ZDFzeit
Wir Deutschen und die großen Crashs (2020x34)
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Konjunktureinbrüche, steigende Arbeitslosigkeit, Insolvenzen, Überschuldung. Die Angst vor einer Weltwirtschaftskrise angesichts der Corona-Pandemie steht immer noch im Raum. Deutschland geriet im Lauf der Geschichte mehrmals in den Sog großer Depressionen.
Naturbedingte und menschengemachte Ursachen
Gerade noch Aufschwung und Euphorie, dann der Absturz: Die großen Wirtschaftskrisen treffen die Menschen meist unvorbereitet. Auslöser sind oft Naturereignisse, Kriegsfolgen, aber auch Größenwahn und blanke Gier.
Wie in der Corona-Pandemie 2020 spielte in den 1840er-Jahren die "entfesselte" Natur eine Rolle. Missernten führten zu einer Notlage, die viele Opfer forderte - mit weitreichenden Auswirkungen. Hunger, Armut, die 1848er-Revolution, schließlich die Auswanderung vieler Deutscher - ihr Ziel: Amerika. 1923 sind es die Folgen des Ersten Weltkrieges, Besatzung und Reparationen, die im Deutschen Reich für das nachhaltige Trauma einer Hyperinflation sorgen. Eine ausgeklügelte Währungsreform führt schließlich aus der Sackgasse.
Der historische Börsencrash an der Wall Street am "Schwarzen Freitag" 1929, der die Wirtschaft weltweit in einen reißenden Strudel zieht, wirkt sich in Deutschland besonders verheerend aus: Extremistische Parteien erstarken, die Weimarer Republik gerät ins Wanken und scheitert schließlich. Die Ölkrise von 1973/74 markiert den ersten gravierenden Wirtschaftseinbruch in der bundesdeutschen Geschichte. Der Ölpreis-Schock beendet den legendären Nachkriegsboom. Konjunkturspritzen kurbeln die Wirtschaft zwar kurzfristig an, doch bleiben Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit künftig Dauerthema.
Wege aus der Depression
2008 geht der "Knall" erneut von der Wall Street aus. Die Immobilienblase platzt, und zahllose faule Kredite werden, als "Wertpapiere" gebündelt, im Portfolio internationaler Geldhäuser zum Sprengstoff für das Finanzsystem. Auf die folgenreiche Pleite der Lehman-Bank in den USA folgt die Bankenrettung - auch in Deutschland