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Season 2017
«Reporter» erzählt die aussergewöhnliche Geschichte von Renato Simonelli. Der einst millionenschwere Schweizer Geschäftsmann verliess seine Heimat, um im kolumbianischen Dschungel mit
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«Reporter» erzählt die aussergewöhnliche Geschichte von Renato Simonelli. Der einst millionenschwere Schweizer Geschäftsmann verliess seine Heimat, um im kolumbianischen Dschungel mit bewusstseinserweiternden Substanzen zu arbeiten.
Früher wollte Renato Simonelli vor allem eins: Geld verdienen. Heute lebt er in Kolumbien und will da, wie er sagt, den Menschen unter anderem mit Ayahuasca helfen, einem hoch halluzinogenen Lianen-Trunk. In der Schweiz ist Ayahuasca eine illegale Droge, in Kolumbien ist sie erlaubt. Sie gilt als Medizin mit jahrtausendealter Tradition. Die Schamanen sagen, damit könne man eine geistige Wiedergeburt erleben. Immer wieder liest man aber auch von Horrortrips.
Reporter Samuel Bürgler besucht Simonelli im Süden Kolumbiens und nimmt an seinem aussergewöhnlichen Leben teil. Er geht der Frage nach, wie man Schamane wird. Und ob ein Schweizer Geschäftsmann seinem Leben, in dem Drogen, Reichtum und Ruhm eine grosse Rolle spielten, den Rücken kehren kann.
Vor 24 Jahren ging der Zürcher Architekt Peter Schmid nach Bhutan. Für die Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas sollte er dort ein Lehrerseminar bauen. Doch weil das Land so schön
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Vor 24 Jahren ging der Zürcher Architekt Peter Schmid nach Bhutan. Für die Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas sollte er dort ein Lehrerseminar bauen. Doch weil das Land so schön und faszinierend war, blieb er bis heute.
Inzwischen ist Schmid einer der gefragtesten Architekten in Bhutan. Er baut Paläste für Mitglieder der Königsfamilie, Hotels und Tempel. Und auch sein privates Glück hat er gefunden. Was nicht weiter verwunderlich ist. Denn im kleinen buddhistischen Land im Himalaya sei das ganze Leben auf Glück ausgerichtet, sagt Schmid. Ganz offiziell.
Das Bruttosozialprodukt sei sekundär, hat die Regierung ihren Bürgern nämlich erklärt. Viel wichtiger sei das «Bruttoglückprodukt». Das heisst allerdings noch lange nicht, dass in Bhutan, wo sich die Menschen Donnerdrachen nennen, den ganzen Tag nur gelächelt wird und alle glücklich sind.
Reporter Simon Christen hat Schmid in Bhutans Hauptstadt Thimphu besucht, um mehr zu erfahren über das Reich der glücklichen Donnerdrachen. Der Ort schien dafür prädestiniert, immerhin sind Buddhas Lehren ja Anleitungen, wie wir dorthin kommen, wo uns unvergängliches Glück erwartet.
Ihr Zuhause ist Peking, ihr Arbeitsplatz das Herz von Chinas Propagandamaschine. Martina Fuchs ist Moderatorin beim chinesischen Staatsfernsehen. Wenn die Aargauerin über die Bildschirme
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Ihr Zuhause ist Peking, ihr Arbeitsplatz das Herz von Chinas Propagandamaschine. Martina Fuchs ist Moderatorin beim chinesischen Staatsfernsehen. Wenn die Aargauerin über die Bildschirme flackert, schauen 100 Millionen Menschen zu.
Ausländische Fernsehteams haben keinen Zutritt zur «Grossen Unterhose». So heisst Pekings neues Wahrzeichen im Volksmund. Das kubistische Hochhaus des Stararchitekten Rem Kolhaas ist das Hauptquartier von Chinas Staatsfernsehen CCTV. SRF-Chinakorrespondent Pascal Nufer darf dank Martinas Sonderstatus als erster ausländischer Journalist im Herzen von Chinas Propaganda-Apparat filmen.
Von hier aus verbreitet die kommunistische Regierung ihre Propaganda. Sie beliefert nicht nur nach ganz China, sondern über den englischsprachigen Kanal CCTV News auch in die ganze Welt. Martina Fuchs hilft dabei. Die 32-jährige Aargauerin studierte in Kairo Fernseh-Journalismus. Eigentlich wollte sie Diplomatin werden, doch das war ihr zu langweilig. Mittlerweile spricht sie neun Sprachen und geniesst bei CCTV ihren Sonderstatus. Als einzige Ausländerin arbeitet sie auch als selbständige Reporterin für die Wirtschaftssendung «Global Business». Als Instrument der Propaganda sieht sie sich aber deswegen nicht. «Reporter» begleitet die Journalistin auf ihrem Seiltanz zwischen Karriere und kommunistischer Propaganda.
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Kinder des Krieges Teil 1 – Mais will sich nicht mehr erinnern
Episode overview
Wie ist das, wenn man plötzlich weg muss? Wenn das Haus zerbombt und die Zukunft in der Heimat tot ist? Die damals 11-jährige Mais ist vor drei Jahren mit ihrer Familie aus dem Krieg in
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Wie ist das, wenn man plötzlich weg muss? Wenn das Haus zerbombt und die Zukunft in der Heimat tot ist? Die damals 11-jährige Mais ist vor drei Jahren mit ihrer Familie aus dem Krieg in Syrien in die Schweiz geflüchtet.
Ihre Grossfamilie, zehn Erwachsene und sieben Kinder, lebt seit ihrer Ankunft am 7. November 2013 in der Schweiz. Die Platzverhältnisse im Durchgangszentrum sind eng, aber alle sind zuerst einfach nur glücklich, in Sicherheit zu sein.
Mit dem Alltag kommen dann Probleme: Wie ist es für diese Kinder, bereits in jungen Jahren wieder neue Wurzeln schlagen zu müssen? Und das in einem Land, von dem man vorher noch nie gehört hat und wo man zuerst einmal kein Wort versteht? Reporterin Andrea Pfalzgraf hat die Grossfamilie Nasser während der vergangenen drei Jahre in der Schweiz mit der Kamera begleitet. Entstanden ist eine zweiteilige Reportage.
Im ersten Film richtet sie den Fokus auf die Familie der heute 14-jährigen Mais. Anfänglich sehr scheu, entwickelte sich das Mädchen rasch zur Übersetzerin für die ganze Familie. Heute ist sie, wie viele Teenager, am liebsten mit ihren Freundinnen unterwegs. Aber wenn sie über Syrien erzählen soll, dann kann sie nicht mehr sprechen. Die Wunden sind noch nicht verheilt. Ein berührendes Schicksal, stellvertretend für mittlerweile rund 4,8 Millionen Syrer auf der Flucht.
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Kinder des Krieges Teil 2 – Kusai hat die Nase voll vom Krieg
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Wie ist das, wenn man plötzlich weg muss? Wenn das Haus zerbombt und die Zukunft in der Heimat tot ist? Der damals 9-jährige Kusai ist vor drei Jahren mit seiner Familie aus dem Krieg in
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Wie ist das, wenn man plötzlich weg muss? Wenn das Haus zerbombt und die Zukunft in der Heimat tot ist? Der damals 9-jährige Kusai ist vor drei Jahren mit seiner Familie aus dem Krieg in Syrien in die Schweiz geflüchtet und sagt heute «Meine Heimat ist jetzt in Bern».
Kusai kommt, zusammen mit seiner Cousine Mais, mit seiner Grossfamilie am 7. November 2013 in der Schweiz an. Die Platzverhältnisse im Durchgangszentrum sind eng, aber alle sind zuerst einfach nur glücklich, in Sicherheit zu sein.
Mit dem Alltag kommen auch Probleme - und es stellt sich die Frage: Schaffen es diese Kinder, bereits in jungen Jahren wieder neue zu Wurzeln zu schlagen? Und das in einem Land, von dem man vorher noch nie gehört hat und wo man zuerst einmal kein Wort versteht? Kusai hat alle Fotos von zuhause verbrannt und will nichts mehr vom Krieg hören.
Reporterin Andrea Pfalzgraf hat die Grossfamilie Nasser in den letzten drei Jahren in der Schweiz mit der Kamera begleitet. Entstanden ist eine zweiteilige Reportage. Im zweiten Film richtet sie den Fokus auf die Familie des heute 12-jährigen Kusai. In Syrien konnte er wegen des Krieges nur ein Jahr zur Schule gehen. In Köniz BE gehört er inzwischen zu den Klassenbesten und möchte Arzt werden. «Ich habe so viele Menschen gesehen, die starben, weil es keinen Doktor mehr gibt in Syrien», erklärt der Junge in breitem Berndeutsch.
Sie hat es satt, stets als «Tochter von» wahrgenommen zu werden: Vera Weber, Tochter des bekannten Umweltschützers Franz Weber, Gründer der Fondation Franz Weber. «Reporter» ergründet
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Sie hat es satt, stets als «Tochter von» wahrgenommen zu werden: Vera Weber, Tochter des bekannten Umweltschützers Franz Weber, Gründer der Fondation Franz Weber. «Reporter» ergründet das schwierige Verhältnis der beiden und zeigt, wie Vera Weber aus Liebe zu den Tieren die Stiftung weiterführt.
Schon seit 17 Jahren arbeitet Vera Weber für die Stiftung. Erfolgreich führte sie die Kampagne für Franz Webers Zweitwohnungsinitiative. Trotzdem steht sie nach wie vor im Schatten des Vaters. Zumindest glaubt sie das, die Frau mit der sanften Stimme, die so anders arbeitet als ihr Vater. Wo er auf den Tisch klopfte, ist sie diplomatisch. Wo er die Leute zusammenstauchte, versucht sie zu überzeugen.
Denn die Welt wäre schlechter ohne die Menschen, die sich für die Tiere und die Natur einsetzen – das ist ihre Überzeugung und ihre Motivation.
Reporterin Anna Gossenreiter war dabei, als Vera Weber und ihre Mitstreiter an der Artenschutz-Konferenz in Johannesburg für die Elefanten kämpften und einen grossen Erfolg erringen konnten.
Rolf Lyssy hat mit «Die Schweizermacher» den erfolgreichsten Schweizer Film auf die Kinoleinwand gebracht. Trotz Rückschlägen und einer schweren Depression hat er das Filmen nie
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Rolf Lyssy hat mit «Die Schweizermacher» den erfolgreichsten Schweizer Film auf die Kinoleinwand gebracht. Trotz Rückschlägen und einer schweren Depression hat er das Filmen nie aufgegeben und steht mit 80 Jahren wieder auf dem Set.
Rolf Lyssy ist in Herrliberg aufgewachsen, damals noch ein kleines Bauerndorf am Zürichsee. Er war der einzige jüdische Bub in der Gemeinde und erst noch aus der Stadt zugezogen. Eines wusste er bereits früh: Er wollte zum Film.
Der grosse Erfolg von «Die Schweizermacher» brachte dem Regisseur auch Neid und Missgunst. Trotz zermürbender Auseinandersetzungen mit Fördergremien drehte er viele Filme und schaut heute auf ein bewegtes Leben zurück.
In den 90er-Jahren erkrankte er nach einem gescheiterten Filmprojekt und der Trennung von seiner Frau an einer schweren Depression. Er wies sich in die Psychiatrische Klinik ein. Es war die schwärzeste Zeit seines Lebens.
Und doch hat Rolf Lyssy nie aufgegeben, hat sich seinen Humor und die feine Ironie bewahrt. Immer war der Filmemacher an Themen mit gesellschaftlicher Relevanz interessiert, wie zum Beispiel Sterbehilfe. Davon handelt sein neuester und – wie er sagt – bestimmt nicht letzter Film. Reporterin Samira Matta über den erfolgreichsten Filmemacher der Schweiz.
SRF-Meteorologe Christoph Siegrists grösste Leidenschaft ist nicht das Wetter. Es ist das Polarlicht. Seine grenzenlose Liebe für das fantastische Naturphänomen machte den Mann vom
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SRF-Meteorologe Christoph Siegrists grösste Leidenschaft ist nicht das Wetter. Es ist das Polarlicht. Seine grenzenlose Liebe für das fantastische Naturphänomen machte den Mann vom Meteo-Dach gar zum Erfinder.
Christoph Siegrist ist ein «Aurora Chaser». So nennt man Menschen, die im hohen Norden mit der Fotokamera dem Polarlicht nachjagen. Siegrist tut dies jeden Winter mehrmals – und nicht selten vergeblich. Denn Polarlichter sind launische Diven: Mal tauchen sie auf, mal nicht.
Weil Siegrist nicht so oft in den Norden kann, wie er das möchte, hat sich der begnadete Tüftler etwas einfallen lassen. Er baute sich ein von A-Z selber entwickeltes Kamerasystem, mit dem er seine geliebten Polarlichter jederzeit auch von der Schweiz aus beobachten kann.
Siegrist sagt: «Polarlichter machen glücklich.» Mit dieser Vorgabe begleitete ihn Reporter François Loriol in den Norden Norwegens. Es dauerte nicht lange, bis er verstand, was der Polarlichtjäger vom Meteo-Dach damit meinte.
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In der fremden Heimat Teil 1– Das neue Leben der Doans in Vietnam
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Als Kind wurde Son Doan im Vietnamkrieg durch eine Napalmbombe schwer verletzt. Er kam zur Behandlung in die Schweiz und blieb 40 Jahre lang. Dann kehrte er zurück nach Vietnam: In eine
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Als Kind wurde Son Doan im Vietnamkrieg durch eine Napalmbombe schwer verletzt. Er kam zur Behandlung in die Schweiz und blieb 40 Jahre lang. Dann kehrte er zurück nach Vietnam: In eine fremde Heimat.
Es geschah am 2. Februar 1968 in einem kleinen Dorf nahe der vietnamesischen Stadt Hue. Der damals 11-jährige Son Doan und seine Mutter wurden von einer amerikanischen Napalmbombe getroffen. Die Mutter erlag noch am gleichen Tag ihren Verletzungen – der Vater war schon acht Jahre zuvor im Krieg gefallen. Son Doan konnte von Verwandten ins Spital gebracht werden. Dort traf er den Schweizer Edmond Kaiser, den Gründer des Kinderhilfswerks «Terre des Hommes». Kaiser brachte den Waisenjungen in die Schweiz, wo er medizinisch versorgt und bei einer Pflegefamilie untergebracht wurde.
Doan machte eine Lehre als Gärtner, heiratete eine Schweizerin und wurde Vater von drei Kindern. Als er 50 Jahre alt wurde und alle Kinder aus dem Haus waren, entschloss er sich, die Schweiz zu verlassen. Er liess sich seine Pensionskasse auszahlen und wanderte zusammen mit seiner Frau Sissi nach Vietnam aus.
Reporter Simon Christen hat die beiden im zentralvietnamesischen Bauerndorf Truyen Nam besucht. Er habe seine Zelte in der Schweiz abgebrochen, weil er Ruhe, Glück und Frieden gesucht habe, sagt Doan. Nach acht Jahren in seinem Heimatland muss er allerdings feststellen, dass sein Leben dort ganz anders ist, als er es sich vorgestellt hat.
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In der fremden Heimat Teil 2-Wenn die Eltern plötzlich auswandern
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Ihre Eltern sind ausgewandert: Lea und Mera Doan erzählen, wie es ist, wenn Vater und Mutter plötzlich am anderen Ende der Welt wohnen. Und wie sie versuchen, einander trotzdem nahe zu
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Ihre Eltern sind ausgewandert: Lea und Mera Doan erzählen, wie es ist, wenn Vater und Mutter plötzlich am anderen Ende der Welt wohnen. Und wie sie versuchen, einander trotzdem nahe zu bleiben.
«Es hat mir das Herz zerrissen», erinnert sich Mera Doan. Sie war Anfang 20, als ihre Eltern ein neues Leben in der Heimat ihres Vaters Son Doan begannen. Sie leben heute in einem kleinen Dorf nahe der vietnamesischen Stadt Hue. Dort wurde Son Doan als Kind während des Vietnamkrieges durch eine Napalmbombe schwer verletzt. Er kam zur Behandlung in die Schweiz und blieb 40 Jahre lang. Dann kehrte er zusammen mit seiner Frau Sissi zurück nach Vietnam.
«Ich weiss nicht, was passieren müsste, damit ich in die Schweiz zurückgehen würde», sagt Sissi Doan. Sie sei ja nicht mal gegangen, als ihre Enkel zur Welt gekommen seien.
Reporter Simon Christen hat Son Doan und seine Frau Sissi in Vietnam besucht. Und er hat mir ihren Kindern und Enkelkindern in der Schweiz gesprochen. «Sie sind die Eltern, wir sind die Kinder – klar haben sie uns irgendwie verlassen», sagt Mera Doan. Aber für ihren Vater sei immer schon klar gewesen, dass er irgendwann in seine Heimat zurückkehren wolle. Und für ihre Mutter sei immer klar gewesen, dass sie mit ihrer grossen Liebe mitgehe.
Die Schweiz erschien ihm zu perfekt und Herausforderungen gab es für Rolf Gloor keine mehr. So verliess der Bezirksschullehrer vor 20 Jahren seine Familie, um in Kenia ein
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Die Schweiz erschien ihm zu perfekt und Herausforderungen gab es für Rolf Gloor keine mehr. So verliess der Bezirksschullehrer vor 20 Jahren seine Familie, um in Kenia ein abenteuerliches Leben zu beginnen, wo er sich in einem von verfeindeten Stämmen umkämpften Gebiet für den Frieden einsetzt.
Als der kalte Gewehrlauf einer Kalaschnikow seine Stirn berührt, glaubt Rolf Gloor, er werde gleich das Zeitliche segnen. Es wäre das Ende eines aussergewöhnlichen und kühnen Lebens gewesen. Doch dann erkennen die drei Banditen den Schweizer, der von den Einheimischen als Prophet verehrt wird, weil er sich für den Frieden in dem von Stammeskriegen geplagten Nordwesten Kenias einsetzt.
Der vor 20 Jahren nach Kenia ausgewanderte Aargauer Rolf Gloor hält sich oft in diesem unsicheren Teil Kenias auf. Die vielen Todesopfer des Konfliktes beschäftigen den ehemaligen Biologie- und Mathematiklehrer, und so reift in ihm der Gedanke, sich für den Frieden in der Region einzusetzen. 2009 beginnt er im Grenzgebiet der beiden Stämme mit dem Bau der Begegnungsstätte «Calabash». Das Angebot wird rege genutzt und ist schon bald ein voller Erfolg. Im Spätherbst 2015 werden die Kämpfe eingestellt. Inzwischen erfüllen Gesänge statt Gewehrschüsse die Luft. Ein Friedensfest findet statt, das für Rolf Gloor gleichzeitig sowohl Höhepunkt als auch Abschied von «Calabash» ist. Einheimische führen die Begegnungsstätte nun weiter, während sich der Abenteurer einem anderen Projekt zuwendet.
Rolf Gloor erschafft in seinem Leben stets neue Perspektiven – nicht nur für sich, sondern auch für andere. Reporter Hanspeter Bäni hat den Auswanderer mit der Kamera auf seinem abenteuerlichen Weg durch Kenia begleitet.
Danièle Rod führt eine Schweizer Polarexpedition in die sturmreichsten Breitengrade unseres Planeten: das Südpolarmeer. Von einem Forschungsschiff aus dirigiert sie unter widrigsten
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Danièle Rod führt eine Schweizer Polarexpedition in die sturmreichsten Breitengrade unseres Planeten: das Südpolarmeer. Von einem Forschungsschiff aus dirigiert sie unter widrigsten Bedingungen Helikopter und Schlauchboote – und muss dabei jederzeit die Sicherheit aller Beteiligten garantieren.
Die 39-jährige Expeditionsleiterin lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Südafrika. Von dort aus hat sie diese Expedition ins Südpolarmeer für das Schweizer Polarinstitut während über einem Jahr vorbereitet. Vor ziemlich genau 250 Jahren fand letztmals eine wissenschaftliche Antarktis-Umrundung statt. Der damalige Expeditionsleiter hiess James Cook.
Polarforscher sind bärtige Männer mit wettergegerbter Haut und windzerzausten Haaren, die heldenmütig jedem Sturm trotzen. «Diese Vorstellung einer männergeprägten Forschungsdisziplin ist längst überholt», sagt Danièle Rod. «Über die Hälfte der rund 60 Forschenden auf unserer Expedition sind Frauen, und darum ist es doch selbstverständlich, dass mit mir auch eine Frau in der Expeditionsleitung vertreten ist.»
Reporter Mario Nottaris hat Danièle Rod einen Monat im Südpolarmeer begleitet. 13-Meter-Wellen, Seekrankheit und verschollene Forscher inklusive.
Suad ist ein syrisches Flüchtlingsmädchen. Geflüchtet in den Libanon – um hier verheiratet zu werden. Suad ist 15 Jahre alt.
«Ich wollte nicht heiraten. Aber der Krieg in Syrien wurde
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Suad ist ein syrisches Flüchtlingsmädchen. Geflüchtet in den Libanon – um hier verheiratet zu werden. Suad ist 15 Jahre alt.
«Ich wollte nicht heiraten. Aber der Krieg in Syrien wurde immer schlimmer. Da schickten mich meine Eltern in den Libanon und verheirateten mich.» So wie Suad geht es tausenden von syrischen Flüchtlingsmädchen. Die UNO schätzt, dass in den Flüchtlingslagern des Libanon oder auch Jordaniens jede zweite syrische Braut noch ein Kind ist. Zwar existierte die Kinderheirat schon im Vorkriegs-Syrien. Doch seit Kriegsbeginn hat sich die Zahl der verheirateten Mädchen verdreifacht.
Suad kommt aus dem Osten Syriens. «Als sie kamen, um um meine Hand anzuhalten, sagte meine Mutter: Geh’, im Libanon ist es sicherer für dich. Hier haben wir die Bomber von Assad in der Luft und den IS am Boden.» Also machte sich Suad auf den Weg in den Libanon. Zu einem Mann, den sie nie zuvor gesehen hatte. Und der sie nie zuvor gesehen hatte.
Nahostkorrespondent Pascal Weber begleitete Suad während fast eines Jahres. Er traf sie das erste Mal kurz nach der Hochzeit. Und das letzte Mal neun Monate später, nach der Geburt ihres Sohnes. «Ich hoffe, dass unser Bub einmal ein besseres Leben hat als wir. Und vor allem hoffe ich, dass er einmal zurückkehren kann in seine Heimat, nach Syrien.»
Der Apotheker Manfred Fankhauser ist für viele Patienten ein Held. Sein Cannabis-Öl habe ihr Leben verändert, erzählen Menschen aus der ganzen Schweiz.
Als Manfred Fankhauser seine
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Der Apotheker Manfred Fankhauser ist für viele Patienten ein Held. Sein Cannabis-Öl habe ihr Leben verändert, erzählen Menschen aus der ganzen Schweiz.
Als Manfred Fankhauser seine Doktorarbeit zum Thema «Haschisch als Medikament» schrieb, erkannte er das gewaltige therapeutische Potenzial von Cannabis und Cannabinoiden. Bald machte er sich einen Namen als «Cannabis-Experte», den Ärzte und Patienten um Rat fragten. «Ich habe intensiv angefangen zu überlegen, wie ich Menschen, die leiden, helfen kann, legal zu ihrem Medikament zu kommen», erinnert sich Fankhauser.
Heute ist Fankhausers Bahnhof Apotheke im bernischen Langnau die einzige Apotheke in der Schweiz, die berechtigt ist, Hanf anzubauen, dessen Blüten zu Tinkturen und Ölen zu verarbeiten und diese an Kunden zu verkaufen. Über 600 Patienten werden von dort regelmässig mit Cannabis-Öl versorgt. Etwa zwei Drittel dieser Menschen behandeln damit Schmerzen in Zusammenhang mit Multipler Sklerose, Rheuma oder Tumoren.
Reporter Simon Christen hat Fankhauser bei der Herstellung seiner Cannabis-Produkte über die Schultern geschaut. Und er hat Menschen besucht, die finden, Fankhausers Arbeit habe ihr Leben verändert.
Der Schamane Charles Rüttimann ist per du mit Elfen, Faunen und Zwergen. Gewöhnlich stempeln wir Menschen wie ihn als Spinner ab. Doch was können wir entdecken, wenn wir uns auf seine
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Der Schamane Charles Rüttimann ist per du mit Elfen, Faunen und Zwergen. Gewöhnlich stempeln wir Menschen wie ihn als Spinner ab. Doch was können wir entdecken, wenn wir uns auf seine Geisterwelt einlassen?
Zart streichelt Charles Rüttimann das Moos auf einem Felsbrocken. Der 59-Jährige steht oft am Gambach-Wasserfall, einem Kraftort nah seiner Heimat im Schwarzenburgerland. Er deutet durch die Gischt auf einen Felsvorsprung. Dort wohne die Fee, mit der er sich regelmässig unterhalte.
Der Biologielaborant arbeitet als Bakterienspezialist in der Lebensmittelindustrie. Während er sich beruflich an streng wissenschaftliche Regeln hält, streift er in seiner Freizeit durch eine Geisterwelt, die den meisten Menschen völlig verschlossen bleibt.
Reporter Patrick Schellenberg liess sich auf diese Welt ein und begleitete ihn ein Jahr lang auf seinen Streifzügen durch die feinstoffliche Welt. Selbstverständlich halten Elfen, Faune und Zwerge keiner journalistischen Prüfung stand. Und selbstverständlich hat Charles Rüttimann keine Beweise für die Existenz dieser Wesen. Aber ist es wirklich wichtig, ob diese Wesen existieren oder nicht? Ist nicht die Frage viel interessanter, was einen dazu bringt, Geisterwesen zur Realität zu erklären?
Drei Jahre sind vergangen, seit Karin Trachsels Ex-Mann die gemeinsamen Töchter nach Ägypten entführte. Für die Mutter begann eine Odyssee zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Der
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Drei Jahre sind vergangen, seit Karin Trachsels Ex-Mann die gemeinsamen Töchter nach Ägypten entführte. Für die Mutter begann eine Odyssee zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Der Glaube an ein Wiedersehen droht zu erlöschen.
Nuran war vier, Sarah zwei Jahre alt, als Karin Trachsel ihre Töchter und ihren damaligen Noch-Ehemann zum Bahnhof brachte. Für einen zweiwöchigen Urlaub, wie sie dachte. Doch: ihr Ex- Mann flog mit den Mädchen in seine Heimat Ägypten und kehrte nie mehr zurück.
Im Kampf um ihre Töchter zog die Primarschullehrerin von Interlaken nach Kairo. Mit Hilfe eines Anwalts, sowie den zuständigen Schweizer und ägyptischen Behörden versuchte sie vor Ort erbittert, ihre Töchter zurück zu gewinnen. Vergeblich. Immer wieder kam es zu herben Rückschlägen.
Als ihr Ex-Mann sie zusammen schlagen lässt und ihre Energiereserven komplett aufgebraucht sind, entschliesst sich Karin Trachsel, in die Schweiz zurück zu kehren und von hier aus weiter zu kämpfen. Aufgeben ist keine Option. Und doch: nach einem Leben im Ausnahmezustand, kehrt für die Mutter der Alltag schleichend zurück – auch ohne Mädchen. Der «Reporter» von Vanessa Nikisch zeigt auf, wie das scheinbar Unerträgliche erträglich werden muss.
Seit 1978 sucht die Schweiz einen Standort für ein Atom-Endlager. Vier Jahrzehnte mit Bohrungen, Evaluationen und Gegendemonstrationen zeigen, dass es nicht einfacher wird, den Atommüll
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Seit 1978 sucht die Schweiz einen Standort für ein Atom-Endlager. Vier Jahrzehnte mit Bohrungen, Evaluationen und Gegendemonstrationen zeigen, dass es nicht einfacher wird, den Atommüll zu entsorgen.
Der Landwirt Jürg Rasi aus Marthalen ZH steht vielleicht bald ohne Bauernhof da. Wo er heute pflügt, soll in absehbarer Zukunft ein Endlager für stark radioaktive Abfälle stehen. Wenn es nach Ansicht der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle geht, eignet sich sein Land für einen möglichen Standort.
Unterstützung erhält er von einer Gruppe um Marianne Studerus. Die Oberstufenlehrerin aus dem benachbarten Benken hat eine Mahnwache gegen das geplante Endlager ins Leben gerufen, die sich jeden Donnerstag an der Kreuzung zu Rasis Äcker trifft.
Markus Fritschi ist Mitglied der Direktion der Nagra. Er hat die Aufgabe, den Menschen in der Schweiz klar zu machen, dass der Atommüll, der sich in den letzten Jahren in der Schweiz angesammelt hat, sicher und an einem sinnvollen Ort gelagert werden muss.
Reporter Marc Gieriet hat die Gemeinde im Zürcher Weinland nahe Schaffhausen besucht. Dabei hat er festgestellt, dass das Thema symbolisch für eine kompliziert gewordene Welt ist. Es gibt auf komplexe Fragen keine einfachen Lösungen mehr.
Das Selbstmordattentat in Manchester macht fassungslos – und wirft die Frage auf: Lassen sich solche Taten verhindern? Können wir etwas lernen aus Israels jahrzehntelanger Erfahrung im
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Das Selbstmordattentat in Manchester macht fassungslos – und wirft die Frage auf: Lassen sich solche Taten verhindern? Können wir etwas lernen aus Israels jahrzehntelanger Erfahrung im Umgang mit Terror? «Reporter» ist in den Nahen Osten gereist, um es herauszufinden.
«In Israel kennen wir das seit vielen Jahren. Das hat mit der ersten Intifada angefangen. 1988. Und jetzt kommt dieses Phänomen auch in Europa an. Gesteuert vom IS», sagt Yaakov Perry mit Blick auf die jüngsten Anschläge. Perry arbeitete 30 Jahre lang für den israelischen Inlandgeheimdienst Shin Bet, 6 Jahre war er der Direktor der Behörde. Er ist sich sicher: «Kein Zweifel, dass es noch schlimmer wird in Europa.»
Europa tut sich schwer mit dem Kampf gegen den Terror. Auch aus der Angst heraus, seine moralische Integrität zu verlieren. Aber können wir diesen Kampf mit sauberen Händen gewinnen? «Wie definieren Sie saubere Hände?», fragt Perry zurück.
Reporter Simon Christen ist nach Israel gereist, um herauszufinden, ob wir etwas lernen können aus Israels jahrzehntelanger Erfahrung im Umgang mit Terror. Von einem Land, das sich Demokratie und Rechtsstaat verpflichtet fühlt, das aber international immer wieder massiv in der Kritik steht.
Seit dreizehn Jahren lebt Peter Hämmerli in selbstgewählter Einsamkeit unter einer Brücke in Zürich. Einfach aussteigen, für nichts verantwortlich sein, sich selbst genügen, das war sein
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Seit dreizehn Jahren lebt Peter Hämmerli in selbstgewählter Einsamkeit unter einer Brücke in Zürich. Einfach aussteigen, für nichts verantwortlich sein, sich selbst genügen, das war sein Ziel. Aber die vermeintlich grosse Freiheit ist für den 65-Jährigen längst mehr Fluch als Segen.
Selbst unter den Randständigen der Stadt ist Peter Hämmerli ein Aussenseiter. Mit anderen Obdachlosen lässt er sich nicht ein. Hämmerli raucht nicht und Alkohol trinkt er so gut wie nie. Tagtäglich bahnt er sich mit grossen Schritten seinen Weg durch Zürich. Im Schlepptau immer seine Handkarre mit Habseligkeiten. Was er auf der Strasse an Essbarem findet, das nimmt er mit. Betteln würde Peter Hämmerli nie.
Auch wenn er mit seinem Schicksal hadert, so ist die Brücke trotzdem sein Zuhause. Es ist ein Teufelskreis, denn Peter Hämmerli sehnt sich nach einer festen Bleibe, schliesst aber gleichzeitig kategorisch aus, jemals wieder ein Teil der Gesellschaft zu sein. Glück empfindet der Mann unter der Brücke nur, wenn er sich in seinen Schlafsack zwängt und von früher träumt.
Simon Usteri und Heikko Böhm versuchen einem Menschen näher zu kommen, der alles daran setzt, dass ihm niemand zu nahe kommt.
Die Kesb platzierte die Kinder der Kasts in einem Heim. Zum Wohl der Kinder, sagt die Kesb. Das akzeptierten die Kasts nicht und brachten ihre Kinder in einer Nacht und Nebel Aktion auf
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Die Kesb platzierte die Kinder der Kasts in einem Heim. Zum Wohl der Kinder, sagt die Kesb. Das akzeptierten die Kasts nicht und brachten ihre Kinder in einer Nacht und Nebel Aktion auf die Philippinen. Zum Wohl der Kinder, sagen die Kasts.
Christian Kast lernte 2010 die Filipina Margie kennen. Er heiratete sie, holte sie in die Schweiz und bekam mit ihr eine Tochter: Alina. Bald holten die Kasts Queen Sebell nach, Margies Tochter aus einer früheren Beziehung. Und die Probleme eskalierten. Nachbarn fiel auf, dass die Kast-Kinder, damals 6 und 2, alleine im Dorf unterwegs waren – auch in der Nähe des Rheins wurden sie gesehen.
Kurz darauf griff die Kesb ein und platzierte Alina und Queen Sebell in einem Heim. Grund: Margie Kast könne die Betreuung der Kinder «nicht verlässlich genug gewährleisten», die Zustände zuhause seien für kleine Kinder «gefährlich und unzumutbar», es liege eine «angespannte Paarproblematik» vor, es komme zu «häuslicher Gewalt».
An einem Samstag im Juli 2015 holte Christian Kast die Kinder im Heim ab, um mit ihnen den Tag zu verbringen. Er fuhr mit den beiden Mädchen allerdings nicht wie abgemacht in einen Kletterpark, sondern direkt zum Flughafen, wo seine Frau wartete und mit ihnen in Richtung Philippinen abflog.
Reporter Simon Christen hat die Familie in einem kleinen Dorf namens Buaya in der Provinz Leyte ausfindig gemacht und versucht herauszufinden: Sind die Kasts Helden, die ihre Kinder vor der Kesb gerettet haben? Oder müssen einem Alina und Queen Sebell vielmehr leidtun?
Ein Jahr lang jeden Monat bedingungslos 2'500 Franken erhalten: Wovon viele träumen, ist für Carole Realität. Möglich gemacht haben dies die Initianten der Volksinitiative «Für ein
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Ein Jahr lang jeden Monat bedingungslos 2'500 Franken erhalten: Wovon viele träumen, ist für Carole Realität. Möglich gemacht haben dies die Initianten der Volksinitiative «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen». Sie haben Geld gesammelt und dann verlost. Carole war die glückliche Gewinnerin.
Vor einem Jahr sorgte die Abstimmungskampagne für viel Wirbel. Utopie oder realistischer Entwurf für eine neue Gesellschaft? Die Initianten wollten es wissen, ungeachtet des Ausgangs der Abstimmung. Noch bevor die Initiative abgelehnt wurde, starteten sie ihr Experiment. In einem Crowdfunding kamen 30‘000 Franken zusammen. Das Losglück traf Carole. An ihrem Beispiel sollte ein Jahr lang konkret gezeigt werden, was ein Grundeinkommen bewirkt.
Mit 76.9 Prozent Nein-Stimmen scheiterte die Abstimmung vor allem an der Frage der Finanzierung. Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens lasse sich aber nicht mathematisch lösen, sagen die Befürworter. Es ist vielmehr eine grundsätzliche, fast schon philosophische Denkaufgabe. Wird der Mensch faul oder fleissig, wenn man für die finanzielle Sicherheit nicht mehr arbeiten muss?
Reporter Daniel Bodenmann war bei diesem Experiment ein Jahr lang dabei und hat Carole begleitet.
Er wisse nicht, wo Gott hockt – und überhaupt: Auf einer Glaubensskala von 1 bis 10 gibt er Gott bloss eine fünf. Das Portrait über CVP-Präsident Gerhard Pfister fördert überraschend zu
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Er wisse nicht, wo Gott hockt – und überhaupt: Auf einer Glaubensskala von 1 bis 10 gibt er Gott bloss eine fünf. Das Portrait über CVP-Präsident Gerhard Pfister fördert überraschend zu Tage: So sicher, wie man meinen könnte, ist sich der oberste Christdemokrat seiner Sache nicht.
Gerade was die Sache mit Gott betrifft, ist Gerhard Pfister eher ein grosser Zweifler denn ein klarer Deuter. So hat ihm der Glaube in den schwersten Stunden seines Lebens – nach dem Amok-Attentat von Zug, wo er als Kantonsrat viele Freunde verlor – nicht geholfen. Dazu steht der gläubige Katholik.
Und auch dazu steht er: Sein oftmals knallhart wirkendes Auftreten in Politdebatten am TV, an Podien oder im Parlament hat auch viel mit Kalkül zu tun: «Man muss manchmal einen Klotz einschlagen», sagt er, «um Wirkung zu erzielen.»
Den Auftritt auf dem politischen Parkett liebt der Zuger, er gilt als einer der brillantesten Strategen im Bundeshaus und als einer, der sich auch mal vergisst und selbst Parteifreunde runterputzt. «Das ist eine Schwäche von mir.» Der «Reporter» von Michael Perricone zeigt, wo Pfister sonst noch Schwächen hat. Und was seine grossen Qualitäten sind.
Zuerst verlor Katharina Paholo Hänni ihr Herz an Afrika und nun dort ihr Leben. Die Schweizerin starb unerwartet und unter ungeklärten Umständen in ihrer Wahlheimat Kamerun. Im Hochland
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Zuerst verlor Katharina Paholo Hänni ihr Herz an Afrika und nun dort ihr Leben. Die Schweizerin starb unerwartet und unter ungeklärten Umständen in ihrer Wahlheimat Kamerun. Im Hochland des Landes an der Westküste Afrikas fand die Beisetzung nach animistischer Art statt.
Vor zwölf Jahren lernte Katharina Hänni aus Moosseedorf übers Internet Marcelin Paholo kennen, der sich ihr als Prinz vorstellte. Katharina Hänni verliebte sich Hals über Kopf in ihren Prinzen und wanderte nach Kamerun aus. Noch vor ihrer Abreise liess sie sich Visitenkarten drucken: «Reine Paholo» – Königin Paholo sollte sie fortan heissen. Ihr Mann, Marcelin Paholo, erwies sich tatsächlich als Prinz aus dem Stamm der Bamiléke. Aber sein «Königreich» war nur gerade ein paar Hektaren gross und anstatt in einem Palast lebte das Ehepaar in einer Hütte. Dennoch: Katharina beschloss, im Hochland Kameruns zu bleiben, mit Marcelin einen Haushalt aufzubauen und eine Familie zu gründen.
Trotz Armut und einem Leben voller Hindernisse und Rückschläge, gab Katharina ihr afrikanisches Abenteuer nie auf. Zu den ständigen Geldsorgen und Schwierigkeiten in der Partnerschaft kamen auch gesundheitliche Probleme dazu: Malaria, Blutarmut und Durchfall schwächten die Schweizerin. Am Donnerstag, 20. April verstarb Katharina. Laut Totenschein erlag sie einem Herzinfarkt. An der Beerdigung interviewten die beiden Reporter Christoph Müller und Hanspeter Bäni aber auch Trauergäste, die glauben, dass die Schweizerin vergiftet wurde.
Die Trauerzeremonie fand sieben Wochen nach ihrem Tod, im Juni, statt. Mehrere hundert Personen nahmen daran teil. Darunter auch Katharinas Sohn Sky, der erst kurz vor der Beerdigung erfahren hatte, dass seine Mutter gestorben war. Ihren Tod verschwieg Witwer Marcelin Paholo gegenüber dem 10-Jährigen lange, weil er ihn bis Ende des Schuljahres schonen wollte. «Sky hat nun den Leichnam gesehen, und er kann das gut verkraften, denn ich habe ihn wie einen Sold
Er hat Polo Hofers grösste Hits komponiert: Hanery Amman, begnadeter Pianist, Mundart-Urgestein. Nach langer Krankheit und trotz zahlreicher Widerstände will der 64-Jährige an frühere
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Er hat Polo Hofers grösste Hits komponiert: Hanery Amman, begnadeter Pianist, Mundart-Urgestein. Nach langer Krankheit und trotz zahlreicher Widerstände will der 64-Jährige an frühere Erfolge anknüpfen und nach 17 Jahren endlich sein neues Solo-Album produzieren.
«Wenn dir das Schicksal Streiche spielt, hast du als Musiker wenigstens noch die Musik», sagt Hanery Amman in seinem Tonstudio in Interlaken. Er muss es wissen, denn Streiche hat ihm das Leben viele gespielt: Mitte 30 blieb von einer Ohrenoperation ein permanenter Tinnitus, vor 10 Jahren wurde bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert. Hanery Amman mag nicht klagen, er spielt lieber seine alten Hits vor ausverkauftem Haus. Dank der Musik, so scheint es, kann er seine Last zumindest ertragen.
Hanery Amman ist der grosse Komponist des Mundartrock. Zusammen mit Polo Hofer und der Band Rumpelstilz hat er Mitte der 1970er-Jahre dieses Musikgenre begründet und die wichtigsten Songs von Hofers Karriere komponiert: «Alperose», «Teddybär» und «D´Rosmarie und ig». Trotz viel Talent hat er in den darauffolgenden 40 Jahren nur zwei Soloalben veröffentlicht – dafür aber hunderte Konzerte gespielt. Heute, kurz vor dem Pensionsalter, hat der Berner Oberländer grosse Pläne. Nach 17 Jahren will er erstmals wieder ein Album veröffentlichen und zudem arbeitet er an einem Konzertprogramm nur mit Klaviermusik.
Reporter Fabian von Allmen hat den Mitbegründer des Mundartrock fast vier Jahre lang begleitet. Der Film erzählt von Studiosessions, Arztbesuchen, Konzertaufnahmen und zeigt Hanery Ammans unbändige Liebe zur Musik.
Eigentlich liegt die Heimatbasis von Militärpilot Andreas Kuhn in Meiringen. Aber der Luzerner ist weit weg von zu Hause - in Virginia Beach, an der amerikanischen Ostküste. Dort steht
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Eigentlich liegt die Heimatbasis von Militärpilot Andreas Kuhn in Meiringen. Aber der Luzerner ist weit weg von zu Hause - in Virginia Beach, an der amerikanischen Ostküste. Dort steht er vor der grössten Herausforderung seiner fliegerischen Karriere: dem Starten und Landen auf einem Flugzeugträger.
Schon seit mehr als zwei Jahren ist Andreas Kuhn in den USA stationiert. Dass ein Schweizer bei der Navy fliegt, hat Tradition. Das Austauschprogramm begann, als die Luftwaffe 1995 Flugzeuge vom Typ F/A-18 anschaffte. Seither arbeitet immer ein Schweizer Militärpilot bei der Navy und ein amerikanischer Pilot bei der Luftwaffe. Der 37-jährige Kuhn ist als Fluglehrer in den USA und bildet amerikanische Piloten auf dem F/A-18 aus.
Zum Aufenthalt des Schweizers gehört aber auch, dass er die sogenannte «carrier qualification» absolviert, also das Starten und Landen auf einem Flugzeugträger. Sechs Wochen lang hat Kuhn auf diesen Moment an Land trainiert. Dann steht die Bewährungsprobe auf dem offenen Meer an.
Reporter Michael Weinmann und Kameramann Brian Gottschalk konnten als erstes Fernsehteam überhaupt einen Schweizer Piloten bei einer solchen Flugzeugträger-Qualifikation begleiten.
Die Stadt Lucas do Rio Verde im Bundesstaat Mato Grosso ist durch den Anbau von Soja zu einer der reichsten Städte Brasiliens geworden. Gegründet wurde die Stadt von Schweizer
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Die Stadt Lucas do Rio Verde im Bundesstaat Mato Grosso ist durch den Anbau von Soja zu einer der reichsten Städte Brasiliens geworden. Gegründet wurde die Stadt von Schweizer Auswanderern, die in der Savanne ihre Heimat kopieren wollten: gute Schulen, Mischkulturen und Gemeinschaftssinn.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bewirtschaftete Anton Huber einen kleinen Hof in der Luzerner Gemeinde Kottwil. Er wollte seinen neun Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen. Das schien ihm zuhause unmöglich. Deshalb schloss sich die Familie Huber 1951 einer Gruppe von Auswanderern an, die in Brasilien eine bessere Zukunft suchte.
Hier erschloss die Regierung in den 1970er Jahren das riesige Savannengebiet im Westen des Landes für die Landwirtschaft. Auch die Söhne der Hubers reservierten sich mit weiteren Interessenten ein Stück Land. Anton Huber, der älteste der Brüder, organisierte die Siedler in einer Genossenschaft. Sein Bruder Klaus baute mit seiner Frau Elisabeth gegen dreissig Schulen auf.
Die Familien von Anton und Klaus Huber lebten in Zelten, sie wuschen sich im Fluss, wurden von Mücken fast aufgefressen. Aber ein grosser Idealismus gab den Siedlern Kraft: Sie wollten in der Savanne eine Kolonie aufbauen, in der Kleinbauern eine umweltverträgliche Landwirtschaft betreiben und ihre Produkte gemeinsam vermarkten.
30 Jahre später hat Reporter Ruedi Leuthold die Hubers in Lucas do Rio Verde besucht. Die Stadt zählt 60’000 Einwohner und bereits zwei Universitäten. In der Umgebung regieren Grossgrundbesitz und Monokultur. Anton Huber ist vor kurzem gestorben, sein Sohn Luis pflanzt Bäume auf seinem Land. Klaus Huber führt am Rande der Stadt ein Institut für Umwelterziehung und Alternativmedizin. Er beobachtet, dass immer mehr Bauern die Wälder an den Flussufern, die sie für den Sojaanbau abgeholzt hatten, wieder aufforsten. Gebildete Menschen und ein vernünftiger Umgang mit der Natur, das war es, was die Hubers anstrebten. Ihre Saat geht doc
Annemieke Buob Müller tut sich schwer. Seit dem Bergsturz müsse sie ihre Emotionen verdrängen und nur noch funktionieren. Ihr Mann Reto Müller steht ihr zur Seite. In seinen Schmerz
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Annemieke Buob Müller tut sich schwer. Seit dem Bergsturz müsse sie ihre Emotionen verdrängen und nur noch funktionieren. Ihr Mann Reto Müller steht ihr zur Seite. In seinen Schmerz mischt sich jedoch Genugtuung. Er habe seit langem gewarnt. Aber nur wenige hatten ihn und die Experten hören wollen.
Der Bergsturz kam in der Tat nicht unerwartet. Doch als am 23. August 2017 mehr als drei Millionen Kubikmeter Felsen vom Piz Cengalo zu Tal donnerten und ein Murgang aus Schlamm und Wasser das Dorf Bondo bedrohte, erschütterte diese Naturgewalt die Menschen im Bergell in ihrem Innersten.
Zum einen waren da die acht Menschen, allesamt Touristen, die am Berg starben. Zum anderen verloren Familien ihr Hab und Gut. Häuser wurden von einem Augenblick auf den anderen zerstört oder zumindest unbewohnbar. Immerhin: weil Bondo ein Notfallszenario vorgesehen hatte, war das Dorf innert nützlicher Frist evakuiert. Die Bewohner kamen nicht zu Schaden.
Welche Auswirkungen aber hat der Bergsturz für die ganze Alpenregion? Wirft er ein neues Licht auf die Siedlungspolitik in den Bergkantonen? Und: Gibt es einen Zusammenhang mit dem Klimawandel? «Reporter» zeigt, welche Folgen der Bergsturz von Bondo für die Menschen im Dorf hat.
Fabio Zgraggen will als Luftaufklärer vor der Küste Libyens Flüchtlinge und Migranten vor dem Ertrinken retten. Private Retter aber sind dort nicht mehr gern gesehen. Europa will diese
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Fabio Zgraggen will als Luftaufklärer vor der Küste Libyens Flüchtlinge und Migranten vor dem Ertrinken retten. Private Retter aber sind dort nicht mehr gern gesehen. Europa will diese Flüchtlingsroute schliessen, damit weniger Migranten nach Italien und auch an die Schweizer Südgrenze gelangen.
Fabio Zgraggen kann nicht einfach zusehen, wie immer mehr Menschen bei ihrer gefährlichen Flucht übers Mittelmeer sterben – schätzungsweise 5‘000 Flüchtlinge und Migranten allein im letzten Jahr. Der erst 32-jährige Appenzeller hilft aus der Luft. Sechs Stunden am Tag fliegt er von Malta Richtung Libyen – auf der Suche nach seeuntauglichen Schlauchbooten mit oftmals mehr als hundert Menschen an Bord. Sie schaffen es nur mit Mühe ins offene Meer, geschweige denn die Überfahrt nach Süditalien!
SRF-Italien-Korrespondent Philipp Zahn begleitet anfangs September die Arbeit des privaten Retters – denn sie wird immer schwieriger. Libysche Küstenwächter erhalten seit diesem Sommer Geld und Unterstützung aus Italien und sollen so schon in ihren Hoheitsgewässern die Migranten abfangen. Gleichzeitig kontrollieren aber auch libysche Milizen an Land das Geschäft der Schlepper.
Einfache Lösungen gibt es nicht, das weiss der Autor, auch wenn alle in Europa den Rückgang von Flüchtlingen und Migranten begrüssen.
Ende August fährt Philipp Zahn zur Italienisch-Schweizerischen Grenze und trifft in Chiasso Patrick Benz. Er ist beim Grenzwachkorps für den Fachbereich «Migration» zuständig. Auch in Chiasso spürt man, dass immer weniger Migranten und Flüchtlinge den Weg über das Mittelmeer und über Italien bis in die Schweiz schaffen. Wurden 2016 noch fast 34‘000 rechtswidrige Aufenthalte an der Südgrenze registriert, sind es dieses Jahr in den ersten acht Monaten weniger als 12'000. Über 80 Prozent der Aufgegriffenen werden sofort an die Italiener zurücküberwiesen.
«Abweisen» ist für Patrick Benz das tägliche Geschäft. Nur wer glaubh
Wie ein Wanderprediger eilt er durchs Land für seine Schäfchen: Der oberste Chef der Schweizer Bauern, Markus Ritter. Die Abstimmung zur Ernährungssicherheit macht er kurzerhand zum
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Wie ein Wanderprediger eilt er durchs Land für seine Schäfchen: Der oberste Chef der Schweizer Bauern, Markus Ritter. Die Abstimmung zur Ernährungssicherheit macht er kurzerhand zum Werbefeldzug für die einheimische Landwirtschaft.
Sein Hof ist ein Idyll. Und er wird nicht müde zu betonen, wie gerne er hier sei und wie viel Kraft er da, oberhalb von Altstätten im St. Galler Rheintal, tanken könne. Fakt ist: Der Bio-Landwirt Markus Ritter kennt zwar noch all seine Kühe beim Namen, sehen tut er sie aber kaum mehr. Die Mehrheit der Woche ist er auswärts, daheim übernimmt dann seine Frau Heidi: «Ich denke, wir müssen das beide mittragen.»
Der CVP-Nationalrat ist in erster Linie Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes. «Jeden Morgen sitze ich auf der Bettkante und denke an die 53'000 Bauernfamilien im Land. Für die will ich da sein. Die verlassen sich auf uns.»
Ritters jüngster Coup: Die Initiative zur Ernährungssicherheit. In Rekordzeit zu Stande gekommen hatte sie im Rat einen schweren Stand. Schliesslich gab es einen Gegenvorschlag, den sich die Bauern zu eigen machten, weil er mehr Erfolg versprach. «Das Wichtigste ist, flexibel zu sein», sagt Ritter. Der Bauernverband sei wie ein Motorboot: «Schnell und wendig.» Das bedeute immer wieder viel Basisarbeit.
Dass diese Abstimmung nun zum Sololauf für die Bauern wurde, freut Ritter. Wenn Kritiker monieren, die Ernährungssicherheit in dieser Form in der Verfassung festzuschreiben sei überflüssig und ein staatspolitischer Unsinn, lässt das den Bauernpräsidenten kalt. Viel mehr will er die Abstimmung dazu nutzen, «die Leute im Herzen zu berühren.» Kathrin Winzenried hat den unablässig kommunizierenden Bauernpräsidenten, der Politiker auch mal mit Kühen vergleicht, auf der Mission für seine Leute begleitet.
Thomas Fisler lebt in Nordkorea. Seit vier Jahren leitet er das Büro der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Pjöngjang. Jetzt wird der Diplomat pensioniert. Ein Leben
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Thomas Fisler lebt in Nordkorea. Seit vier Jahren leitet er das Büro der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Pjöngjang. Jetzt wird der Diplomat pensioniert. Ein Leben im Ruhestand in der Schweiz kann er sich aber nicht vorstellen.
«Warum glauben die, dass wir das glauben?», fragt Thomas Fisler und schüttelt den Kopf. Nach vier Jahren in Nordkorea gerät er immer häufiger ins Grübeln. Er werde das Land nie verstehen, sagt der gelernte Maurer, der sein Leben lang durch die entlegensten Winkel der Erde gezogen ist. Als Diplomat ist er es gewohnt, den pompösen Schau-Veranstaltungen des nordkoreanischen Regimes beizuwohnen und gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Doch eines hat er nie aufgegeben: «Man muss immer wieder Fragen stellen», sagt er. Doch auf viele Fragen bekam er in den vier Jahren nie eine schlüssige Antwort.
Beklagen will sich Thomas Fisler nicht über sein Leben in der abgeschotteten Diktatur der Kim-Familie. Hinter den Mauern des diplomatischen Bezirks lässt sich auch in Nordkorea gut leben, mit harter Währung in den Taschen sowieso. Denn trotz Wirtschaftssanktionen sind die Regale der Einkaufsläden von Pjöngjang erstaunlich voll. Manchmal fehle zwar das eine oder andere Produkt für ein paar Wochen. Man müsse eben immer flexibel bleiben, sagt auch seine Frau Hilda. Frisches Gemüse pflanzt die gebürtige Kamerunerin selber an in ihrem Gewächshaus im Garten. Es ist ein guter Zeitvertreib, denn viel zu tun gibt es nicht in der Freizeit in Pjöngjang.
Reporter Pascal Nufer hat Thomas Fisler in Pjöngjang, der letzten Station seiner Karriere bei der DEZA, besucht. Nach Ländern wie Nepal, Pakistan oder Myanmar war Nordkorea sozusagen die Krönung seiner Laufbahn. Doch eines sei klar für ihn: «Irgendwann wird auch dieses Land nicht mehr so sein, wie heute», sagt er.
Er könnte sich einen geruhsamen Lebensabend leisten. Schliesslich gehört er zu den 300 reichsten Schweizern. Aber Jean-Claude Biver kann es nicht lassen. Der erfolgreiche Uhrenmanager
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Er könnte sich einen geruhsamen Lebensabend leisten. Schliesslich gehört er zu den 300 reichsten Schweizern. Aber Jean-Claude Biver kann es nicht lassen. Der erfolgreiche Uhrenmanager ist bereit, im Alter von 68 Jahren eine weitere Herausforderung anzunehmen.
Mit 75, sagt Jean-Claude Biver, wolle er dann ein bisschen weniger arbeiten. Aber nicht aufhören. Denn aufhören sei für ihn gleichbedeutend mit alt werden. Und das will er auf keinen Fall. Der erfolgreiche Manager sucht auch im Pensionsalter den Wettbewerb. Gewinnen will er. So wie es ihm schon mehrfach gelungen ist. Mitten in der Uhrenkrise hat er Blancpain zu neuem Leben erweckt. Später hat er Spektakuläres mit Omega, Hublot und TagHeuer erreicht. Die schwächelnde Schweizer Uhrenmarke Zenith benötigt Hilfe, soll zurück auf die Erfolgsspur gebracht werden - soll nun seine Karriere krönen.
Für den Erfolg arbeitet er hart. Mindestens doppelt so viel wie ein durchschnittlicher Angestellter. Nachtarbeit ist Alltag für den Unternehmer. Wochenende? Kennt er nicht. Jedenfalls nicht eines ohne Arbeit. Nur mit hoher Arbeitsleistung schafft er es, erfolgreich die Uhrensparte des grössten Luxuskonzerns der Welt zu führen und sich daneben um die Zukunft der kleinen, feinen Zenith zu kümmern.
Reporterin Monica Suter zeigt, wie Biver tickt. Wie der Uhrenmanager mit Milliardenumsatz nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg sucht, sondern dabei auch die Menschen, die ihn ermöglichen, nicht aus den Augen verliert.
Markus Lang, Peter Krüsi und Thomas Binz haben seit ihrer Kindheit denselben Traum: Den Traum vom Fliegen. Doch dieser Traum wurde nie wahr. Dafür haben die drei einen Ausweg gefunden.
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Markus Lang, Peter Krüsi und Thomas Binz haben seit ihrer Kindheit denselben Traum: Den Traum vom Fliegen. Doch dieser Traum wurde nie wahr. Dafür haben die drei einen Ausweg gefunden. Aus alten Fliegern bauen sie Simulatoren – nun gar einen Jumbo.
Schon als Bub war für Markus Lang (52) klar: «Eines Tages will ich Jumbo-Pilot werden.» Die Boeing 747 hat es ihm durch ihre schiere Grösse und Technik angetan. Wegen eines Sehfehlers konnte er nie Pilot werden, hat aber den Traum der Fliegerei nie aus den Augen verloren.
Nachdem das Simulatoren-Center in Dübendorf in den letzten 20 Jahren schon über ein halbes Dutzend Simulatoren aus alten Kampfjets und Linienfliegern gebaut hatte, wollte es Markus Lang vor vier Jahren nochmals wirklich wissen: Nun müsste ein Simulator aus einem alten Jumbo-Cockpit gebaut werden. So machte sich das Simulatoren-Team in der Freizeit daran, ein geeignetes Cockpit zu finden. Eine ziemliche Herkules-Aufgabe, wie sich mit der Zeit herausstellte. Nach jahrelanger Suche fanden sie eine passende Maschine in England.
Was treibt diese Männer an, all ihre Freizeit und ihr Geld in solche Projekte zu stecken? Reporter Matthias Rusch hat das Simulatoren-Team eineinhalb Jahre lang begleitet – bis zum Erstflug mit dem neuen Jumbo-Simulator.
Pfarrer Christian Walti will vor allem eins: Neue Menschen kennenlernen. Diese hat die abgemagerte Kirche 500 Jahre nach der Reformation dringend nötig. Doch dazu muss sie sich verändern
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Pfarrer Christian Walti will vor allem eins: Neue Menschen kennenlernen. Diese hat die abgemagerte Kirche 500 Jahre nach der Reformation dringend nötig. Doch dazu muss sie sich verändern – und Walti schlägt dafür auch gerne mal den Kopf an.
Beim Einzug ins Pfarrhaus der Friedenskirche Bern verwandelte Christian Walti dieses kurzerhand in eine WG. Das Pfarrhaus sei nicht zeitgemäss, ebenso wenig wie vieles andere in der reformierten Kirche. Mit Zürcher Schnelligkeit versucht der 35-Jährige, eingerostete Strukturen aufzulockern – und wendet dafür auch mal Guerillataktik an. «Das gehört zur Rolle des Pfarrers», schmunzelt er und kompensiert dafür mit viel Offenheit und Charme.
Experimentierfreudigkeit zeichnet den Tausendsassa ebenso aus, wie das Zurückbesinnen auf alte Werte. So organisiert er das «Death Café», in welchem er in der Quartierbar mit Unbekannten über den Tod plaudert und versucht gleichzeitig, alte Rituale in den Gottesdienst zurückfliessen zu lassen. Eine Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne, die ihn reizt und herausfordert. Die Ideen gehen ihm bestimmt nicht aus. Reporterin Patricia Banzer hat den jungen Pfarrer im Jubiläumsjahr der reformierten Kirche neun Monate lang begleitet.
Die Liebe schlug ein wie ein Blitz. Lotti Geel war 15, Rudolf 20 Jahre alt. Mittlerweile liegen die Eiserne Hochzeit und ein gemeinsames Leben hinter ihnen. Für das hochbetagte Ehepaar
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Die Liebe schlug ein wie ein Blitz. Lotti Geel war 15, Rudolf 20 Jahre alt. Mittlerweile liegen die Eiserne Hochzeit und ein gemeinsames Leben hinter ihnen. Für das hochbetagte Ehepaar kommt nun das allerletzte, vielleicht sogar schwierigste Stück. Hält das die Liebe aus?
Lotti Geel (86) zieht ihrem Mann die Hosen an, knöpft das Hemd zu. «Eine Jacke?», will sie wissen. Eine schlüssige Antwort kriegt sie selten, häufig kommt einfach nichts. Rudolf Geel (91) ist seit acht Jahren an Demenz erkrankt, seine Frau betreut ihn rund um die Uhr. Eine starke Belastung für die an sich lebenserprobte Liebe.
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Und mit uns altert die Liebe. Was heisst das? Werner Weiler (93) hat darauf eine Antwort: «Immerhin brauchen wir uns jetzt im Alter richtig.» Wenn er und seine Frau Yvonne (93) aus dem Haus gehen, halten sie Händchen. Sie, weil praktisch blind; er, weil wacklig auf den Beinen. Es passt!
Reporterin Vanessa Nikisch hat die Ehepaare Weiler und Geel besucht und wollte wissen: Wenn Lotti Geel sagt, dass sich ihre Liebe zu ihrem demenzkranken Mann gewandelt habe, vergleichbar zu der eines Kindes, ist die Liebe dann nur noch Pflicht? Und wenn Werner Weiler betont, dass er die Hilfeleistungen seiner Frau nicht missen möchte, ist es dann nur noch Zweck? Oder ist nicht genau das die eigentlich wahre Liebeserklärung an den Partner?
Sabine Bühler ist 46-jährig, 141 cm gross und 33 Kilo schwer – die Masse einer Zehnjährigen. Mit Essensverweigerung wehrte sie sich als Kind gegen die schweren sexuellen Übergriffe ihres
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Sabine Bühler ist 46-jährig, 141 cm gross und 33 Kilo schwer – die Masse einer Zehnjährigen. Mit Essensverweigerung wehrte sie sich als Kind gegen die schweren sexuellen Übergriffe ihres Turntrainers. Heute, nach 34 Jahren Magersucht, will sie nicht mehr Opfer sein und kämpft sich zurück ins Leben.
Der Fall schockierte Ende der neunziger Jahre die ganze Schweiz: Ein Primarlehrer und Turntrainer hatte über Jahre hinweg mehrere seiner Turnerinnen sexuell missbraucht und abhängig gemacht. Sabine Bühler war das Hauptopfer des übergriffigen Turntrainers: Sieben Jahre lang musste sie ihm Tag und Nacht zu Willen sein.
Als Reaktion auf seine ständigen Penetrationsversuche, beschloss Sabine Bühler als 13-jährige, nicht mehr weiter zu wachsen. Sie hörte auf zu essen und blieb tatsächlich klein, doch der Missbrauch ging weiter. Erst mit 19 Jahren befreite sie sich aus der totalen Abhängigkeit von ihrem Turntrainer. Danach ging das Leiden aber erst richtig los – Zwangsstörungen, Medikamentenmissbrauch, Depressionen und lange Klinikaufenthalte prägten fortan ihr Leben. Zeitweise wog Sabine Bühler noch 17 Kilogramm.
Im letzten Dezember dann die Wende: Sabine Bühler kehrte ihren Entschluss von damals um und beschloss, zu essen und Frau zu werden. Nach über 30 Jahren Hungern und Leiden will sie heute nicht mehr dem Bild zu entsprechen, welches der übergriffige Turntrainer von ihr entworfen hatte. In kleinen Schritten kämpft sie sich ganz allmählich zurück in einen «normalen» Alltag. Helen Arnet begleitet Sabine Bühler durch ihr überschaubares Leben, dessen Vorhersehbarkeit dem ehemaligen Missbrauchsopfer Sicherheit vermittelt.
Janine Zobrist und Joël Hofstetter besuchen die Wohnschule von Pro Infirmis. Sie träumen davon, trotz ihrer kognitiven Beeinträchtigung in einer eigenen Wohnung zu leben. Der zweiteilige
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Janine Zobrist und Joël Hofstetter besuchen die Wohnschule von Pro Infirmis. Sie träumen davon, trotz ihrer kognitiven Beeinträchtigung in einer eigenen Wohnung zu leben. Der zweiteilige «Reporter» begleitet sie ein Jahr lang auf ihrem Weg in ein selbständiges Leben.
Janine Zobrist kann lesen, schreiben, rechnen. Aber die 25-Jährige braucht dafür mehr Zeit als andere. Auch viele alltägliche Tätigkeiten muss sie Schritt für Schritt lernen. Früher lebte sie in verschiedenen sozialpädagogischen Einrichtungen. Wirklich wohl fühlte sie sich im betreuten Wohnen aber nie. Auch Joël Hofstetter sehnt sich schon lange danach, sein Leben selbständig und in einer eigenen Wohnung zu führen. Bisher lebte der 25-Jährige bei seiner Mutter.
Die Wohnschule der Behindertenorganisation Pro Infirmis im zürcherischen Altstetten besteht aus zwei Wohnungen, die gleichzeitig WG und Unterrichtsräume sind. Schwerpunkte der rund dreijährigen Ausbildung sind die Haushaltsführung, der Umgang mit sich selbst und mit anderen, die Freizeitgestaltung und administrative Aufgaben des Alltags. Sozialpädagoginnen und -pädagogen leiten den theoretischen und praktischen Unterricht. Alle Bewohnerinnen und Bewohner der WG beteiligen sich am Haushalt, kochen, putzen und machen Besorgungen.
Der Unterricht findet nachmittags statt. Am Vormittag arbeiten die Wohnschülerinnen und -schüler auswärts in spezialisierten Betrieben, Janine Zobrist bei der St.-Jakob-Bäckerei in Zürich und Joël Hofstetter bei der sozialen Institution ZüriWerk.
Janine Zobrist und Joël Hofstetter kommen ihrem grossen Traum näher: Schon bald sollen sie in einer eigenen Wohnung leben. Was für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit ist,
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Janine Zobrist und Joël Hofstetter kommen ihrem grossen Traum näher: Schon bald sollen sie in einer eigenen Wohnung leben. Was für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit ist, mussten Janine und Joël wegen ihrer kognitiven Beeinträchtigung in der Wohnschule von Pro Infirmis lernen.
Während drei Jahren eigneten sich Janine Zobrist und Joël Hofstetter in der Wohnschule der Behindertenorganisation Pro Infirmis Schritt für Schritt alle Fähigkeiten und Kompetenzen an, die sie für die Verwirklichung ihres Traums brauchen. Schwerpunkte der Ausbildung sind die Haushaltsführung, der Umgang mit sich selbst und mit anderen, die Freizeitgestaltung und administrative Aufgaben des Alltags. Sozialpädagoginnen und -pädagogen leiten den theoretischen und praktischen Unterricht.
Der Unterricht findet nachmittags statt. Am Vormittag arbeiten die Wohnschülerinnen und -schüler auswärts in spezialisierten Betrieben, Janine Zobrist bei der St.-Jakob-Bäckerei in Zürich und Joël Hofstetter bei der sozialen Institution ZüriWerk. Die Wohnschule wird vom Kanton Zürich unterstützt. Das Schulgeld beträgt 3’600 Franken pro Monat. Diesen Betrag finanzieren die Wohnschülerinnen und -schüler mit Mitteln der IV und mit Ergänzungsleistungen.
Reporter Patrick Schellenberg begleitete Janine Zobrist und Joël Hofstetter ein Jahr lang mit der Kamera. Mittlerweile haben beide den ersten Teil der Wohnschule erfolgreich abgeschlossen. Sie leben in eigenen Wohnungen, werden in der Anschlussphase aber noch regelmässig von den Sozialpädagoginnen und -pädagogen der Wohnschule besucht und gecoacht.
Kaum jemand kennt Eritrea besser als Toni Locher. Er ist Arzt, Entwicklungshelfer und Honorarkonsul, und er wird dafür kritisiert, dass er dem autokratischen Regime zu nahe stehe. Dabei
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Kaum jemand kennt Eritrea besser als Toni Locher. Er ist Arzt, Entwicklungshelfer und Honorarkonsul, und er wird dafür kritisiert, dass er dem autokratischen Regime zu nahe stehe. Dabei war Locher einst ein Revoluzzer und engagierte sich für den Befreiungskampf Eritreas.
Seit 30 Jahren betreibt Toni Locher in Wettingen im Kanton Aargau eine Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe. Eigentlich sollte er Priester werden, nach dem Wunsch seiner streng katholischen Mutter. Doch im Alter von 19 Jahren wurde Toni Locher Mitglied einer 3. Welt-Gruppe, lieferte Hilfsgüter nach Eritrea, versorgte Freiheitskämpfer im Bürgerkrieg als Assistenzarzt, ja er heiratetet sogar seine damalige Frau gleich hinter der Frontlinie.
Heute ist Locher ernüchtert, aber er kämpft weiterhin gegen das schlechte Image des afrikanischen Landes, aus dem 30'000 Menschen in die Schweiz geflüchtet sind. Regelmässig besucht er Eritrea, wo er engste private Verbindungen pflegt, Pflegetöchter betreut, Spitäler unterstützt und Wasserprojekte fördert. Reporter Reto Brennwald hat Toni Locher mit der Kamera vor Ort begleitet.
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Season finale
Jean-Claude Bastos und das Wunder von Angola
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Vor der Publikation der sogenannten «Paradise Papers» kannte ihn kaum einer, plötzlich war er in aller Munde: Der Schweiz-Angolaner Jean-Claude Bastos, der den milliardenschweren
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Vor der Publikation der sogenannten «Paradise Papers» kannte ihn kaum einer, plötzlich war er in aller Munde: Der Schweiz-Angolaner Jean-Claude Bastos, der den milliardenschweren Staatsfonds Angolas verwaltet. «Reporter» hat ihn in Luanda besucht.
«Ich bin immer noch perplex», sagt Jean-Claude Bastos – und meint damit die Tatsache, dass er quasi über Nacht national bekannt wurde durch die sogenannten «Paradise Papers». Dabei handelt es sich um ein Konvolut von ursprünglich vertraulichen Unterlagen, die den Medien zugespielt wurden. Sie zeigen anhand von tausenden von Fällen, wie Reiche und Superreiche weltweit Steuervermeidung und Steuerhinterziehung betreiben. In den geleakten Unterlagen finden sich Datensätze zu mehr als 120 Staats- und Regierungschefs und Politikern aus 47 Ländern, darunter die britische Königin Elisabeth II. – und der bis dahin weitgehend unbekannte Jean-Claude Bastos.
Bastos wurde 1967 in Freiburg geboren. Seine Mutter kam aus einer Uhrmacherfamilie in Welschenrohr. Sein Vater war aus Angola zum Studieren in die Schweiz gekommen. Während der Mittelschule wollte Bastos eigentlich Musiker werden; dem Vater schwebte aber etwas Nützliches vor. So studierte er Betriebswirtschaft – und entdeckte schnell, dass er unternehmerisches Talent hatte. Heute fliegt er in einem Privatjet um die Welt und verwaltet den milliardenschweren Staatsfonds Angolas.
Reporter Simon Christen hat Bastos in der angolanischen Hauptstadt Luanda besucht. Er wolle mithelfen, Afrikas gewaltiges Potenzial zu entfesseln, sagt Bastos. Er sehe sich als Visionär, als Macher, der etwas bewege. Das Bild, das die Medien von ihm gezeichnet haben, ist für ihn «Chabis»: «Die haben keine Ahnung von der Realität hier in Afrika.»
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