Walulis
Wie Markenprodukte groß werden und warum wir sie unbedingt haben wollen (2018x88)
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Früher lange Schlangen vor Apple-Stores, heute Air Jordans - Markenfetischismus. Sie bestimmen unser Leben seit dem Wirtschaftswunder und ziehen uns mit schlauen Tricks das Geld aus der Tasche. Warum wir trotzdem immer wieder darauf reinfallen, im heutigen Video.
Marken entstanden im frühen 20. Jahrhundert. Um sich von der Konkurrenz abzusetzen, druckten die Kosmetik- und Lebensmittelhersteller ihr Firmenlogo auf ihr Produkt. Nach dem zweiten Weltkrieg ging dann mit dem Fernsehen und der dazugehörigen Werbung der Boom richtig los. Zunächst im Alltags-Sexismus Küchen-Stil a’la “Wenn dein Mann von der Arbeit nach Hause kommt, koch ihm doch was Schönes mit Dr. Oetker!”. Aber dann auch immer stärker Richtung anderer Produkte.
Dabei war das Mantra zuerst immer: Probleme lösen! Jedes uralte Produkt hat so eine Geschichte - die Jeans zum Beispiel war die erste wirklich robuste Hose für Cowboys in den USA, der Brühwürfel war die Lösung für ein schnelles Essen unter schrecklichen Arbeitsbedingungen und auch so etwas wie das Auto ist einfach ein Mittel gewesen, Distanzen schneller zu überwinden.
Aber irgendwann sind alle Probleme gelöst. Ab da mussten Firmen kreativ werden und sich Probleme ausdenken! Die Entwickler des Nicer-Dicer zum Beispiel erfanden das Problem, nicht alles ganz schnell und ganz toll schneiden zu können. Lösung? Eine Universal-Ich-schnetzel-alles-in-deiner-Küche-in-zehn-Sekunden-weg-Maschine. Messer gab es durchaus schon vorher. Und bei Autos setzt man inzwischen auch längst nicht mehr auf Geschwindigkeit, sondern auf Emotionen. Auf Fahrgefühl und Vertrauen zum PKW.
Aber wenn das so durchschaubar ist, warum fallen wir immer wieder drauf rein? Zum einen wegen unseren Eltern. Marken, die von den Eltern bevorzugt werden, werden nämlich auch von den Kinder eher benutzt, hat eine Studie herausgefunden.
Aber ein noch größeres Problem: Marken sind Kult! Supreme zum Beispiel. Und: Marken vermitteln Werte. Beispiel: Red Bull