East Germany - Discover Where You Live
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Eisenhüttenstadt – Stahl, Brot und Frieden (2015x39)
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Eisenhüttenstadt liegt weit im Osten Deutschlands. Mit etwas über 27.000 Einwohnern wohnen dort nur drei Generationen – Gründerväter, Kinder der Stadt und die Nach-Wende-Generation. Mehr sind es nicht, denn der Ort wurde erst Anfang der 50er-Jahre aus dem Boden gestampft. Das riesige Stahlwerk gleich nebenan benötigte schließlich Wohnungen für seine Arbeiter. Wie lebt es sich heute in diesem „Experiment“ Eisenhüttenstadt? Axel Bulthaupt geht dieser spannenden Frage nach, zusammen mit Stahlwerkern, Bewohnern und Stadtgründern. Eberhard Harz kam einst als Stahlwerker nach Eisenhüttenstadt. Nach der Wende leitet er die umfangreichen Sanierungen denkmalgeschützter Wohnhäuser. Inzwischen sind Stadtführungen seine Profession. 2011 führte er zum ersten Mal den amerikanischen Schauspieler Tom Hanks durch Eisenhüttenstadt. Der war so begeistert, dass er die Stadt als „Iron Hut City“ in den USA bekannt machte. Karl Döring aus Hohenstein-Ernstthal ist Eisenhüttenstadt seit den 60er-Jahren verbunden. Er brachte es bis 1985 zum Generaldirektor des Bandstahlkombinats. Heute ist er ein gefragter Berater in der Stahlbranche – natürlich auch in Eisenhüttenstadt. Am 18. August 1950 startet südlich von Frankfurt an der Oder dieses ehrgeizige Projekt der jungen DDR, unter dem Motto: Stahl, Brot und Frieden. Eine komplette Stadt vom Reißbrett für 50.000 Menschen entsteht. Alle geplanten Vorzüge der sozialistischen Gesellschaft sollen hier zum Tragen kommen: Wohnkomfort, Kultur, Kinderbetreuung und ausgezeichnete Gesundheitsversorgung. Am 7. Mai 1953 erhält die Stadt den Namen Stalinstadt. Sämtliche Bewohner sind Zuzügler. Ein großer Teil kommt aus Mitteldeutschland, viele aus Sachsen. Andere stammen aus Gebieten jenseits der Oder, sind Flüchtlinge und Umsiedler. Sie alle prägten über Jahrzehnte die Stadt. Ein Schmelztiegel ohne Vorbild. Ein großer Teil der ehrgeizigen Pläne bleibt jedoch auf der Strecke. 1961 mutiert Stalinstadt zu Eisenhütte