„Tadellöser & Wolff“ bedeutet im Jargon des Rostocker Reeders und Leutnants der Reserve Karl Kempowski soviel wie „gut“, wohingegen „Mieswitzer & Jensen“ das Gegenteil besagt. Sein Sohn
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„Tadellöser & Wolff“ bedeutet im Jargon des Rostocker Reeders und Leutnants der Reserve Karl Kempowski soviel wie „gut“, wohingegen „Mieswitzer & Jensen“ das Gegenteil besagt. Sein Sohn Walter verlebt seine Jugend in einem konservativ-deutschnationalen Elternhaus. Dort betrachtet man Hitler und die Nazis zwar mit Kritik, geht aber insgesamt mit der Entwicklung konform. Dem großbürgerlichen Lebensstandard entsprechend, zieht die Familie Kempowski von Lübeck nach Rostock, wo sie noch für einige Jahre eine unbeschwerte Zeit erleben.
Ein Familienurlaub in Sophienbad soll das große Ereignis werden. Mitten in den Urlaubsfrieden platzt die Hiobsbotschaft: Der „Korridor“ wurde geschlossen.
Vater Kempowski meldet sich freiwillig, doch auf den Freimaurer will man verzichten. Relativ gut absorbiert Walter das Geschwätz linientreuer Lehrer und beflissener Jungvolkführer. Er erlaubt sich sogar den Luxus langer Haare. Im Sommer 1940 muss Vater Kempowski dann doch zum Militär, die ersten Gefallenen gilt es zu ehren, und die Hitlerjugend gewinnt Oberwasser. Die trotz der Kriegswirren unbeschadete Idylle der Familie Kempowski wird jäh durch den Angriff auf Rostock im April 1942 unterbrochen, bei dem der Hafen und die Altstadt in Flammen aufgehen.