Bach ist unzufrieden mit seiner Arbeitsstelle in Leipzig, einerseits durch das Arbeitspensum, andererseits, weil man ihm die Musik zu den Gottesdiensten vorschreiben will. Ferner hat er
.. show full overview
Bach ist unzufrieden mit seiner Arbeitsstelle in Leipzig, einerseits durch das Arbeitspensum, andererseits, weil man ihm die Musik zu den Gottesdiensten vorschreiben will. Ferner hat er mit einem Mangel an Talent unter den im Chor singenden Thomas-Schülern zu kämpfen.
Da nimmt Bach das Angebot des Kaffeehausbesitzers Zimmermann an, das „Collegium musicum“ in dessen Kaffeehaus zu leiten. So findet Bach Gelegenheit, Cembalokonzerte zu schreiben; zusätzlich plant er mit seinem Textdichter Christian Friedrich Henrici (Pseudonym: „Picander“) eine monumentale Passionsvertonung nach dem Matthäus-Evangelium, der späteren „Matthäus-Passion“.
Mit der „Matthäus-Passion“ stößt er auf das Unverständnis seiner Vorgesetzten, da ihm sein Arbeitsvertrag eine „opernhafte“ Ausgestaltung seiner Musik verbietet; zusätzlich werden ihm Nachlässigkeiten in seiner Tätigkeit als Lehrer an der Thomas-Schule vorgeworfen. Als sich der Konflikt zuspitzt, kürzt der Kirchenrat Bachs Bezüge.
Die Situation bessert sich für Bach erst, als sein Weimarer Freund Johann Matthias Gesner neuer Rektor der Thomas-Schule wird und Bach u. A. ermöglicht, sein „Weihnachtsoratorium“ aufzuführen. Wenig später wird Bach auch vom Erbprinzen von Kassel geehrt. Doch nach drei Jahren muss Gesner Leipzig wieder verlassen; Konrektor Johann Heinrich Ernesti wird sein Nachfolger. Doch auch zwischen Ernesti und Bach kommt es zu Spannungen über die Neubesetzung der Position des Chorpräfekten im Thomanerchor.
Bach fühlt seine Position gestärkt, als er von Graf Kayserling zum Hofkompositeur ernannt wird. Etwa zu dieser Zeit stellt Bach die Komposition von geistlichen Kantaten ein und konzentriert sich auf weltliche Werke wie die „Goldberg-Variationen“ sowie die „Bauern-Kantate“, die ein großer Erfolg wird.
Als Bach die „Johannes-Passion“ zur Wiederaufführung bringen will, wird ihm dies vom Rat untersagt, weil er den Text angeblich nicht hat genehmigen lassen.