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DDR geheim: Raubbau um jeden Preis (2012x5)
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Zweimal bebte die Erde in Mitteldeutschland in den letzten 20 Jahren so stark, dass es auf der ganzen Welt registriert wurde. 1989 im thüringischen Völkershausen und 1996 in Halle-Neustadt und Teutschenthal in Sachsen-Anhalt. Von Menschenhand verursachte Erdbeben, ausgelöst durch den Raubbau an Kalisalz zu DDR-Zeiten. Damals gab es große Schäden, Völkershausen wurde fast vollständig zerstört. Können sich solche Ereignisse wiederholen? Am 11. September 1996 wurden die Einwohner von Halle-Neustadt unsanft aus dem Schlaf gerüttelt. Ein Erdbeben der Stärke 4,8 auf der Richterskala erschütterte die Region. An jenem Morgen stürzte in 700 Metern Tiefe in der Grube Teutschenthal ein großer Teil des ehemaligen Kalibergwerks ein. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt: 25 Bergleute der Frühschicht waren schon auf dem Weg zur Einfahrt in die Grube. Minuten später hätten sie diese Schicht nicht überlebt. In der DDR wurde hier bis 1982 Kali abgebaut, größtenteils für den Export in den Westen. Zurück blieben 12 Millionen Kubikmeter Hohlräume. Ein löchriger Schweizer Käse, eine tickende unterirdische Zeitbombe. Der Film rekonstruiert die Ereignisse und ihre Vorgeschichte, denn die Katastrophe kam nicht aus heiterem Himmel. 1940 brachen schon einmal die Stützpfeiler der Kaligrube. Damals kamen 42 Bergleute ums Leben. In Thüringen kam es im März 1989 zu einem Gebirgsschlag. Bei einer planmäßigen Sprengung unter Tage im Kalischacht Merkers war mit einem Schlag ein 6,8 Quadratkilometer großes Grubenfeld zusammengestürzt und hatte über Tage ein Erdbeben ausgelöst. Das stärkste je von Menschenhand ausgelöste Beben, vergleichbar einer Kraft von zehn gleichzeitig gezündeten Hiroshima-Bomben. Der Ort Völkershausen wurde damals zu achtzig Prozent zerstört, zahlreiche Menschen wurden verletzt. Ursache des Unglücks auch hier: die zu knapp bemessenen Stützpfeiler im Salz. Heute werden die verbliebenen und längst stillgelegten Schächte aus DDR-Zei