Museums-Check mit Markus Brock

Museums-Check mit Markus Brock

Museum Folkwang Essen (2010x3)


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Die gläserne, lichtdurchflutete Architektur des Museum Folkwang in Essen ist schnörkellos, eine gelungene Hommage an die 1950er Jahre. Pünktlich zum Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 wurde das Museum von David Chipperfield umgebaut und mit vielversprechenden Sonderausstellungen eröffnet. Der nordische Name des Museums spricht für sich: „Folkwang“ – „Halle des Volkes“. Mit dem Wunsch, ein Museum für alle zu schaffen, hat es Karl Ernst Osthaus einst in Hagen begründet. Dort ließ sich der Kunstmäzen 1902 ein Museum erbauen und vom Jugendstilkünstler Henry van de Velde ausstatten. Ursprünglich war es für exotisches Kunsthandwerk und Skulpturen bestimmt, die Osthaus von seinen Reisen durch die Welt mitbrachte. Doch van de Velde überzeugte ihn davon, Bilder von damals verpönten Zeitgenossen wie Paul Gauguin, Oskar Kokoschka und Wassily Kandinsky zu kaufen. Das Museum Folkwang stellte als eines der ersten die Künstler der Moderne aus. Nach dem Tod von Osthaus 1921 wurde seine einzigartige Sammlung nach Essen verkauft. Paul J. Sachs, ein Mitbegründer des Museum of Modern Art in New York, bezeichnet 1932 das Museum Folkwang als „Das schönste Museum der Welt“ – und so heißt auch die aktuelle Sonderausstellung, die die Geschichte der Sammlung rekonstruiert. Gezeigt werden viele Werke, die während des Nationalsozialismus als entartete Kunst vom Museum Folkwang wenn nicht zerstört, so doch verkauft wurden. (Text: 3sat)

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