Alkohol gehört zum Alltag. Eine Badewanne voll trinken Erwachsene in Deutschland pro Jahr im Schnitt – 130 Liter. Zu viel, sagen Experten. Wird uns das Trinken zu einfach gemacht? In
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Alkohol gehört zum Alltag. Eine Badewanne voll trinken Erwachsene in Deutschland pro Jahr im Schnitt – 130 Liter. Zu viel, sagen Experten. Wird uns das Trinken zu einfach gemacht? In Deutschland gibt es zwei Millionen Alkoholiker, zehn Millionen Menschen gefährden mit Alkohol ihre Gesundheit. Die gesellschaftlichen Kosten: 60 Milliarden Euro im Jahr. Trotzdem hat sich in der Alkoholpolitik kaum etwas getan in den vergangenen Jahren. Dabei wäre klar, was passieren müsste: Höhere Preise, weniger Werbung – und Alkohol dürfte nicht mehr überall rund um die Uhr verkauft werden. Doch statt die Regeln zu verschärfen, soll etwa in Baden-Württemberg das Verkaufsverbot von 22:00 bis 6:00 Uhr durch die grün-schwarze Landesregierung sogar wieder aufgehoben werden. Obwohl das Verbot die Zahl der komasaufenden jungen Erwachsenen reduziert hatte. Seit Jahrzehnten ist belegt, dass nicht nur hohe Dosen Alkohol die Gesundheit schädigen. Schon kleine Mengen können Krebs auslösen oder Krankheiten verstärken. Alkohol, das ist die Droge in der Mitte der Gesellschaft. „Du gehst doch arbeiten, machst Überstunden, gehst anschließend noch ins Fitnessstudio. Das kann nicht sein, dass du Alkoholiker bist“, sagt Silvio Griesert, der 25 Jahre lang getrunken und darüber seine Ehe zerstört hat. „ZDFzoom“ blickt hinter die Kulissen bei den aktuellen Verhandlungen zwischen Gesundheitsexperten und den zuständigen Bundesministerien um schärfere Regelungen beim Alkohol, beleuchtet die Einflüsse der Alkohol-Lobby und zeigt am Beispiel Schweden, wie es auch gehen könnte. Dort ist Alkohol deutlich teurer, Hochprozentiges nur in speziellen Läden zu bekommen und Werbung stärker eingeschränkt. Ergebnis: Die Schweden trinken deutlich weniger. Doch während sich Experten hierzulande für schärfere Regeln einsetzen, verwässern das Wirtschafts- und das Landwirtschaftsministerium offenbar diese Verschärfungen. Das zeigen Dokumente, die „ZDFzoom“ und dem Recherchezentrum