RE: European Stories

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Die Currywurst wird 70 – Legende ohne Ende (3x114)


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Der Imbiss-Unternehmer Tim Koch aus Essen will im Jubiläumsjahr das Ruhrgebiet als wahre „Heimat der Currywurst“ ausrufen. Begründung: Die in Soße getränkte Wurstspezialität sei mit den amerikanischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland gekommen – und die seien schließlich früher im Ruhrgebiet gewesen als in Berlin.Darüber kann man in Berlin nur lachen. Das Familiengeschäft „Konnopke’s Imbiss“ existiert seit nunmehr 85 Jahren, hat die DDR überlebt und floriert heute mehr denn je. Im Jahr 1960 verkaufte Gründer Paul Konnopke die erste Ost-Berliner Currywurst, nur wenige Jahre nach der angeblichen Erfindung durch die Berlinerin Herta Heuwer und ihre Patentanmeldung der Wurst-Erfindung. Doch die Zeiten ändern sich: Wo früher die Arbeiter der Republik verköstigt wurden, lassen es sich heute Touristen und Hipster schmecken – vorzugsweise „ohne Darm“ und gerne als „Menü“ mit Pommes.Nun haben auch noch die Stadt Hamburg und der Unternehmer Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe ihre Urheberschaft angemeldet. Aber wer hat das Land als erster mit Currywürsten beglückt? Das abschließende Urteil der Historiker steht noch aus. Aber egal, wo sie herkommt: Die Erfolgsgeschichte der Currywurst steht beispielhaft für das deutsche Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg. Und weil sich der Geschmack der Kundschaft langsam ändert, bietet man inzwischen auch vegetarische und sogar vegane Varianten an. (Text: arte)

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