East Germany - Discover Where You Live
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Grand-Hotel im Sperrgebiet – Das Heine-Hotel in Schierke (2016x8)
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„Das Heine ist ein Mythos gewesen“, sagt die ehemalige Hotel-sekretärin Rosemarie Bahn mit Stolz in den Augen. „Es gab einen Portier und wenn Gäste nachts ihre Schuhe vor die Zimmertür stellten, wurden sie geputzt.“ Luxus, denn das war in kaum einem Hotel in der DDR üblich. Heute ist die Einrichtung zerstört, der Putz bröckelt von den schimmelbedeckten Wänden. Nichts mehr zeugt von den glamourösen Tagen des einstiegen Luxushotels in Schierke am Fuße des Brockens. Das „Heine“ war im Jahr 1900, damals als „Hotel Fürst zu Stolberg“, eröffnet worden. Die Urlauber entdeckten damals den Wintersport. Auch im Harz schossen Hotels wie Pilze aus dem Boden. Schierke wurde das St. Moritz des Nordens. Hierher reiste der Adel und das gut betuchte Bürgertum und nächtigte im „Fürst zu Stolberg“. Zentralheizung, Warmwasser, Restaurant, Banketträume und eine hauseigene Rodelbahn – den Gästen fehlte es an nichts. Der Zweite Weltkrieg überschattete die Idylle. Das Haus wurde zum Lazarett und zur provisorischen Entbindungsstation – mehr als 130 Kinder kamen hier zur Welt und manches „Heine-Kind“ wie Jutta Saluschke zieht es immer wieder nach Schierke in das Hotel, das 1950 in „Heinrich Heine“ umbenannt wurde. Ein Adelstitel als Name ging zu dieser Zeit nicht mehr. Zudem lag Schierke plötzlich an der innerdeutschen Grenze, im Sperrgebiet also. Zugang bekam nur, wer eine Genehmigung der „zuständigen Organe“ hatte. Doch der Luxus blieb – im Rahmen der Möglichkeiten der DDR. Die DDR-Intelligenz, Parteifunktionäre und Kulturschaffende durften Urlaub machen an diesem exklusiven Ort. Marina Jung, die bis zur Schließung 1995 an der Rezeption saß, erlebte das Heine-Hotel als eine andere Welt. „Bei uns wurden die Gäste noch bedient. Die Leute, die kamen, hatten viel Geld bezahlt und so wurden sie auch von uns behandelt. Für die meisten war das der Jahresurlaub.“ 80 bis 120 DDR-Mark kostete eine Nacht im „Heine“- eine immense S