"Nicht nass werden und nicht kalt werden, das ist wichtig", so lautet die Überlebensformel einer 17-Jährigen, die auf der Straße lebt. Sie kommt eigentlich aus München, lebt aber seit
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"Nicht nass werden und nicht kalt werden, das ist wichtig", so lautet die Überlebensformel einer 17-Jährigen, die auf der Straße lebt. Sie kommt eigentlich aus München, lebt aber seit zwei Monaten in Berlin, ohne festen Wohnsitz. Sie hat mit 14 ihren ersten Antrag auf Jugendhilfe gestellt. Aber ihr sei nie richtig geholfen worden, klagt sie an. Als wir sie treffen, ist ihr Zuhause ein kleines Zelt, das in irgendeinem Park in Berlin steht.
Wie viele Jugendliche so leben wie sie, weiß niemand. Vielleicht einige tausend bundesweit. Die zuständige Bundesjugendministerin Manuela Schwesig sagt im Interview mit "ZDFzoom", man habe kein Instrument, um Kinder und Jugendliche ohne Wohnung zählen zu können. Doch wo es keine Zahlen gibt, existiert auch kein Problem. In der Politik, gibt die Ministerin zu, setze erst langsam ein Umdenken ein.
Oft sind die Jugendlichen aus ihren Familien geflohen. Viele von ihnen wurden misshandelt, einige missbraucht. Das deutsche Jugendhilfegesetz gilt als vorbildlich. Jeder Jugendliche hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und Erziehung. Doch die Praxis sieht anders aus. "ZDFzoom" kann an vielen Stellen in Deutschland dokumentieren, dass tagtäglich Recht gebrochen wird.
Zudem wird die Arbeit von Ämtern, Kinderheimen, Notunterkünften, Streetworkern und so weiter nicht koordiniert, es fehlt die Vernetzung. Der Fehler dafür liegt im System. Dabei ist bei den Straßenkindern oft Eile geboten: Denn je länger ein Jugendlicher auf der Straße lebt, desto schwieriger ist es, ihn wieder zu integrieren - und damit kostet er die Gesellschaft am Ende viel Geld.
"ZDFzoom"-Reporterin Stephanie Gargosch trifft Straßenkinder in Deutschland. Sie begleitet die Jugendlichen durch ihren eintönigen Alltag und die Nächte. Sie erlebt mit, wie die Jugendlichen ihre Schlafplätze aussuchen und welche Antworten ihnen die Behörden geben. Und die Autorin zeigt, wie Dänemark Jugendlichen hilft, vom Straßenleben weg zu kommen.