Walulis

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Die BILD-Zeitung: Für die Masse statt mit Klasse (2019x21)


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Jeder läuft morgens ungewollt daran vorbei - die BILD- Zeitung. Sie vereint seit Jahrzehnten Hass und Liebe, Respekt und Abscheu. Keine Tageszeitung vermag es so stark, zu polarisieren. Wie die BILD es immer wieder schafft, in aller Munde zu sein und wie ihr System funktioniert, heute. “WIR SIND PAPST!” schrien uns am 20ten April 2005 die Zeitungen in den Kiosk- Auslagen an, als über hundert alte Säcke in Roben einen deutschen alten Sack in Robe an die Spitze der römisch-katholische Kirche wählten. Diesen Stunt haben viele Deutsche noch stark in Erinnerung, “Wir sind Papst” ist zum geflügelten Wort geworden. Es sind Momente wie diese, in denen man die BILD irgendwie respektieren muss. Da sitzen nicht nur Leute hinter, die gerne nackte Brüste auf frisches Zeitungspapier drucken. Aber einige schon. Denn die BILD polarisiert seit eh und je. Sei es der oft sträflich vermisste Journalismus, fehlender Respekt vor Opfern jeglicher Straftat, vorschnelle Verurteilungen von Prominenten aufgrund loser Gerüchte und so weiter und sofort. Die Bild ist das schwarze Schaf in der Familie der Zeitungen, der entfernte Cousin, der sich seine Zunge spalten und Stirn tätowieren lässt, um dann in einer Metal Band namens “Die hungernden Gazellen” Karriere zu machen. Aber: Gewollt. Denn die BILD besteht nur aus Sachen, die man sehen will. Axel Springer hat irgendwann das gemerkt, was wir alle denken: Kein dummes Schwein liest den Lokalteil. Klar, was Westfalia Rhynern in der Oberliga B alles so veranstaltet - krass. Aber interessiert niemanden. Also raus damit. Titten und Gerüchte - das wollen die Leute hören. Und das hat bis heute Erfolg.

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