RE: European Stories
Dicke Luft! Der Kampf gegen den Transitverkehr (3x32)
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Europas schöne Alpentäler sind bedroht! Mit 2,5 Millionen LKW im letzten Jahr ist die Brennerroute über die Inntalautobahn der meist befahrene Pass über die Alpen. Der Tiroler Fritz Gurgiser hat vor dreißig Jahren das Transitforum Austria gegründet. Eine Bürgerinitiative, die sich gegen den immer stärker werdenden Transitverkehr wehrt.Es ist ein Kampf David gegen Goliath. Denn entgegen allen Versprechungen gelingt bislang die Verlagerung der Güter auf die Schiene nicht. Doch Fritz Gurgiser gibt nicht auf. Sein Druckmittel: Artikel 36 im Europarecht. Der besagt unter anderem, dass der freie Warenverkehr überall dort begrenzt werden kann, wo es zum Schutze der Gesundheit der Menschen nötig ist. Dies zu beweisen ist Gurgisers Mission: Er macht Lärmpegelmessungen und sammelt die Beschwerden Asthma kranker Anwohner. Gurgiser und seine Initiative haben für Tirol bereits einiges erkämpft: Der gesamte österreichische Teilabschnitt der Inntalautobahn ist mit einem „Flüsterasphalt“ belegt, es gibt ein Tempolimit vom 100 km / h und ein Nachtfahrverbot für LKW. Über weite Strecken wurde ein guter Schallschutz gebaut. Bei Innsbruck wurde die Autobahn sogar überbaut. Vor allem aber wurde der Brenner-Basistunnel in Angriff genommen.Doch alle Maßnahmen nützen nur wenig, wenn das Nachbarland Deutschland nicht mitzieht. Obwohl im Mai 2009 vertraglich zugesichert, stockt die Planung der Zulauftrassen. Und auch weitere zugesicherte Maßnahmen zur Eindämmung des Güterverkehrs lassen auf sich warten. Nun haben bayerische Anwohner den österreichischen Aktivisten zur Hilfe gerufen… (Text: arte)