Die Geisterakten

Ein unscheinbarer Ort im Wald, beinahe vergessen von der Zeit. Inmitten von hohen Buchen liegt er ruhig und friedlich – wie im Dornröschenschlaf. Doch was wir an efeubewachsenen Gräbern und moosbedeckten Steinen fanden, hatte mit Ruhe und Frieden gar nichts zu tun. Nie zuvor hat uns eine Geschichte so gepackt und die Tränen in die Augen getrieben. Eine Geschichte, von der wir bis heute nur sehr schwer lassen können und unsere Herzen nach wie vor rührt.

Wie muss es sein, wenn man ein Heim, für seine Lieben erbaut, für immer zu verlieren droht? Was geht in einem Menschen vor, wenn er erkennt, dass das Wort eines Mannes nichts mehr gilt? Was bleibt zurück, wenn man am Ende geht – gekränkt und verbittert? Wut… ? Trauer…? Zynismus…? Zum ersten Mal sollten wir am eigenen Leib erfahren, dass neue Wege und Experimente gewagt und herausfordernd sein können. Doch wir sind bereit uns jeder Herausforderung zu stellen, wenn sie am Ende auch in eine andere Richtung lenkt, als anfangs gedacht.

Wie ist die Welt, nach einem Tag, an dem der liebste Mensch ging – still und ohne Ankündigung? Wie gehst du damit um, wenn dir Trauer und noch mehr Fragen das größte Loch in deiner Seele hinterlassen? Jeden Tag wachst du auf, allein und deine Gedanken bohren tiefe Wunden in dein Herz. Wir begaben uns hier auf einen Weg, um diesen quälenden Fragen, diesen nicht enden wollenden Gedanken, endlich Einhalt zu gebieten und beschritten dabei selbst ganz unvorhergesehene Pfade auf dem Weg in unserer eigenen Entwicklung.

Wenn Ereignisse und Rückmeldungen dich nicht schlafen lassen. Was tust du, wenn du instinktiv spürst, dass unter hohen Bäumen mit scheinbar schützendem Blätterdach ganz andere Dinge herrschen als Geborgenheit und Frieden? Wie gehst du damit um, wenn du realisierst, dass du in deinem Heim nicht mehr alleine bist? Schritte in tiefdunkler Nacht zeigten deutlich, dass wir noch einmal zurück mussten – zurück auf den Friedhof im Tal der Verbannten, um in Ordnung zu bringen was so ganz unverhersehbar Konsequenzen zog. Eine Untersuchung, mit ganz ungeahnten Wendungen, die am Ende für alle eine lang ersehnte Antwort brachten.

In einem Haus – von Leid und Schicksal geprägt, spürten wir ganz deutlich den Puls der Veränderung. Auch unser Team sah sich immer wieder Neuerungen ausgesetzt, bis es sich, jetzt perfekt aufeinander eingespielt, jeder Herausforderung stellen kann. Und wie gut dieses Team plötzlich funktionieren musste, zeigte sich deutlich, als das Klopfen verstummte und zum ersten Mal Drohungen keine leeren Worte mehr waren.

Wieviel Frieden steckt wirklich in uralten Mauern, wenn hinter malerischen Weinbergen die Sonne versinkt? Eine Hülle des Schweigens legt sich wie eine schützende Decke über Taten und Schicksale, die vor Fassungslosigkeit verstummen lassen. Wieder einmal raubte uns ein Ort, der so klein und unscheinbar nach außen wirkte, in seinem Inneren beinahe die Luft zum Atmen. Wie weit gehst du, wenn Herzrasen und Unwohlsein dich fast in die Knie zwingen. Bist du bereit weiter zu bohren, obwohl deutliche Rückmeldungen dir den Weg weisen?

So vielen mystischen und sagenumwobenen Orten haben wir in der vergangenen Zeit ihre Geheimnisse entlockt und so unglaubliche Erkenntnisse gewonnen. So viele Fragen sind gestellt worden und so viele wurden beantwortet. Am Leben nach dem Tod scheint es keinen Zweifel mehr zu geben. Doch was ist mit dem Leben vor dem Leben? Wie viele Abzweigungen nimmt eine Seele, bevor sie in die Ewigkeit übergeht? Was erlebt sie auf ihrem Weg in die Unsterblichkeit und was nimmt sie mit in eine neue Existenz? Begleitet uns auf einen anderen, einen ganz neuen Weg zur Erkenntnis – begleitet uns auf der Reise ins Licht …

Wenn Hände verletzen, die beschützen sollten. Wenn Herzen zerbrechen, die lieben sollten. Wenn Seelen verzweifeln, die frei sein sollten. Was bleibt von Leid, Trauer und Angst, die ein Leben lang dein Sein bestimmten? Was bleibt zurück am Tag, an dem das Leben geht? Diese Frage stellten wir uns und kehrten zurück ins Haus der Engelmacherin, bereit diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Doch niemand konnte ahnen, dass das was tatsächlich zurück bleibt, uns einmal mehr an unsere Grenzen bringen würde!

Harte Arbeit, Schweiß und widrige Arbeitsbedingungen – der Bergbau unter Tage vor 100 Jahren war eine kraftezehrende und nicht ungefährliche Arbeit. Viel zu oft wurden die Abtragungsarbeiten von Unfällen mit schwersten Verletzungen und Todesfällen begleitet. Kann man abschließen mit einem Leben, aus dem man ungewollt und voll mit Plänen gerissen wurde? Oder bleiben Gefühle, die im besten Fall nur Trauer und Verzweiflung sind? Wie stark Jahrzehnte andauernde Trauer anwachsen kann in ein Mitteilungsbedürfnis, das so manche persönlich Grenze übersteigt, mussten wir wieder mal am eigenen Leib erfahren. Ein Fall, der selbst bei den unerschrockensten unter uns deutliche Zeichen setzte!