Walulis

Walulis

Die Hacking-Hysterie der Medien (2019x8)


:

Es sind die Menschen, die im Tatort wild auf der Tastatur rumklappern und dann sagen “Wir sind drin!” - Hacker. Ein junger Mann aus dieser Gruppe hat die Republik in den letzten Monaten wach gehalten. Wie er an die Dinge kam, was für Tricks er benutzt hat und warum der eigentlich kein richtiger Hacker ist - heute. Ach ja… Hacker. In Hollywood sind sie coole junge Männer mit Kapuze, einem Zimmer in einer alten Fabrik, in das sie 15 Server, 13 Bildschirme und 30 - 37 Computer reingestellt haben. Daneben schlafen sie in einem Bett, das nur aus Matratze und dreckigen Decken besteht. Immer wenn ein Agent zu ihnen kommt, winden sie sich müde aus demselbigen heraus. In ihren schlabbrigen Klamotten setzen sie sich dann an ihre Maschine, drücken einmal auf Escape und hastdunichtgesehen bist du drin in der Schweizer Bundesbank. WIr hören Begriffe wie “Firewall”, “Proxys”, “Er hat mich erkannt!” und wir erleben live Kämpfe von Hacker zu Hacker. Da blitzen Codes über die Bildschirme, verschlüsselte Festplatten zerstören sich selber und Bomben werden über eine W-Lan Leitung zum Explodieren gebracht. All das hat so viel mit echtem Hacken zu tun wie ein Fisch mit einem Dreieck. Nichts. Der Typ, der zum Beispiel auch Unge gehackt hat, hat einfach bei Twitter angerufen, gesagt: “Hey ich hab mein Passwort vergessen” und hat das dann bekommen. Gut, ein bisschen mehr Arbeit war da schon dabei, aber darauf lief’s hinaus. Apropos Passwörter: 123ficken ist kein sicheres Passwort mehr. Ich musste alle meine ändern. In 456Knattern zum Beispiel. Das ist safe. Da kommt mir niemand rein. Dürfte man auch eigentlich auch gar nicht. Den es gibt einen Ehrenkodex unter Hackern - und da gibt es so eine Art “Robin-Hood Klausel” - man darf nur nach oben hacken. Also denen schaden, denen es am wenigsten schadet.

  • :
  • : 356
  • : 0
  • SWR
  • 16