Tausende Betriebe und hunderttausende Wohnungen, Millionen Hektar Wald und Land, all das hatte die DDR einst als Volkseigentum deklariert. Mit dem Mauerfall kommt die schwierige Frage:
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Tausende Betriebe und hunderttausende Wohnungen, Millionen Hektar Wald und Land, all das hatte die DDR einst als Volkseigentum deklariert. Mit dem Mauerfall kommt die schwierige Frage: wem gehört im Osten eigentlich was und wem soll es in Zukunft gehören? Im größten Umverteilungsprozess im Nachkriegseuropa sind die Filetstücke im Osten schnell vergeben. Aber auch Seen und Flüsse, die Ufergrundstücke, Häfen, Schiffe, Brücken, Industrieflächen wie Werften, Deiche und das Wasser darin – all das muss jetzt teilweise neu bewertet werden, und auch, was davon überhaupt zum Verkauf steht. Im Fall der Elbe ist eines sofort klar: Die knapp 500 ostdeutschen Elbe-Kilometer werden Bundeswasserstrasse. Der Flusskörper von Ufer zu Ufer gehört seit 1990 dem Bund. Was allerdings aus dem weitestgehend naturnah belassenen Strom werden soll, darüber streiten sich seither Binnenschiffer, Hafenbetreiber, Wirtschaftsverbände und Verkehrsexperten mit Natur,- und Umweltschützern auf allen Ebenen. Noch 1989 gehörte die Elbe zu den meist befahrenen Flüssen Europas. Trotzdem seither hunderte Millionen Euro in Sanierung und Ausbau der Bundeswasserstrasse und der ostdeutschen Häfen fließen, verliert der Elbe- Schiffsverkehr fortwährend an Bedeutung. Auf der anderen Seite kommen jedes Jahr mehr Touristen an die Elbe, um die intakten Naturlandschaften zu genießen. Vor der Wende gilt die Elbe noch als dreckigster Fluss Europas und hat wenig schmeichelhafte Beinamen: Giftbrühe, Kloake, chemische Reinigung. Pflanzen sterben in der Elbe und Fische verenden damals tonnenweise Heute gibt es hier wieder 45 verschiedene Fischarten. Fischereimeister Gernot Quaschny aus Havelberg hat 30 Elbe-Kilometer und etliche Binnengewässer in Elbnähe gepachtet. Seine Fische landen heute wieder an den Fisch- Verkaufstresen in Sachsen- Anhalt. Das Wunder der Elbe: So nennen es noch heute viele Naturschützer. Denn nach dem Ende der ostdeutschen Chemie-Industrie erholte sich die Elbe schnell wieder und erreicht heute viele