Die Leute vom Domplatz

Eine kleine deutsche Stadt am Rhein im Jahre 1220. Der Zimmermann Joseph lebt mit seiner Familie wie alle Einwohner in idyliischer Ruhe. Das ändert sich, als der Bischof von den Kaufleuten für die Rheinfähre Zollgebühren verlangt. Sie rebellieren, es kommt zum Kampf.

Es ist noch immer das Jahr 1220. Der aus der Stadt getriebene Bischof lebt auf der Burg seines Bruders. Mit der Macht der Mähringer-Ritter, seinen Verwandten, hofft er, die Stadt wieder erobern zu können. Auch für den abgebrannten Dom gibt es noch keine Neubaupläne. Und mancher Bewohner hat unter den Folgen des Aufruhrs gegen den alten Bischof zu leiden: Norberts Verletzung wird nicht heilen.

Bischof Bernhard will 1221 mit dem Neubau eines Doms beginnen. Noch gibt es keinen Bürgermeister, keine Stadträte, und so braucht er niemand um Zustimmung zu bitten. Doch als er einen Baumeister aus Frankreich kommen läßt, verweigern die Handwerker die Arbeit.

Ein Baumeister aus Frankreich leitet den Dombau in der kleinen deutschen Stadt. Im Jahre 1222 werden zunächst die Fundamente verlegt. Die Söhne des Zimmermanns Joseph arbeiten inzwischen in ihren Berufen, Arndt als Steinmetz, Norbert als Kaufmannsgehilfe. Norbert hilft seinem Arbeitgeber, Geld einzutreiben. Eines Tages verunglückt Joseph. Die Familie bangt im sein Leben.

Im Jahre 1225 taucht in der kleinen Stadt ein Mann auf, düster, schwarz gekleidet. Es ist ein ehemaliger Weber, der seinen Berufsgenossen die neue, die ‚reine‘ Lehre predigt

Im Jahre 1230 ist der Dombau so weit vorangekommen, daß auf einen Teil des Bauwerks ein Dachstuhl gesetzt werden kann. Die Arbeit ist mühsam, und die Menschen in der Umgebung müssen große finanzielle Opfer bringen. Viele Bewohner verlassen die Stadt, um sich im Osten anzusiedeln. Arndt, der Sohn des Zimmermann Josephs, reist nach Frankreich. Er soll von französischen Baumeistern lernen.

Der Bischof und der Dekan beraten. Die Stadt ist in einer schwierigen Situation: Sie muß sich entscheiden zwischen Kaiser Friedrich II., dessen Reich von Sizilien bis an die Grenzen Dänemarks reicht, und seinem Sohn Heinrich, der die Alleinherrschaft in Deutschland anstrebt. Der Bischof beruft sich auf ein Sendschreiben des Papstes, der allen Kirchenfürsten Treue zum Kaiser befiehlt. Doch da wird der Kaufherr Norbert von Anhängern des Königs entführt.

Im Jahre 1240 werden in der kleinen Stadt Risse deutlich sichtbar. Nicht nur im Kreuzgewölbe des Doms, auch im Gefüge des städtischen Gemeinwesens. Das Volk schließt sich zusammen, weil es hungert. Die Leute stürmen die gefüllten Speicher der Kaufleute. Die wiederum nutzen geschickt die Notlage aus. Mit Hilfe ihres Getreides wollen sie endlich einen Anteil an der Macht in der kleinen Stadt. Juden und Bettelmönche halten sich heraus.

Arndt, der Sohn des Zimmermanns Joseph, hat den Bau des Chores am Dom vollendet. Er war zu diesem Zweck aus Frankreich in seine Heimat zurückgekehrt. Im Jahre 1247 feiert man dankbar die Chorweihe. Spielmann Wenzel stellt aus diesem Anlaß ein neues Lied vor. Im Stadtrat wird diskutiert. Unruhige Zeiten ziehen herauf …

Die Schwierigkeiten, den Dombau zu beenden, häufen sich. Zunächst wird das Holz knapp, denn Ritter von Mähringen baut sich eine neue Burg und hat die besten Balken aufgekauft. Außerdem gibt es Probleme mit dem vom Rat der Stadt beschlossenen Stadtmauerbau. Ritter von Mähringen bekommt Wind von dem Vorhaben und läßt ganz einfach keine Steine mehr in die Stadt.

Der Krieg ist immer noch nicht zu Ende. Der Dombau stockt, weil der Nachschub von Bauholz aus dem Schwarzwald nicht klappt. Zimmermann Joseph und sein Geselle Albrecht machen sich auf dem Weg, um Baumaterial zu beschaffen. Die Unruhe unter der notleidenden Bevölkerung wächst.

Der Papst hat die Wahl des neuen Bischofs nicht anerkannt. Er schickt statt dessen einen Bischof seiner Wahl. Doch den wollen sich der Stadtrat und das Domkapitel nicht aufzwingen lassen.

Ohne König und gesetzliche Ordnung vegetiert das Land im Elend dahin. Willkür und Raub sind an der Tagesordnung. Viele Städte schließen sich zusammen, um gegen den Mähringer-Ritter vorzugehen. Es gibt Krieg.