Machtpoker um Mitteldeutschland“ von Katja Herr erzählt in drei Teilen von der Gründung und Neu-Orientierung der neuen Bundesländer in der Zeit von 1990–1994. Wie wurden aus den 14
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Machtpoker um Mitteldeutschland“ von Katja Herr erzählt in drei Teilen von der Gründung und Neu-Orientierung der neuen Bundesländer in der Zeit von 1990–1994. Wie wurden aus den 14 Bezirken und 217 Kreisen der DDR fünf neue Länder? Wer bestimmte über Grenzen? Zuordnungen? Identitäten? Was hätte unter ökonomischen Gesichtspunkten Sinn gemacht – und welche Auswirkungen haben die Grenzziehungen bis heute für die Entwicklung von Ostdeutschland gehabt? Die Dokumentation erzählt von Zockern und Bluffern, von Alleingängern und Teamplayern, vom Ringen und Taktieren bei der Bildung der Neuen Länder, als sich Länder-Identitäten und der Begriff der Heimat neu definierten. Erzählt wird ein bisher unbeleuchtetes Kapitel deutscher Nachwendegeschichte – tiefgründig recherchiert, mit vielen bisher unveröffentlichten Archivdokumenten. Es sind Geschichten von prägenden Weichenstellungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aus den ersten Jahren der neuen Demokratie. Die Stunde der Polit-Amateure erzählt in Teil 1 von den ersten entscheidenden Weichenstellungen der neuen politischen Führung. Ohne neue Länder hätte es verwaltungsrechtlich keine Einheit gegeben, es lag also enormer Druck auf dieser Frage – wenn auch lange unbemerkt von der Bevölkerung. Wir verfolgen den schnörkelreichen und teils atemberaubenden Weg der Volkskammerpolitik bis zur Einheit. Den Weg, den politische Laien gestalten konnten und mussten und für den manchmal auch ein Crashkurs in Verwaltungsrecht ausreichte, um entscheidende Weichen zu stellen. Wir reisen nach Jessen, dem Kreis zwischen Schwarzer Elster und Elbe, der sich als einziger für das Land Sachsen-Anhalt entscheidet, und nach Wittichenau, einer Kleinstadt im Bezirk Cottbus, die zu Sachsen kommt. Dort bespielen die Narren des Karnevalsvereins das politische Parkett und besetzen die meisten neuen Posten. Petra Kockert wird ad hoc stellvertretende Landrätin. Und wir kommen ins thüringische Altenburg. Die Stadt, in der manche noch heute damit hadern,