Am 1. Mai 1945 hängen aus den meisten Häusern in Rostock weiße Fahnen. Man erwartet die herannahende Sowjetarmee. Mutter Kempowski, Sohn Walter und Großvater de Bonsac flüchten beim
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Am 1. Mai 1945 hängen aus den meisten Häusern in Rostock weiße Fahnen. Man erwartet die herannahende Sowjetarmee. Mutter Kempowski, Sohn Walter und Großvater de Bonsac flüchten beim Pfeifen der ersten Gewehrschüsse und Maschinengewehrsalven in ihr Haus. Über das Schicksal des Vaters und des älteren Sohnes Robert herrscht zu diesem Zeitpunkt noch Ungewissheit. Doch alle sind damit beschäftigt, lebenswichtige Dinge zu „organisieren“. Es finden groß angelegte Hamsterfahrten aufs Land statt, und alles, was Wert hat, wird zum Tauschobjekt. Als eines Tages plötzlich Robert vor der Tür steht, blickt man schon wieder etwas optimistischer in die Zukunft. Doch die Nachricht, dass der Vater in den letzten Kriegsjahren gefallen ist, trifft alle schwer. Walter versucht auf seine Weise, mit dem Schmerz fertig zu werden. Immer häufiger schwänzt er den Unterricht und sitzt im Stadtcafé herum – bis er von der Schule fliegt. Während sich sein bester Freund in den Westen absetzt, versucht Walter mit Schwarzmarktgeschäften sein Glück. Im Herbst 1947 flieht auch Walter über die damals noch „grüne Grenze“ in die britisch besetzte Zone: Mit der goldenen Uhr seines Großvaters wagt er den Sprung über den Grenzgraben.