Allein unter Bauern
Willkommen in Kudrow (1x1)
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Der Lebenstraum des smarten EU-Politikers Johannes Waller ist zum Greifen nah: Nach verlässlichen Insider-Informationen wird ihn die Kanzlerin in Kürze zum neuen Außenminister ernennen. Doch Waller stolpert über eine Affäre mit der Gattin des österreichischen Botschafters. Um die Kanzlerin umzustimmen, setzt er alles daran, sie in ihrem brandenburgischen Tagungsort zu erreichen. Doch mitten im Dorf Kudrow muss er einer Kuh ausweichen und kracht in das Gartenhaus der Dorfärztin Barbara Heinen – sie versorgt ihn und stellt ihn mit Medikamenten ruhig. Als er am nächsten Morgen im Gartenhaus erwacht, ist die Kanzlerin bereits in Washington, sein Abstieg hat begonnen. Als die Medien Wind von Wallers Anwesenheit bekommen, verkauft er alles als Aufbauarbeit vor Ort. Nach dem Projekt gefragt, improvisiert er, dass er sich um die Einführung eines Schulbusses kümmern will. In der Gemeinderatssitzung stellt sich freilich heraus, dass kein Kudrower versteht, wozu das gut sein soll – schließlich muss kein Kind länger als fünf Minuten zur Dorfschule laufen. Nur Barbaras Vater Walter, Bauer und kauziger Dorfpatriarch, findet die Idee gut, weil es Spaß macht und das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Walter ist es auch, der Johannes vor einem peinlichen Flop vor laufenden Kameras bewahrt. Im rechten Moment taucht er mit seinem Traktor auf, der einen Wagen mit fröhlichen Kindern zieht. Natürlich hofft Walter auch darauf, dass Kudrow von Waller als Mann mit Kontakten profitieren wird – zumal das Rathaus leer steht. Den Entschluss, Bürgermeister von Kudrow zu werden, trifft er jedoch erst, als die Parteigrößen versuchen, ihn mit ein bisschen Korruption abzuspeisen.
(Text: Sat.1)