Walulis
Furzen: Eine humortheoretische Spurensuche (2019x14)
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Jeder macht es, alle schämen sich dafür - Fürze. Die älteste Witz-Mechanik der Welt, der älteste Witz der Welt und eigentlich etwas, was jeder kennt - trotzdem lachen wir darüber. Oft und immer. Warum das so ist, welche Theorien dem zugrunde liegen und warum es okay ist, heute.
Wir kennen das alle. Beerdigung, aber man hat keine Zeit mehr gehabt, vom Auto noch auf die Toilette zu gehen, Schweigeminute und dann ist er da. Ein nasser, lange unterdrückter, reichhaltiger Furz. Das versaut die Stimmung so richtig. Trauern ist was anderes. Aber trotzdem wird diese Geschichte, später erzählt oder verfilmt, für einige Lacher sorgen.
Warum? Das Furzen an sich ist so alt wie der Darm selber und gehört eigentlich zum Leben eines jeden Menschen dazu wie der Rucola in die Mülltonne. Dennoch sorgt er seit Generationen für Scham - denn er ist gesellschaftlich nicht akzeptiert. Selbst in Kulturkreisen, in denen lautes Schmatzen völlig normal ist, ist Furzen unangenehm. Tut es jemand trotzdem, sei es im TV oder im echten Leben, bricht er diese soziale Norm und sorgt für Erleichterung bei allen anderen im Raum, weil sie sich überlegen fühlen - Schadenfreude nennt der versierte Kenner der Worte das.
Fürze sind auch so gut wie immer wie der Tod eines 30-Jährigen - unerwartet. Auch das sorgt für Humor. Wie das berühmte Klavier, das von oben einen Passanten erschlägt, ist das trompetengleiche Abgasen ein Bruch im Normalen, eine Rarität im Alltag und überrascht uns.
Außerdem ist es halt ein Furz, Mann. Das ist halt witzig. Pffffft. PHRPPPPSHHSHT. FURZ!