Walulis
Wie sich Fans ihre Filme kaputt machen: Fan-Theorien (2019x15)
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Pingeliger als sie waren nur Deutschlehrer - Film-Fans. Man findet sie im Kino, im eigenen Freundeskreis und natürlich auch auf YouTube. Dort stellen sie vor allem Theorien auf. Nicht nur zu Filmen, gerne auch zu Serien. Game of Thrones zum Beispiel. Warum das aber gar keine gute Idee ist und sich die Fans damit den eigenen Content verderben, heute.
Wir alle kennen das. Harry Potter Filmabend, alle haben eine gute Zeit, und dann kommt eine Stimme von hinten: “Ööööh, Harrys Augen sind gar nicht die von seiner Mutter, die waren grün…. und im Buch macht der das ganz anders. Mimimimimi.” Film-Fans halt. Manche leben wie Mönche im eigenen Filmkeller, kennen jedes Detail und glauben, sie haben alles durchschaut.
Alles in Ordnung. Doch auch diese Menschen können YouTube Channel besitzen. Dort findet man von ihnen vor allem eins: Theorien. Jon Snow ist der Nightking, Bran ist der Nightking, Cersei ist ein Targaryen, Snoke ist Darth Plagueis, Snoke ist Mace Windu und so weiter und sofort. Ein endloser Schmonk aus Film-Schlacke wird da geknetet, neu gemixt und dem Zuschauer präsentiert.
Das hat mehrere Probleme. Zum einen glaubt unser Gehirn mehr an die Wahrheit einer Aussage, je mehr Quellen es hat. Die pure Masse an Theorien überzeugt uns also unterbewusst. Noch problematischer: Unser Gehirn kann einen Fakt von einer Wiederholung nicht gut unterscheiden. Wir fühlen uns also belogen, wenn eine Theorie nicht stimmt, die wir kultivieren.
Und: Wir lassen Neuem keine Chance. Star Wars VIII zum Beispiel. Den Film fanden alle Fans nicht gut. Weil er keine Theorien beantwortet, keine Fragen beantwortet, sondern neu anfängt. Da lassen sich Star Wars Fans nicht drauf ein. Aber die fanden seit den Ewoks schon nichts mehr gut. Gut, es gab bessere Filme als Star Wars VIII, aber trotzdem. Bleibt mal ruhig mit euren Theorien!
Denn wir wissen alle: Snoke ist eigentlich Jar Jar. Das ist völlig klar.