RE: European Stories

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Russlands Truckerinnen: Überleben in einer Männerwelt (3x95)


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In Russland mit seinen 145 Millionen Einwohnern gibt es nur knapp zwei Dutzend Frauen, die als Truckerinnen ihren Lebensunterhalt verdienen. Nicht, weil es zu wenige Bewerberinnen gibt, sondern weil der Job per Gesetz als zu gefährlich gilt, um ihn von Frauen ausüben zu lassen. Dennoch setzen sich einige Russinnen über das Verbot hinweg und sitzen hinter dem Steuer eines großen Lasters. So wie Nastja: Sie ist 34 Jahre alt und wohnt mit Ehemann Andrej und Tochter Viktoria in St. Petersburg. Seit zehn Jahren fährt sie LKW. Die Strecken sind lang, denn die Bezahlung hängt von den gefahrenen Kilometern ab. Im Schnitt verdient Nastja umgerechnet 1.000 Euro pro Monat, worauf sie stolz ist, denn das ist deutlich mehr als der Durchschnittsverdienst in Russland. Zugleich liebt Nastja die Abwechslung, die ihr der Beruf verschafft: „Wenn ich zwei Wochen zu Hause bin, wird es mir langweilig, und ich will wieder fahren.“ Wenn Nastja unterwegs ist, übernimmt ihr Mann die häusliche Rolle, versorgt das Kind und kümmert sich um den Haushalt. Auch Julia fährt beruflich einen 15-Tonner. Dass LKW-Fahrerinnen in Russland Exotinnen-Status haben, zieht für die 30-Jährige ganz praktische Konsequenzen nach sich. So muss sie, wenn sie auf einem Rasthof duschen möchte, alle Kabinen mieten, weil es keinen abgetrennten Sanitärbereich für Frauen gibt. „Re:“ zeigt zwei ungewöhnliche Fernfahrerinnen, die viele Tonnen Güter sicher durch die Weiten Russlands transportieren. (Text: arte)

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