Walulis
Deswegen machen Gillette, Nike und Co jetzt Werbung mit politischer Message (2019x24)
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Zwei Dinge, die man eigentlich trennen sollte - Politik und Werbung. In letzter Zeit wird diese Trennung aber immer mehr aufgebrochen. Immer mehr Firmen behandeln in ihren Werbungen politische Themen - Gillette zum Beispiel. Woher das Ganze auf einmal kommt und wie es sogar unsere Demokratie gefährdet, zeigen wir euch heute.
Wir alle haben ja so unsere Kindheitserinnerungen. Urlaub mit der Familie, die Gummibärenbande oder der erste Schultag. Und manche erinnern sich noch mit Nostalgie daran, wie sie das erste Mal den Regenwald wieder heile gesoffen haben. Ein Kasten Krombacher ist gleich die Lösung für den Klimawandel. Perfektes Konzept!
Hach, glorreiche Zeiten der Werbung. Aber das reicht nicht mehr. Man kann nicht mehr lediglich Johannes B. Kerner eine Mettwurst in die Hand drücken und ihn sagen lassen: “Dies hier ist eine gute Mettwurst.” Auf einmal fängt Gillette an, sich mit der metoo Debatte zu beschäftigen. In ihrer Werbung!
Das hat vielen Leuten überhaupt nicht gefallen. Was seltsam ist. Denn eigentlich hat Gillette nur ausgesagt: “Wir wollen, dass Männer sich wie gute, verantwortungsbewusste Menschen verhalten.” Natürlich kam da sofort Gegenwind. Viele meinten: “Ja aber das musste ich ja vorher nicht. Ich wär gern weiter assozial.” Schadet das Gillette? Viele gehen rüber zu Wilkinson, weil die noch Werbung machen, in der sich 2 Leute ausziehen! Jaha!
Die Antwort: Nein. Die Reichweite hilft. Und Firmen, die einen politischen Standpunkt vertreten, werden als mutig wahrgenommen. Das viel größere Problem: Hier bearbeiten Firmen politische Themen. Das ist eigentlich die Aufgabe von demokratisch gewählten Volksvertretern. Und auch CEO’s haben da auf einmal einen Fuß in der Tür. Auch das ist schwierig. Aber schlau. Denn Trump und Co haben da ein riesiges Loch hinterlassen, in das nun reingesprungen wird. Tja: Selber schuld. Irgendwie.