Ein geheimes Planungspapier des Strategischen Luftkommandos der USA von 1956 sah vor, im Ernstfall 258 Städte in der DDR mit Atombomben anzugreifen. Auf Leipzig etwa sollten allein 37
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Ein geheimes Planungspapier des Strategischen Luftkommandos der USA von 1956 sah vor, im Ernstfall 258 Städte in der DDR mit Atombomben anzugreifen. Auf Leipzig etwa sollten allein 37 Atombomben abgeworfen werden, auf die Kleinstadt Borna immerhin noch drei. Von der DDR wäre nichts weiter übriggeblieben als eine atomar verseuchte Wüste.
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Eisleben, Hettstedt, Bad Salzungen, Magdeburg, Borna, Bautzen, Berlin, Rostock, Dresden... In der Logik von US-Militärstrategen alles lohnende Atombomben-Ziele. Insgesamt 258 Städte in der DDR sollten laut eines Planungs-Papiers des Strategischen Luftkommandos der USA aus dem Jahr 1956 im "Fall der Fälle" vom Erdboden verschwinden.
Apokalyptisches Szenario
Für das Städtchen Borna, südlich von Leipzig gelegen, waren zum Beispiel drei Zielpunkte eingeplant. Im Visier der Atom-Strategen aus den USA: der Braunkohletagebau und ein sowjetisches Militärobjekt am Rand der Stadt. "Aber es gibt hier auch noch eine andere Zielmarke. In den Planungslisten ist der Ziel-Code '275' vermerkt. Das bedeutet: unbewaffnete Zivilisten in einem Wohnviertel", erklärt der Historiker Matthias Uhl. Hätte es nach dem atomaren Schlag in Borna noch Überlebende gegeben, hätte sich denen ein apokalyptisches Szenario geboten: Im Umkreis von 50 Kilometern waren mehr als 100 "Zero Grounds", Zielpunkte, eingeplant - in Leuna, Böhlen, Altenburg, Gera, Karl-Marx-Stadt und in Leipzig. Nicht weniger als 37 Atombomben sollten allein über der Messestadt explodieren.
Die DDR wäre zuerst zerstört worden
Im Ernstfall wären Hunderte amerikanische Bomber auf einmal gestartet, um die festgelegten Zielorte zu "neutralisieren" - ein massiver Nuklearschlag auf die gesamten sozialistischen Staaten von Rostock bis Wladiwostok. Die DDR wäre gleich zu Beginn betroffen gewesen, zuerst die Militärflugplätze, die Industrieanlagen und Ballungsräume, erklärt der Historiker Matthias Uhl. "Man muss tatsächlich davon ausgehen, dass über der DDR innerhalb kürzester Zeit 400