: die Schnellfahrlokomotive 18201. Umgebaut
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170 Tonnen wiegt sie, ihre riesigen Treibräder messen 2,30 Meter Durchmesser und mit 182,5 km/h hält sie bis heute einen Geschwindigkeitsrekord: die Schnellfahrlokomotive 18201. Umgebaut wurde die wohl spektakulärste Rekolok Anfang der 1960er-Jahre in Meiningen, im damaligen Reichsbahnausbesserungswerk (RAW), inzwischen in „Dampflokwerk Meiningen“ umbenannt. 1914 von der Königlich Preußischen Eisenbahndirektion Erfurt gegründet standen zu Spitzenzeiten bis zu 30 Loks in der Montagehalle. 3.000 Arbeiter waren im Zweiten Weltkrieg als „unabkömmlich“ beschäftigt. Nach Kriegsende hatten die Lokwerker alle Hände voll zu tun, die kriegsbeschädigten Schrottloks wieder für die Züge der Deutschen Reichsbahn flott zu machen. Immer noch schwärmen die alten RAWler vom Dampflok-Reko-Programm der 60er-Jahre. Auch heute, im Zeitalter stromlinienförmiger ICE Züge, begeistern die guten alten Dampfrösser immer mehr technikbegeisterte Eisenbahnfreaks. Aber Dampfloks sind hochsensible Technikriesen, müssen regelmäßig gewartet werden, brauchen Ersatzteile oder speziell bearbeitete Baugruppen. Dafür gibt es Europaweit nur noch wenige Adressen … Der Film erzählt die Geschichte der 100-jährigen „Nostalgieschmiede“ im thüringischen Meiningen. Wie gelang es, in der ausgehenden Dampflokära Ende der 1970er-Jahre das RAW weiter mit Arbeit zu versorgen? Wie überstand das Werk die Wende, wo kommen Aufträge her? Wie gelingt es, altes Dampflokwissen in die Zukunft mitzunehmen? Die Kamera schaut Kesselschmieden und Radsatzdrehern bei der Arbeit zu, beobachtet die Wartung einer Schnellzuglok der Baureihe 03 oder dampft mit einer in Meiningen restaurierten Schmalspurbahn gemütlich durchs Waldviertel in Niederösterreich. Und zu den Dampfloktagen Anfang September, dem größten Dampflokeisenbahnereignis Thüringens, wird auch der Superstar erwartet: die 18201! Unter Volldampf, samt Rekordlokführer!. (Text: mdr)
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Sept 16, 2014
Es sollte den Aufbruch in eine neue Zeit bedeuten. Die Umgestaltung der Altmärkischen Wische in eine blühende sozialistische Landschaft: „Bauplatz der Jugend“. So hatten es Walter
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Es sollte den Aufbruch in eine neue Zeit bedeuten. Die Umgestaltung der Altmärkischen Wische in eine blühende sozialistische Landschaft: „Bauplatz der Jugend“. So hatten es Walter Ulbricht und die SED-Führung geplant in den Fünfzigerjahren. Seit Jahrhunderten wird hier Landwirtschaft betrieben: Die Wische – ein platter, schmaler Landstrich im äußersten Norden Sachsen-Anhalts. Feuchte, nasse Wiesen und Äcker im Urstromtal der Elbe prägen das Land zwischen Wittenberge und Havelberg. Schwerer lehm- und tonhaltiger Boden – Minutenboden genannt, weil es bei seiner Bestellung auf jede Minute ankommt: Sonneneinwirkung erhärtet ihn zu Stein und Regenschauer lassen ihn unpassierbar werden. Traktoren und Tiere versinken im Schlamm. Ein heimtückischer Grund. 1958 hieß es daher für über 16.000 junge Menschen, vorwiegend aus dem Bezirk Magdeburg, „ab in die Wische“. Mit Hacken und Spaten bewaffnet, leisteten sie dort für einige Wochen Knochenarbeit, hoben Gräben aus, bauten Straßen, zogen Weidezäune. Das erste Landwirtschaftsobjekt der FDJ in der DDR. Viele kamen freiwillig in die Wische. Ein Hauch von Abenteuer war dabei. Andere mussten mit mehr oder weniger Druck überzeugt werden. Aber schon zwei Jahre später erfüllte sich so Ulbrichts Traum. Ein nasser Landstrich, ständig von Überschwemmungen gefährdet, wandelte sich zu gutem Acker- und Weideland. In einer neuen Folge „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ geht Axel Bulthaupt auf Entdeckungsreise in die heutige Wische. Was ist geblieben vom sozialistischen Traum? Er trifft ehemalige Akteure der Wische-Umgestaltung und er findet eine neue Generation Bauern in einer Region, die noch immer von der intensiven Landwirtschaft lebt. Andererseits ist die Wische heute ein einzigartiger Naturraum, wie er sonst kaum noch zu finden ist in Mitteleuropa. Ein Geheimtipp für Naturfreunde und Urlauber. (Text: mdr)
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Täve, Trümmer und Triumphe – Das Zentralstadion Leipzig
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Sept 23, 2014
Als „Stadion der Hunderttausend“ ließ der in Leipzig geborene DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht das Zentralstadion 1955/56 errichten. Es war seinerzeit die größte Sportarena
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Als „Stadion der Hunderttausend“ ließ der in Leipzig geborene DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht das Zentralstadion 1955/56 errichten. Es war seinerzeit die größte Sportarena Deutschlands. Sie wurde aus den Trümmern Leipzigs gebaut. Mit Loren auf schmalen Gleisen karrte man die Steine auf den sumpfigen Baugrund. 23 Meter hoch geriet der Zuschauerwall. Mit seinen steilen Treppen war er der Schrecken für alle Sportler, die hier beinhartes Ausdauertraining absolvierten. Zugleich machte die imposante Schüssel, flankiert von der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) und dem Schwimmstadion, Leipzig zur Sporthauptstadt der DDR. Obwohl Radsportidol und Amateur-Doppelweltmeister Täve Schur kurz vor der Einfahrt in den Stadiontunnel so schwer stürzte, dass sein Rad gewechselt werden musste, überwiegen bei dem 83-Jährigen die positiven Erinnerungen an das Zentralstadion Leipzig. Nicht zuletzt wegen der vielen schönen Sportlerinnen auf den Turn- und Sportfesten. Weniger positiv blickt Torwartlegende René Müller auf die Leistungsschauen des DDR-Sports: „Das war eine Invasion. Als Leipziger ist man auf die Datsche geflüchtet“. Dafür spricht Müller umso lieber über seine zwei gehaltenen und den einen von ihm selbst verwandelten Elfmeter für Lok Leipzig im Europapokal-Spiel 1987 gegen Girondins Bordeaux und über die Zuschauermassen. Die Ordner hörten bei 73.000 auf zu zählen und ließen die große Schüssel „einfach voll laufen“. Im Gegensatz zu Walter Ulbricht, der sich gern als aktiver Sportsmann filmen ließ, wollte Nachfolger Erich Honecker möglichst ungesehen in das Stadion gelangen: Für ihn trieb man extra einen Tunnel durch den Westwall. Der „Honecker-Tunnel“ ist ebenso erhalten wie ein Konzertsaal für 120 Musiker, die live Nationalhymnen intonieren konnten. Heute wird eben dieser Saal mit seiner neoklassizistischen Kassettendecke zum VIP-Bereich für den Neu-Bundesligisten RB Leipzig umgerüstet. Übrigens ist das ab
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Schlupfloch, Schmuggel und Schikane – Der Grenzübergang Marienborn
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Sept 30, 2014
Auf der Autobahn Hannover – Berlin war zu Zeiten des Kalten Krieges bei Kilometer 125 das Nadelöhr zwischen Ost und West. In Marienborn reihten sich die Autos zu endlosen Warteschlangen.
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Auf der Autobahn Hannover – Berlin war zu Zeiten des Kalten Krieges bei Kilometer 125 das Nadelöhr zwischen Ost und West. In Marienborn reihten sich die Autos zu endlosen Warteschlangen. An die perfiden Kontrollen erinnern sich Bundesbürger und West-Berliner bis heute. Die DDR-Grenzübergangsstelle Marienborn war die größte Grenzkontrollstelle Europas. Mehr als 1.000 Mitarbeiter überwachten, kontrollierten und sicherten rund um die Uhr den Transitverkehr. Die eigentliche Passkontrolle übernahmen 600 Mitarbeiter der Staatssicherheit – in der Uniform der DDR-Grenztruppen. Der Ort geriet vor allem dann in die Schlagzeilen, wenn es um gelungene oder missglückte Fluchten von DDR-Bürgern ging. In der MDR-Reportage kommen Zeitzeugen wie Marina Prüfer zu Wort, für die Marienborn zum Schicksalsort wurde. Sie flüchtete mit ihrem kleinen Sohn im Kofferraum eines Autos und sagt noch heute: „Marienborn, das ist für mich ein trauriger Ort, wo ich gar keine Luft kriege.“ Für andere, wie den damaligen Elektriker Roland Schreyer, war Marienborn „ein Stück Arbeitswelt“. Wie kaum ein anderer kann er erzählen aus der Innensicht der Festung, über das ausgeklügelte Sicherheits- und Überwachungssystem oder die Jagd der Zöllner nach Schmuggelware. Seltene Filmaufnahmen der Staatssicherheit zeigen, wie das MfS seine Mitarbeiter schulte, um Fluchten in den Westen zu verhindern. Die Grenzübergangsstelle an der Autobahn 2 war Schicksalsort und Bollwerk im Kalten Krieg. Im November 1989 öffneten sich die Schlagbäume endgültig. Heute, 25 Jahre nach dem Mauerfall, ist der ehemalige Grenzübergang eine Gedenkstätte, die an die deutsche Teilung erinnert, besucht von jährlich mehr als 150.000 Menschen aus Ost und West. (Text: mdr)
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Oct 21, 2014
Mitten im Zentrum Weimars stehen riesige Gebäude, exakt gruppiert um einen kahlen rechteckigen Platz, unter dem sich heute ein Parkhaus versteckt. Ein riesiger Fremdkörper in der
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Mitten im Zentrum Weimars stehen riesige Gebäude, exakt gruppiert um einen kahlen rechteckigen Platz, unter dem sich heute ein Parkhaus versteckt. Ein riesiger Fremdkörper in der Klassiker- und Bauhausstadt mit einem klobigen verkleideten Betonklotz an der Stirnseite. Es ist das „Weimar Atrium“, eines der größten Shoppingcenter Thüringens. Die anderen Bauten werden von der Landesverwaltung genutzt. Nur eine kleine Ausstellung im unvollendeten Turm des Komplexes erzählt von der einstigen Bestimmung des gewaltigen Kolosses. Es scheint, als verberge der Ort seine Geschichte. Das ganze Ensemble war einst Hitlers Gauforum. Eine von den Nazis geplante und 1944 im Rohbau fertiggestellte neue Stadtmitte für Weimar. In jeder größeren deutschen Stadt planten die Nationalsozialisten Gauforen zu errichten. Es gab konkrete Modelle und Ansätze zum Bau, doch der Zweite Weltkrieg verhinderte ihre Ausführung. Nur in Weimar entstand dieser geschlossene Gebäudekomplex aus Aufmarschplätzen, Volkshalle und Residenzen, gedacht für NSDAP und Verwaltung. Heute wirkt der Ort weniger martialisch, aber dennoch kalt und abweisend. Schon zur Bauzeit rankten sich Mythen und Legenden um den Komplex. Von sieben unterirdischen Etagen war die Rede. Sie sollen geraubte Kunstschätze des einstigen NS-Gauleiters Fritz Sauckel verbergen, wurde gemutmaßt, vielleicht sogar das Bernsteinzimmer. Nach 1945 wurde das halbfertige Gebäudeareal schließlich unspektakulär zu Ende gebaut. Es blieb aber ein geheimnisvoller Ort. Verborgen hinter einem blickdichten Bretterzaun beherbergte er die sowjetische Militärverwaltung in Thüringen. In einer neuen Folge von „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ geht Axel Bulthaupt auf Entdeckungsreise und folgt den Spuren dieses einzigen jemals entstandenen Gauforums im Deutschen Reich. Er erzählt gemeinsam mit Zeitzeugen, Historikern und Stadtplanern vom schwierigen Umgang mit diesem ungeliebten Erbe, aber auch von neuen Plänen und Ideen. (Text: mdr
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Nov 04, 2014
Der Stasi-Knast von Bautzen. Die Höchststrafe für Spione, Fluchthelfer und so genannte Staatsfeinde. Das Hochsicherheitsgefängnis war berüchtigt für sein hartes Regime. Und für die
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Der Stasi-Knast von Bautzen. Die Höchststrafe für Spione, Fluchthelfer und so genannte Staatsfeinde. Das Hochsicherheitsgefängnis war berüchtigt für sein hartes Regime. Und für die ständige Überwachung durch das Ministerium für Staatssicherheit. Der Film erzählt die Geschichte von drei Menschen, die in Bautzen II gesessen haben. Dieter Hötger (heute 76) hatte 1962 versucht, seine Familie durch einen Tunnel unter der Berliner Mauer in den Westen der Stadt zu holen. Der Plan wurde verraten, sein Freund starb, er selbst wurde lebensgefährlich verletzt. Dieter Hötger überlebte und wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, wegen „staatsgefährdender Gewaltakte und Abwerbung von DDR-Bürgern“, wie es in seinem Urteil hieß. Berühmt wurde Dieter Hötger durch den einzigen geglückten Ausbruch aus Bautzen II im Jahr 1967. Diese Flucht löste eine der größten Polizeiaktionen in der Geschichte der DDR aus. Im Film erzählt Dieter Hötger erstmals vor einer Kamera, wie er aus seiner Zelle fliehen konnte. Und er lüftet das Geheimnis, auf welchen Wegen er zu Fuß die DDR verlassen wollte. Aus Liebe wurde die Westberlinerin Sigrid Grünewald (heute 69) zur Fluchthelferin. Sie wollte ihren Verlobten aus Thüringen über die deutsch-deutsche Grenze bringen. Die Flucht über die Transitstrecke missglückte, das Auto ging kaputt. Frau Grünewald bekam fünfeinhalb Jahre Bautzen aufgebrummt. Bautzen II war das einzige Gefängnis der DDR, in dem sowohl Männer als auch Frauen untergebracht waren. „Die Westfrauen waren fürchterlich untereinander“, erinnert sich Sigrid Grünewald. Sie und ihr Verlobter wurden freigekauft und heirateten später in Westberlin. Nicht aus Liebe, sondern aus politischer Überzeugung wurde Manfred Matthies (heute 73) zum Fluchthelfer. Über 80 Menschen half der Westberliner beim Verlassen der DDR: durch Tunnel, mit präparierten Autos, mit Hilfe falscher Papiere. Geld hat er, anders als viele andere, damit nicht verdient. 1972 wurde er f
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Nov 11, 2014
Die berühmte Anbauwand der Marke Hellerau, Geschirr aus Kahla, eine Schreibtischlampe, die heute Kult ist, all das nahm seinen Anfang in Halle in der Burg Giebichenstein. Hoch über der
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Die berühmte Anbauwand der Marke Hellerau, Geschirr aus Kahla, eine Schreibtischlampe, die heute Kult ist, all das nahm seinen Anfang in Halle in der Burg Giebichenstein. Hoch über der Saale thront sie und ist seit fast 100 Jahren begehrter Studienort für Kreative. Noch heute bekommen nur Begabte einen Platz, denn „die Burg“ bürgt für eine kreative Atmosphäre und eine solide Ausbildung. Ihre große Blütezeit begann in den 1950er-Jahren. Als Hochschule für industrielle Formgestaltung war sie eine der einflussreichsten Ausbildungsstätten für Designer in der DDR. Etliche der hier kreierten Objekte, zumeist Gebrauchsgegenstände, genießen heute Kultstatus – nicht zuletzt wegen ihrer Formgebung. Der Schmalfilmprojektor Pentax PM81 von 1961 beispielsweise ist bis heute ein Blickfang. Doch auch Schutzhelme für Bauarbeiter wurden hier entworfen – und auch eine E-Lok für die DDR-Reichsbahn. Wenn Design richtig gut ist, überdauert die Freude daran Jahrzehnte. Wie die inzwischen schon legendäre MDW-Anbauwand der Marke Hellerau aus den 1960er-Jahren. Sie steht zum Teil bis heute in einigen Wohnzimmern. Entworfen wurde das Möbelsystem in Halle, an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein von Professor Rudolf Horn. In der MDR-Reportage „Schrankwand, Lampe und Geschirr“ berichtet er über diesen Erfolg und manche Herausforderung. Denn nicht selten mussten Ideen mit wirtschaftlichen Schranken in Einklang gebracht werden. Oft war das Ansporn, besondere Lösungen zu finden, mit besonderen Materialien. Der Film aus der MDR-Reihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ erzählt die Geschichte von Designern und Design an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, stellt einige ihrer erfolgreichsten Kreationen vor und zeigt, wie sich die Bildungseinrichtung, deren Absolventen bis heute begehrte Designpreise gewinnen und aus ihrem Studium heraus erfolgreiche Unternehmen gründen, im 100. Jahr ihres Bestehens für die Zukunft in einer globalisierten Welt wappnet.
Date de diffusion
Nov 18, 2014
Radebeul im Sommer 1950. In dem kleinen Ort bei Dresden treffen 900 Kinder aus Griechenland ein. Sie haben nur das dabei, was sie am Leib tragen, sind barfuß, hungrig und sehr
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Radebeul im Sommer 1950. In dem kleinen Ort bei Dresden treffen 900 Kinder aus Griechenland ein. Sie haben nur das dabei, was sie am Leib tragen, sind barfuß, hungrig und sehr verunsichert. Unter ihnen auch der 13-jährige Kostas Tsimudes, der aus einem kleinen Dorf im Norden Griechenlands stammt. „Wir waren ganz allein, wussten nicht, wo unsere Eltern sind und hatten Sehnsucht nach zu Hause“, erinnert sich der heute 77-Jährige. Nach einer Odyssee durch Europa und tagelangen Fußmärschen finden die Kinder in Radebeul ein neues Zuhause. Sie wohnen in Villen, gehen in einen Kindergarten, bekommen eine Schule und sogar ein eigenes Kulturhaus. Weil in ihrer griechischen Heimat nach dem Ende des Bürgerkrieges jegliches sozialistisches Gedankengut verboten war, sollten in der DDR erzogen und ausgebildet werden. Nicht alle Eltern hatten den griechischen Kommunisten ihr Einverständnis zu dieser „Verschickung“ gegeben. Erst ab Mitte der 1970er-Jahre durften die inzwischen erwachsenen Exil-Griechen wieder in ihre alte Heimat einreisen. Viele von ihnen hatten inzwischen eine Arbeit in der DDR, ihr Studium abgeschlossen, hier eine Familie gegründet. Schließlich waren Jahrzehnte vergangen, in denen sie ihre Familien nicht besuchen durften. Wie geht es ihnen heute? Welche Erinnerungen haben sie an ihre Zeit in Radebeul? Was erinnert heute noch an diese ungewöhnliche Kindheit? Die Autorinnen Anett Wittich und Ulrike Werner haben sich in Radebeul und Griechenland auf Spurensuche begeben, Zeitzeugen getroffen und gehen in ihrem Film der Frage nach, was für die Radebeuler Griechenlandkinder Heimat ist. (Text: mdr)
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Formel Eins der Wissenschaft – Die Bergakademie in Freiberg
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Nov 25, 2014
Alexander von Humboldt, Michail Lomonossow, Zar Peter I., Johann Wolfgang von Goethe, Novalis – große Namen und weltberühmte Wissenschaftler. Sie alle studierten und forschten an der
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Alexander von Humboldt, Michail Lomonossow, Zar Peter I., Johann Wolfgang von Goethe, Novalis – große Namen und weltberühmte Wissenschaftler. Sie alle studierten und forschten an der fast 250 Jahre alten Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Hier sind wegweisende Grundlagen für Abbau und Verarbeitung von Rohstoffen, beispielsweise Kohle, gelegt worden. Wer deshalb glaubt, der Ort hätte seine besten Tage längst hinter sich, der irrt. Denn statt einer altehrwürdigen Forschungseinrichtung entdeckt Axel Bulthaupt die Bergakademie als lebendigen, internationalen und kreativen Ort mitten in Sachsen. Aufs Engste mit der Industrie verbunden, werden heute neue Verfahren der Kohleverarbeitung erforscht, ebenso wie die Gewinnung seltener Erden. Eines der interessantesten Projekte allerdings wird von den Studenten selbst entwickelt – der Prototyp eines Rennautos. 53 Studenten der Bergakademie Freiberg haben sich dafür im Racetech Racing Team organisiert. Ihr Ziel: Innerhalb eines Jahres einen Elektro-Rennwagen zu bauen – eine anspruchsvolle Aufgabe, die Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften auf einzigartige Weise mit dem Rennsport verbinden. Die innovativen Forschungsergebnisse der Bergakademie in Qualität und Effizienz ihres Autos umzusetzen, ist für das junge Team die Herausforderung des Jahres. Axel Bulthaupt präsentiert in einer neuen Folge von „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ diesen außergewöhnlichen Ort und ergründet in dessen Tradition und Geschichte die Zukunft moderner Wissenschaft. (Text: mdr)
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Déc 02, 2014
Vorsichtig wird der Pappkarton vom Dachboden getragen. Der Deckel klemmt ein bisschen. Das dünne Papier raschelt und ganz vorsichtig fassen wir zu – hängen rote Kugeln, silberne Glocken
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Vorsichtig wird der Pappkarton vom Dachboden getragen. Der Deckel klemmt ein bisschen. Das dünne Papier raschelt und ganz vorsichtig fassen wir zu – hängen rote Kugeln, silberne Glocken oder buntschimmernde Vögel an den Tannenbaum. Kaum einer kann sich zur Weihnachtszeit dem Zauber des gläsernen Christbaumschmucks entziehen. An ihm hängen Kindheitserinnerungen, Familientraditionen und das Wohl und Wehe eines kleinen Thüringer Dörfchens: Lauscha. Hier steht die Wiege des gläsernen Christbaumschmucks. Vor gut 170 Jahren begannen Lauschaer Glasbläser, Kugeln vor Gasflammen zu formen. Ein Industriezweig entstand. In fast jedem Haus wurde das Wohnzimmer zur Arbeitsstube. Jeder musste mit ran, um die Illusionen aus Glas zu fertigen – vom Kind bis zur Großmutter. Lauschaer Christbaumschmuck eroberte die Welt, hing an deutschen, englischen und vor allem amerikanischen Weihnachtsbäumen. Lauscha wurde zum Synonym für den festlich geschmückten Baum. Was das mit dem örtlichen Gaswerk und dem Amerikaner Woolworth zu tun hat, mit Botenfrauen und Verlegern, mit Perlen und Blei, mit Spießkist’ und Lampe, das hängen wir an die große glänzende Weihnachtsglocke. (Text: mdr)
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Déc 09, 2014
Seit einem Jahrtausend stehen Kirchen auf dem Erfurter Domberg. Ein bedeutender spiritueller Ort, ein Wahrzeichen Mitteldeutschlands. Und seit einem halben Jahrtausend bilden Mariendom
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Seit einem Jahrtausend stehen Kirchen auf dem Erfurter Domberg. Ein bedeutender spiritueller Ort, ein Wahrzeichen Mitteldeutschlands. Und seit einem halben Jahrtausend bilden Mariendom und Severi einen merkwürdigen Widerspruch: Zwei katholische Kirchen krönen die protestantische Stadt. Dazu birgt das Ensemble viele kleine Geheimnisse, die bis heute nicht gelüftet sind. Warum zeigt eine Türklinke einen Menschenfresser? Warum hat der Dom einen Knick in der Achse? Und warum trifft der Lichtstrahl die Madonna nur an einem Tag im Jahr? Was haben heidnische Einhörner in Kunstwerken zu suchen? Und wie kam die Gloriosa, die elf Tonnen schwere, größte freischwingende Glocke des Abendlandes hinauf in den Turm? Beide Bauwerke sind das Werk von Generationen, haben karolingische und romanische Ursprünge. Sie zeigen Spuren aller Bauperioden, aber ihr entscheidendes Gesicht ist gotisch. Als Krone und Zentrum der Stadt waren Dom und Severi Schauplatz großer Ereignisse in allen Zeiten. Immer, wenn die Menschen der Stadt einen Halt brauchen, wenden sie sich ihrem Dom zu. (Text: mdr)
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Das „José Carreras Zentrum“ in Leipzig – Haus der Hoffnung
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Déc 16, 2014
Das „José Carreras Haus“ ist ein Ort, an dem Patienten Hoffnung geschenkt wird. Hoffnung im Kampf gegen Blutkrebs. Wie kaum anderswo auf der Welt liegen im Leukämiezentrum des
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Das „José Carreras Haus“ ist ein Ort, an dem Patienten Hoffnung geschenkt wird. Hoffnung im Kampf gegen Blutkrebs. Wie kaum anderswo auf der Welt liegen im Leukämiezentrum des Universitätsklinikums Leipzig Forschung und Therapie ganz nah beieinander. Das erhöht die Chancen auf Heilung. Chef des Hauses ist Professor Dietger Niederwieser, Leiter der Hämatologie und Onkologie der Uniklinik Leipzig. Sein Antrieb: Leukämie muss heilbar werden – immer und bei jedem. Die Ankunft des Südtirolers 1998 verleiht der Leukämieforschung und -behandlung in Leipzig einen enormen Schub. Aber bereits in den Achtzigern spielt Leipzig in der Behandlung von Blutkrebs eine führende Rolle. Pionier der Leukämiebekämpfung ist der gebürtige Leipziger Werner Helbig. Er führt 1980 die erste Knochenmarktransplantation in der Messestadt durch – ein Durchbruch für die Klinik, und die Stadt macht positive Schlagzeilen. Im Jahr 2000 eröffnet Dietger Niederwieser das „José Carreras Haus“. Es ist seinerzeit die modernste Leukämieeinrichtung Europas – mitten in Leipzig. Seit drei Jahren gibt es ein neues Labor für die Leukämieforschung. Forscher und Ärzte arbeiten hier eng miteinander zusammen und machen in der Behandlung und Erforschung von Blutkrebs riesige Fortschritte. Bis allerdings Professor Niederwiesers größtes Ziel, die Entwicklung eines Impfstoffs, erreicht ist, braucht es noch Zeit. In einer neuen Folge von „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ begleitet Axel Bulthaupt Patienten und Stammzellenspender. Er begibt sich auf Spurensuche nach den Ursprüngen des Leipziger Erfolgs im Kampf gegen den Blutkrebs und führt den Zuschauer durch das „Haus der Hoffnung“, das mit seinem Team aus „weißen Engeln“ eines der führenden Leukämiezentren der Welt ist. (Text: mdr)
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