Museums-Check mit Markus Brock

Museums-Check mit Markus Brock

Lausanne und seine Museen (2012x5)


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Schöner kann eine Großstadt kaum liegen: Lausanne schmiegt sich an die Hügel am Genfer See mit Blick auf ein grandioses Alpenpanorama. Geschichte und Gegenwart gehen in der Schweizer Metropole eine spannende Symbiose ein: Einer der letzten historischen Türmer Europas verrichtet in der gotischen Kathedrale Notre-Dame allnächtlich seinen Wachdienst, während im futuristischen Trendviertel Flon das Leben tobt. Den Sauvabelin-Park hoch über der verwinkelten Altstadt erklimmt eine führerlose Metro, unten auf dem See schippern 100 Jahre alte restaurierte Raddampfer. Lausanne ist die heimliche Kulturmetropole am Genfer See, und eine Reihe ganz besonderer Museen bereichert die multikulturelle Studentenstadt: Die Fondation Claude Verdan etwa ist ein Museum, das sich ausschließlich der menschlichen Hand widmet. Der Museumsgründer und Handchirurg Claude Verdan sammelte zeitlebens Kunst und Objekte rund um das Tast- und Greiforgan. Wechselnde Sonderausstellungen veranschaulichen die zentrale Bedeutung der Hand als Grundlage der Zivilisation. Bis Januar 2013 ist die Schau „TOUCH! Le monde au bout des doigts“ zu sehen. Anhand vieler interaktiver Exponate erlebt der Besucher, welche unendlichen Möglichkeiten eine einfache Berührung in der hochtechnisierten Welt bietet. Die Collection de l’Art Brut hat einen Großteil der Exponate vom französischen Künstler Jean Dubuffet erhalten. 1971 vermachte er der Stadt Lausanne seine eigene Kunstsammlung der „Art brut“. Er selbst prägte den Begriff, ihm ist es zu verdanken, dass die schöpferische Arbeit von geistig kranken und behinderten Menschen als Kunst überhaupt Anerkennung fand. Derzeit ist in der Collection de l’Art Brut die bislang größte Ausstellung zu sehen, die je über das Werk der psychisch kranken Aloïse Corbaz (1886 – 1964) gezeigt wurde. (Text: 3sat)

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