ZDF.reportage
Die Bergwacht - Rettungseinsatz am Watzmann (2015x39)
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Der Watzmann - einer der höchsten Berge Deutschlands. Unter Kletterern besonders berüchtigt: die Ostwand. Die 1800 Meter hohe Felsbastion ist die höchste senkrechte Mauer der Ostalpen.
Bis 2014 starben in dieser Wand 102 Bergsteiger, gut doppelt so viele wie etwa in der Eiger-Nordwand. Steinschlag, Wetterstürze oder Lawinen sind hier tödliche Gefahren. Mehrmals im Jahr müssen Kletterer aus der Ostwand gerettet werden.
Zu den schwierigsten Aufgaben der Bergwacht gehört jedoch die Vermisstensuche, erklärt Stephan Bauhofer: "So ein Einsatz kann tagelang dauern." Der 30-Jährige ist seit seiner Jugend Mitglied der Bergwacht Berchtesgaden. Um verirrte Wanderer zu lokalisieren, verletzte Bergsteiger ins Tal zu transportieren und abgestürzte Kletterer bergen zu können, müssen die Bergretter alpinistisch versiert sein. "Sehr wichtig ist auch", sagt Bauhofer, "dass man selbst entscheiden und gut improvisieren kann".
Etwa 300 Mal pro Jahr rücken die Rettungsspezialisten der Bergwacht zu Einsätzen aus. Ihr Einsatzgebiet sind die Berchtesgadener Alpen rund um den Königssee.
Das gute Wetter hat im Sommer zahlreiche Alpinisten auf die Idee gebracht, in die Ostwand des Watzmann einzusteigen oder die Überschreitung des Gipfels über seine Grate zu versuchen. "Ich würde wetten, dass wir sehr bald gerufen werden", erklärt Stephan Bauhofer. Und tatsächlich geht schon kurz darauf der erste Notruf ein. Der Ernstfall ist eingetreten. Die Männer der Bergwacht Berchtesgaden rücken aus.
Die "ZDF.reportage" begleitet die schwere Arbeit der Bergretter Berchtesgaden. Hier in den Ostalpen am Watzmann mit seiner gefürchteten Ostwand haben sie einen der gefährlichsten Gebirgszüge Europas als Einsatzgebiet. (Text: ZDF)