Police Call 110
Abschiedslied für Linda (17x8)
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Die Tote im Hochhausaufzug ist Linda Ulmer (Christine Schorn), Versicherungsvertreterin, geschieden, pflichtbewußt, die allein in einer eher unoriginellen Neubauwohnung lebte. «Linda war 'ne graue Maus, gutmütig», erinnert sich ihr Neffe, fügt aber gleich hinzu: «In der letzten Zeit hat sie sich verändert», das heißt mehr auf ihr Äußeres geachtet, so daß die jungen Leute im Haustürbereich ihr anerkennend nachgepfiffen haben, als sie sich an einem Abend im Fasching in dem Hochhaus auf ihre letzte Kassiertour begeben hat, von der sie nicht mehr lebend zurückkehren sollte. Also kann nur ein Mann hinter dieser Persönlichkeitsveränderung gesteckt haben. Linda hatte die Jahresbeiträge der Versicherungsnehmer kassiert, einen sehr hohen Betrag, der ihr offensichtlich geraubt worden ist.
Hecht und Mühl mobilisieren für ihre «Polizeiruf»-Folge, die im Weihnachtsprogramm 1987 gesendet wurde, die gesamte Mannschaft der Einsatzgruppe Fuchs: neben dem Chef auch noch Hübner, Zimmermann und Grawe. Die einzige Ungewöhnlichkeit, auf die sie in der Wohnung der Toten stoßen, ist zwischen Beethoven und Bach eine Platte des abgetakelten Schlagersängers Rikki (Giso Weißbach), der gerade durch die Ferienheime im Umkreis von Berlin tingelt und bei dieser Gelegenheit Frauen «aufreißt». Gerade hat Rikki sich an die Boutiquenleiterin Beate Pfefferkorn (mit schönem sächsischen Sprachklang: Regina Beyer) aus Wurzen herangemacht, die sich ihrer Freundin Dr. Thiel anvertraut, die mit dem ziemlich spröden Oberleutnant Hübner an einem Fall gearbeitet und sehr zurückhaltend geflirtet hat (Hübner: «Ihr Psychologen seid uns doch manchmal sehr rätselhaft...»).
Als zu Beates 40. Wiegenfest der von Rikki versprochene und von Beate angezahlte VW ebenso ausbleibt wie der untergehende Schlagerstar höchstselbst, nimmt Frau Dr. Thiel die Sache in ihre Hände und überführt Rikki als Heuchler und Schwindler, während Fuchs und Genossen mit Hilfe der Barfrau (Marie Grube