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Verlorene Söhne – IS-Terror in deutschen Familien (2016x24)
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Joachim G. will seine Söhne wiederhaben. Sven und Kai sind im Oktober 2014 an der syrischen IS-Front verschwunden – als überzeugte Anhänger des angeblichen Gottesstaates. Der eine Sohn studierte an einer Schauspielschule in Berlin, der andere Fotografie. Danach kehrten sie zurück nach Kassel und absolvierten im väterlichen Betrieb eine Lehre als Immobilienkaufmann. In dieser Zeit, Anfang 2014, nahm sie ein Freund mit in die Moschee. Das deutsche Ehepaar G. hat sich vor zehn Jahren getrennt. Die Söhne lebten bei der Mutter, sind aber oft beim Vater. Und dann ohne jede Vorankündigung sind Sven und Kai weg, melden sich erst, als sie die syrische Grenze schon überschritten und sich der IS-Terrortruppe angeschlossen hatten, per SMS beim Vater: „Es tut uns leid, dass wir dich anlügen mussten, aber wir kämpfen jetzt für den einzig wahren Allmächtigen.“ Anfangs reist Joachim G. mehrfach ins türkisch-syrische Grenzgebiet und will seine Söhne treffen. Das misslingt in den Wirren des Krieges. Der Vater lässt nicht locker, knüpft Kontakte zu Mittelsmännern, zum Verfassungsschutz, sucht nach Verantwortlichen in der Kasseler Moschee. Die Söhne brechen mit ihm, per Video auf WhatsApp. „Du bist ab jetzt der schlimmste Feind, auch wenn du unser Vater bist, weil du das größte Verbrechen begehst. Du kämpfst gegen Allah.“ Im März 2015 bekommt Joachim G. noch eine Nachricht per Handy von einem Unbekannten: „Deine Söhne sind niedergeschossen worden, gefallen im Kampf für Allah.“