Plötzlich steht der Regenfritz in Siebensteins Laden, ein großer, klatschnasser Mann, der nicht die Sonne oder den Morgentau, sondern nur immer den Regen bringen darf. Wen wundert es, dass er dabei kein bisschen glücklich aussieht. So gerne würde er mal lachen! Denn so richtig herzhaft gelacht, das hat er in seinem ganzen Leben als Regenbringer noch nicht. Kein einziges Mal! Die Siebensteiner können es kaum fassen. Das muss doch zu ändern sein. Vielleicht lacht er über Koffers Witze? Oder Siebensteins Geschichten oder über Rudis Furzkissen? Nein, alles Fehlanzeige. Der Regenfritz lacht nicht. Vielmehr scheint er sich für die kleine Spielzeugpuppe zu interessieren, die den Siebensteinern kaputtgegangen ist und die jetzt unaufhörlich Lärm macht und nervt. Was hat sie bloß? Will sie vielleicht neue Puppenkleider? Rudi weiß die Lösung. Erfinderisch wie er ist, löst er alle Probleme auf einmal. Die Puppe kriegt ihre Kleider und nervt nicht länger und der Regenfritz kriegt den ersten, besten, schönsten und längsten Lachanfall seines Lebens. Toll gemacht, Rudi! Mit Siebenstein, Rabe Rudi und dem Koffer, Deutschland 2001 (Text: KI.KA)

Rabe Rudi hat die Schnabelitis. Sein Schnabel ist ritzerot, von oben bis unten, und er juckt fürchterlich. Siebenstein weiß gar nicht, was man gegen so eine Kinderkrankheit machen kann. Und auch Herr Blöhmann und Tante Olgas Heilmethoden scheinen so recht eigentlich nicht zu wirken. Hoffentlich kommen bald die Rettungssanitäter. (Text: KI.KA)

Warum bloß stemmt Rudi plötzlich bleischwere Hanteln, um dicke Muskeln zu bekommen? Warum bloß hat er sich eine Monstermaske gebastelt, mit der er heftig den Koffer erschreckt? Und warum bloß hat er mitten im Laden ein riesiges Netz ausgelegt, mit dem er ohne Probleme wilde Löwen oder ganze Nashörner einfangen könnte? Der Koffer weiß es nicht, und Siebenstein weiß es auch nicht. Nur in kleinen Häppchen rückt Rudi damit heraus, dass er sich einen gefährlichen Spezialplan ausgedacht hat. Mit seinem Freunde Benni! Zusammen haben sie sich nämlich überlegt, wie es gelingen könnte, dass Benni von Lisa, seiner großen Liebe, einen Kuss bekommt, oder wenigstens ein Küsschen, ein klitzekleines. Und für diesen Plan braucht es eben ein Fangnetz und einen Rudi, der groß und stark ist und überhaupt so aussieht wie ein extragefährliches Monster. Die Vorbereitungen sind getroffen! Bis Lisa kommt, müssen jetzt alle miteinander erst noch einen Moment warten: der fürchterlich aufgeregte Benni, Rudi, der sich seiner Sache todsicher glaubt, Siebenstein, die gespannt ist, was bei dem Plan herauskommt und schließlich Koffer, der die ganze Rudi-Benni-Idee für puren Blödsinn hält. (Text: KI.KA)

Komisch ist es schon, dass Siebenstein plötzlich ihren funkelnagelneuen Lippenstift vermisst. Und auch dem Koffer ist merkwürdiger Weise seine allerbeste Schreibfeder abhanden gekommen. Kann es vielleicht sein, dass Rudi beides stibitzt hat? Natürlich! Rudi sitzt in Kriegsbemalung, verkleidet wie ein Indianer, draußen vor dem Laden und schießt Gummipfeile in die Luft. Blöd ist nur, dass einer der Pfeile ausgerechnet auf Herrn Musial, den Polizisten, runtersegelt und an dessen Dienstmütze festpappt. Herr Musial ist wie elektrisiert. Wer wagt es, ihn in aller Öffentlichkeit mit Pfeilen zu beschießen? Na, der kann was erleben! Rudi denkt sich das Gleiche: Siebenstein kann heute was erleben und der Koffer und die Kunden und überhaupt alle, die ihm begegnen. Denn Rudi vom Stamme der Rabenfußindianer ist heute auf dem Kriegspfad. 2001, produziert (Text: KI.KA)

Ist es zu glauben? Da hat doch tatsächlich jemand ein kleines Stoffkätzchen ausgesetzt. In einem Weidenkörbchen findet es Frau Siebenstein vor der Ladentür und ist ganz entzückt. Das Kätzchen heißt Kleo, hat eine rote Schleife auf dem Kopf und kommt eigentlich genau im richtigen Moment. Denn Rudi wünscht sich doch schon lange ein Schmusetier. Aber leider hat Rudi ganz entschieden was gegen Mädchen-Kätzchen. Und der Koffer hat was gegen Katzen im Allgemeinen. Das kann ja heiter werden, denkt sich Frau Siebenstein. Kaum ist sie mit dem Koffer verschwunden, um Besorgungen zu machen, da legt sich Rudi auch schon ganz gehörig mit Kleo an. Aber Kleo hat es faustdick hinter den Ohren. Rudi weiß gar nicht, wie ihm geschieht. Da liegt er auch schon, klatschnass und einigermaßen verdutzt, mitten in der Badewanne. Wie hat Kleo das nur gemacht? Rudi ist schwer beeindruckt. Es dauert nicht lange, da sind, wider Erwarten, das Schmusekätzchen und unser Schmuserabe die allerbesten, dicksten Freunde. (Text: KI.KA)

Von Zeit zu Zeit kriegt selbst Frau Siebenstein den Rappel. Dann muss plötzlich der ganze Trödelladen aufgeräumt und sauber gemacht werden. Denn der Koffer hat schon recht: bei so viel Durcheinander und so viel Staub will kein Kunde etwas kaufen. Also wird in die Hände gespuckt und los geht’s! Siebenstein saugt, fegt, putzt und räumt auf, was das Zeug hält. Und Rudi? Rudi will da in nichts nachstehen. Schließlich ist er der Superputzer und weiß ganz genau, wie man so was macht. Höchstvermutlich jedenfalls! Was spielt es da schon für eine Rolle, dass die eine oder andere Kleinigkeit, Siebensteins neues T-Shirt zum Beispiel oder Koffers Blatt Papier mit seinem neuesten Koffergedicht drauf, unter die Räder gerät. Hauptsache alles wird wieder blitzblank. Und Hauptsache, dass es immer mal wieder eine kleine Verschnaufpause gibt, mit Geschichten. Jedenfalls hätte Rudi nach all der Putzarbeit nicht am Ende noch eine ganz besondere Idee, dann würden wohl auch in den blitzblanken Laden kaum Kunden kommen. Mit Rudis toller Idee aber steht auf einmal der Laden rappelvoll, und der Koffer kann richtig Kasse machen. (Text: KI.KA)

So eine Riesen-Tuba, ein Blasinstrument, ist ja alleine noch kein Problem. Selbst dann nicht, wenn sie kaputt ist und nicht mehr richtig spielen mag. Wenn sich Rudi, Frau Siebensteins neugieriger Rabe, allerdings entschließt, in die Tuba hineinzukriechen, um sie mit Schraubenzieher und Hammer wieder zu reparieren, dann, tja, dann gibt es ein ziemlich großes Problem. Denn plötzlich kommt Rabe Rudi alleine gar nicht mehr raus aus der Tuba. Er ist eingeklemmt, und das findet er nun wirklich nicht lustig. Rudi will raus. Aber wie? Blasen am Mundstück der Tuba vielleicht? Mit dem Angelhacken? Mit Klopfen und Schütteln? Alles Fehlanzeige. Rudi scheint wirklich in Gefahr. Schließlich hat Herr Blöhmann, der eilig angerannt kommt, die rettende Idee: Pressluft! Mit Pressluft muss Rudi doch irgendwie aus dem engen Hals der Tuba herauszudrücken sein, oder? (Text: KI.KA)

Also, wie denn jetzt? Einmal ist Rudi, angeblich, viel zu klein. Und dann ist er, angeblich, wieder viel zu groß. Das eine darf er nicht tun, weil er doch schon ein großer Rabe ist. Und das andere darf er nicht tun, weil er doch noch ein viel zu kleiner Rabe ist! Das ist ja zum Mäusemelken. Rudi ist beleidigt! Soll der Koffer doch seinen doofen Diaprojektor alleine suchen. Rudi will den bedeutenden Diavortrag des Koffers über seine Weltreisen überhaupt gar nicht mehr sehen! Und Siebenstein? Die soll sich doch selbst um ihren Ring kümmern, der ihr unter den Schrank gepurzelt ist. Ist Rudi doch egal! Wenn er doch zu klein ist zum Suchen! Oder zu groß? Piepwurstegal. Rudi liegt in seinem Regal, kuschelt mit seinem Schmusekätzchen Kleo und hört sich Geschichten an. Aufmunternde Geschichten sind das wirklich! So aufmunternd, dass es Rudi plötzlich ganz klar ist: Wenn er nicht loslegt und Siebensteins Ring wiederfindet, höchstpersönlich, dann findet ihn keiner. Ganz egal, ob er nun zu groß oder klein ist. Rudi ist eben genau richtig großklein! Und genau aus diesem Grund findet er den kostbaren Ring auch sofort wieder, Siebenstein jubelt und Koffer hebt an zu seinem denkwürdigen Diavortrag. (Text: KI.KA)