RE: European Stories

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St. Pauli in der Krise – Der Kiez vor dem Aus (5x125)


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Kneipenwirte, Prostituierte, Kulturschaffende – die St. Paulianer suchen nach Strategien, um den Lockdown durchzustehen. Die Reeperbahn empfängt jährlich rund 25 Millionen Besucher. Jetzt dominiert gespenstische Stille.“Die Situation ist besorgniserregend“, sagt Quartiersmanager Lars Schütze, „viele Betreiber warten immer noch auf Corona-Unterstützungen aus dem letzten Jahr, und die privaten Reserven sind aufgebraucht“.Die Notlage hat die Kneipenwirte enger zusammenrücken lassen. „Das ist das einzig Positive, dass ich dieser Zeit abgewinnen kann“, meint Barbesitzerin Michaela Hensel. Mit der Aktion „Laut und hell statt unbürokratisch und schnell“ wollen sie jetzt auf sich aufmerksam machen. Jeden Samstagabend schalten die Bars Musik und Beleuchtung ein, ohne Gäste. „Es tut gut, wieder Leben auf den Kiez zu bringen. Endlich nehmen wir die Sache selbst in die Hand. Wenn sie uns sterben lassen, verliert St. Pauli sein Herz.“Während Christian Schnell, Betreiber von Susis Showbar, jetzt Table Dance im Internet statt auf der Bühne anbietet, versuchen die Prostituierten aus der Herbertstraße, ihre finanzielle Not mit den Einnahmen aus einem Kunstprojekt zu mildern, das sie selbst ins Leben gerufen haben. Gemeinsam mit einer Streetart-Künstlerin sind Ölgemälde entstanden, die jetzt in den verwaisten Fenstern der Herbertstraße ausgestellt werden.Burlesque-Tänzerin Eve Champagne probt für Auftritte, ohne zu wissen, ob sie dieses Jahr überhaupt wieder auf die Bühne darf. Um die unfreiwillige Pause wirtschaftlich zu überstehen, hält sie sich mit einem Job im Impfzentrum über Wasser. (Text: arte)

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