East Germany - Discover Where You Live

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Mit sechs Augen in den Weltraum – die MKF 6 (2013x28)


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Sie konnte erstmals simultane Aufnahmen von sechs Kameras aus großer Höhe in brillanter Qualität liefern. Sie machte aus 350 Kilometern Entfernung Objekte auf der Erde sichtbar, die nur zehn Meter groß waren. Das technische Wunderwerk der 70er-Jahre ist heute tausendfach überholt, aber die MKF-6, die Multispektralkamera aus dem VEB Carl Zeiss Jena, war ein Meilenstein auf dem Weg der Fernerkundung der Erde. 1975 wurde sie durch Dr. Achim Zickler und rund 600 Kollegen entwickelt. Nach Tests in Flugzeugen wurde die MKF-6 1976 an Bord der Sojus-Kapsel, ab 1978 in der Saljut-Station eingesetzt und später in der Raumstation MIR von Sigmund Jähn bedient. Die Kamera diente neben der militärischen Fernerkundung der Erde auch zivilen Zwecken, so der Suche nach Bodenschätzen, zur Beurteilung land- und forstwirtschaftlicher Kulturen und Flächen, zur Kartographierung, zur Beurteilung von Wasser- und Bodenqualität sowie der Umwelt- und Wetterforschung. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus der Entwicklung der MKF-6 wurden später zur Erforschung des Kometen Halley, der Atmosphäre der Venus sowie des Marsmondes Phobos genutzt. Schon ein Vierteljahrhundert später vermittelt der Film Technologiegeschichte. Er zeigt, warum diese Forschung nur in Jena möglich war, welche Kosten die DDR-Führung in Kauf nahm, um an den sowjetischen Weltraumplänen beteiligt zu werden. Und nicht zuletzt beleuchtet er den Nutzen, der bis heute in unseren Alltag reicht. (Text: mdr)

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