Maren Kroymann ist diese Rolle auf den Leib geschrieben – wie keine andere verkörpert sie die emanzipierte und doch feminine Rolle der Gechäftsfrau und Mutter Vera Wesskamp. Diese steht nach dem Tod ihres Mannes allein da mit der Leitung einer alteingesessenen Reederei in Duisburg. Ist das ein Job für eine Mutter von drei Kindern? Zumal die Binnenschiffahrt durch die zu erwartende Öffnung des europäischen Binnenmarktes einen großem wirtschaftlichen Druck ausgesetzt ist – kann eine Frau das schaffen? Vera Wesskamp stellt sich den Herausforderung. Aber nicht nur ihr Bruder Willem ist skeptisch, auch ihre eigene Mutter Gertrud macht ihr keinen Mut und ihre drei Kinder Annika, Hendrik und Simone haben ihrer eigenen Vorstellungen.

Veras kleine Tochter ist bei einem Reitausflug verunglückt und liegt in bedrohlichem Zustand im Krankenhaus. Ein fast neuwertiges Frachtschiff wird Vera zum Kauf angeboten, allerdings kann sie bei der schwierigen wirtschaftlichen Lage den Kaufpreis nicht aufbringen. Eine Klassenkameradin ihres Sohnes bringt die Lösung: ihr Vater ist selbständiger Partikulier und auf der Suche nach einem neuen Schiff. Er erwirbt es gemeinsam mit der Reederei Wesskamp.

Ein Schiff der Reederei Wesskamp ist mit einem holländischen Binnenschiff zusammengestoßen, Chemikalien fließen aus, es wird Umweltalarm gegeben. Die Lage ist gefährlich, denn in einigen nicht gekennzeichneten Tonnen ist Gift gelagert, was von einer Spezialeinheit der Feuerwehr geräumt werden muß. Ein Flußaufsichtsbeamter kümmert sich umsichtig um alle notwendigen Arbeiten.

Die schwierige Lage der Firma beansprucht Veras ganze Zeit, so daß sie sich nur selten um ihre Kinder kümmern kann. Hinzu kommt der Familienkrach zwischen Vera und Willem, der weiterhin darauf besteht, ausgezahlt zu werden. Sie reden kaum noch miteinander. Ihrer Tochter Annika wird das zu viel, sie beschließt, zu einer Freundin zu ziehen. Außerdem meldet sie sich zum Vorsingen an, um ihre Musikkarriere voranzutreiben. Sie ist jedoch zu nervös, um ihre Fähigkeiten zu zeigen und scheidet schnell aus.

Willem hat einem befreundeten holländischen Reeder von seinen Verkaufsabsichten erzählt, und dieser schickt seinen Neffen nach Duisburg, um die wirtschaftliche Lage der Firma auszuspionieren. Vera durchkreuzt seine Absichten, indem sie von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten freimütig erzählt. Dem Neffen ist sein Auftrag inzwischen peinlich, er verschafft Vera Einblick in den Vertrag, den Willem mit dem holländischen Reeder abschließen will. Vera bringt die Sache zu einem sauberen Ende und sie beschließt, Willem auszuzahlen, koste es was es wolle.

Vera und Willem beenden vertraglich ihre Zusammenarbeit in der Firma. Während Willem sich an einem Luxushotel beteiligen will, plant Vera eine Reise, um sich die neue Lage fernab der Alltagshektik durch den Kopf gehen zu lassen. Allerdings werden die Ferien durch ihre Kinder weniger amüsant als geplant.

Conny, die neue Teilhaberin der Firma, kommt nach Duisburg, und der erste gemeinsame Gang führt die Geschäftspartnerinnen zur Bank, um einen Kredit für die Umstrukturierung der Firma zu beantragen. Dabei soll ein neuartiger Transportverbund zwischen Wasser und Straße hergestellt werden.

Schlechte Stimmung unter den Partikulieren der Firma Wesskamp, Rationalisierungspläne machen die Runde, einige der Schiffe sollen abgewrackt werden. Simone hat ihrer Oma zum 74. Geburtstag eine Kontaktanzeige in der Zeitung spendiert, allerdings geht das Treffen mit den betagten Interessenten anders aus als geplant. Dorrit solidarisiert sich mit den von Entlassung bedrohten Schiffsführern, eine schwere Belastungsprobe für ihre Freundschaft mit Vera. Zu alledem kommt noch ein Ehekrach mit ihrem Mann Siegfried.

Im Zuge der europäischen Umgestaltung will Vera ihrer Firma neue Tätigkeitsfelder im Ost-West-Handel erschließen. Das ist umso dringlicher, als die von Conny angeregte Umstrukturierung nicht den erwarteten wirtschaftlichen Erfolg bringt. Der in München ansässige, exilungarische Vermittler begleitet Vera auf ihrer ersten Geschäftsreise nach Budapest. Sie kann dort einen sensationellen Vertrag unter Dach und Fach bringen, nachdem einige Hindernisse mit Charme und List aus dem Weg geräumt wurden. Lutz geht als Technologieberater für eine Bootsmotorenfabrik nach Moskau, um die dortige Repräsentanz aufzubauen.

Jutta, Hendrik Wesskamps Freundin, wird Duisburg verlassen, um ein Praktikum bei Derfranzösischen Reederei in Thionville zu machen.

Karin Klaas, das junge arbeitslose Mädchen, das die kranke Natascha im Haushalt vertritt, scheint eine vernünftige und patente Person zu sein. Als Vera erfährt, daß sie arbeitslose Auslandskorrespondentin sei, bietet sie ihr spontan das durch Ruths Italienreise noch immer verwaiste Sekretariat ihrer Reederei an. Conny ist darüber sauer. Sie hat ihre Schwester Gina für diesen Posten vorgesehen. Karin ist fleißig und kreativ und hat bald eigene Pläne, die Conny als ihre eigenen ausgibt.

Vera ist im Streß. Sie kann einen wichtigen Frachttermin nicht halten, weil auf einem ihrer Schiffe ein Matrose verschwunden ist. Auch zuhause geht es turbulent zu. Annika bereitet sich auf das Abitur vor und bringt – zusammen mit Bimbi – den Haushalt durcheinander, Lutz kommt überraschend aus Moskau zurück.

Unheil braut sich zusammen: Einige wichtige Befrachter verlängern ihre Verträge nicht mehr. Wohin sich Vera auch wendet, ihre Akquisitionsversuche bleiben ohne Erfolg. Sie findet heraus, dass eine internationale Firmengruppe, repräsentiert durch Kremer, den außerdeutschen Markt mit Dumpingpreisen unterwandert. Ein Konkurs der Reederei Wesskamp ist absehbar, die Firma kann nur überleben, wenn das Ostgeschäft läuft und der Benelux-Markt offen bleibt. Bei einer Reederkonferenz trifft Vera ihren alten Freund Heeveningen, den sie um Rat und Beistand bittet. Er schlägt Vera eine Fusion seiner Firma mit der Reederei Wesskamp vor.

Ein Versicherungsfall hält Vera in Atem, die Firma wird für die Verunreinigung einer Ladung Kaolin verantwortlich gemacht. In der Hektik vergißt sie die abendliche Verabredung mit Lutz, dem nun der Kragen platzt. Auch Simone ist sauer auf Vera: Sie hatte versprochen, mit ihr nach München zu fahren und Annika zu besuchen, die dort studiert. Als Vera am nächsten Tag mit Lutz reden will, sieht sie ihn in Begleitung einer äußerst attraktiven Frau. Lutz ist nicht bereit, mit Vera zu reden und läßt sie einfach stehen. Gertrud findet heraus, daß Simone auf eigene Faust nach München gefahren ist, und organisiert der ratlosen Vera die Reise dorthin. Während Vera auf dem Weg nach München ist, taucht Lutz in der Villa Wesskamp auf, er hat seinen Flirt beendet, ehe er richtig angefangen hatte. Vera findet Simone in einem Münchner Musikclub, wo Annika als Sängerin auftritt. Als Lutz am nächsten Morgen vor Annikas Wohnungstür steht, ist der Weg zur Versöhnung frei.

Ausgerechnet am Abend vor Veras Abreise zu einem Kurzurlaub mit Lutz steht Hendrik vor der Tür, der seiner Familie einen Überraschungsbesuch abstatten will. Vera ist hin- und hergerissen, will das Treffen absagen. Hendrik jedoch bestärkt seine Mutter, an ihren Plänen festzuhalten, schließlich sei ihr Verhältnis mit Lutz nicht unproblematisch. Sie reist ab. Hendrik fühlt sich wie neugeboren in der alten Umgebung. Er macht Karin spontan einen Heiratsantrag, sie geht darauf ein, die standesamtliche Hochzeit findet statt. Bei der anschließenden Feier teilt er ihr mit, dass sein Schiff morgen früh zu seiner letzten Reise auf hohe See ablegt. Als Vera am nächsten Tag heimkommt, fällt sie aus allen Wolken.

Endlich sind die Kapazitäten der Reederei Wesskamp ausgelastet. In all der Hektik wird Vera auch zu Hause in Atem gehalten: Hendrik und seine frisch angetraute Frau Karin ziehen ins Dachgeschoß der Villa – Annika hat sich kurzfristig in Willems Zimmer einquartiert. Sie bereitet sich für die Aufnahmeprüfung an der renommierten Folkwangschule in Essen im Fach Schauspiel vor.

Vera trifft Vorbereitungen für einen Kurzurlaub mit Lutz und Simone, als sie die Nachricht erreicht, dass Erich Groothus – ein allseits geschätzter Partikulier – am Steuer seines Schiffes tot zusammengebrochen ist. Seine Frau Renate erleidet einen schweren Schock, Vera kann sie vor dem Selbstmord bewahren.

Vera bekommt von Jan Heeveningen, dem Neffen Hans-Ottos, einen Tipp. Auf einem der Wesskamp-Schiffe soll sich ein Matrose befinden, der Rauschgift schmuggelt. Vera alarmiert die Polizei. Die Beamten bitten sie, bei der Aktion, die unauffällig vonstatten gehen soll, zu helfen. Simone und ihre Freundin Paulina verstecken Sascha, einen Mitschüler, der familiäre Probleme hat und ins Heim gesteckt werden soll, auf einem Schiff, das im Umbau ist. Die Polizeiaktion wird durchgeführt, allerdings ist nicht Rauschgift das Schmuggelgut, sondern ein Ozelotpärchen. In ihrem Versteck beobachten die Kinder die Polizisten und glauben, die Aktion gelte ihnen.

Veras Bruder Willem bleibt das Sorgenkind der Familie. Völlig verzweifelt taucht er in Duisburg auf, die Hotelkette seiner Frau Marianne droht pleite zu gehen. Während Willem sich bei seiner ehemaligen Reederei bewirbt und eine Abfuhr erhält, hat Annika auf dem Weg nach Hamburg einen Autounfall mit Folgen: Sie lernt Christian Borchert kennen, einen Regisseur. Willem nimmt eine Arbeit als Barkassenführer im Hamburger Hafen an. Auch Vera ist inzwischen in der Stadt, die Stollberg-Gruppe scheint interessiert am Ankauf der maroden Hotels. Annika beichtet Vera den Schaden an ihrem Auto und stellt ihr Christan Borchert vor. Zwischen Vera und ihm funkt es sofort, sehr zum Ärger von Annika.

Überraschend trifft Vera den Regisseur Christian Borchert wieder, die in Hamburg begonnene Romanze wird fortgesetzt, doch schon bald bemerken sie, dass ihre Lebensbereiche sehr weit voneinander entfernt sind. Vera hat einen Riesenauftrag an Land gezogen: Der Transport von Kohle in die ehemalige DDR verspricht das große Geschäft. Zum Schluß warten zwei Überraschungen auf Vera: Eine Fachzeitschrift hat sie zur ‚Unternehmerin des Jahres‘ gekürt und Karin verkündet, dass sie ein Baby bekommt.