Heike S. nennt ihre Situation schlicht "empörend". Seit drei Jahren findet die 51-Jährige keine feste Stelle mehr. Und das, obwohl sie eine Banklehre, gute Arbeitszeugnisse und
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Heike S. nennt ihre Situation schlicht "empörend". Seit drei Jahren findet die 51-Jährige keine feste Stelle mehr. Und das, obwohl sie eine Banklehre, gute Arbeitszeugnisse und jahrzehntelange Erfahrung in Büro und Buchhaltung vorweisen kann. Notgedrungen nimmt Heike jede Arbeit an, die sie im strukturschwachen Worms überhaupt noch findet - 15 Stunden pro Monat bei der Gemeindeverwaltung, vier Stunden die Woche an der Kasse eines Großhandels, neuerdings verdient sie sich noch ein paar Euro als Stadtführerin dazu. "Arbeit schändet nicht", sagt sie. "Und heute weiß ich: Ich bin nicht die, die von der Welt abgestraft wird, sondern das ist momentan so. Wir leben in einer Zeit, in der das Wohl der Arbeiter und Angestellten weniger wert ist als die Rendite. Und das ist die Krux. Ich bin beispielhaft für viele andere. Ich bin da nicht allein."