WELTjournal (+)
Mein Bozen (2017x27)
: 16, 2017
In Südtirols Landeshauptstadt Bozen treffen alpine und mediterrane Lebensart auf ganz besondere Weise aufeinander. Hier leben anteilsmäßig die meisten italienischsprachigen Südtiroler und überdurchschnittlich viele Spitzenverdiener. Seit Jahren gehört Bozen zu den Top-Städten, was die Lebensqualität angeht. Seit Südtirol vor knapp 100 Jahren zu Italien gekommen ist, bestimmt die Sprachzugehörigkeit das Leben der Menschen. Heute lebt man, getrennt durch eine fein säuberliche Aufteilung in Sprachgruppen, relativ friedlich teils neben-, teils miteinander. Wie die Bozner ihren multi-sprachlichen und -kulturellen Alltag meistern, wie das Leben von gemischtsprachigen Paaren mit Kindern aussieht und wie es um die Heimatgefühle der einen und der anderen steht, das zeigt WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth. Sie ist in Südtirol aufgewachsen, hat, obwohl aus einer deutschsprachigen Familie kommend, in einem italienischen Gymnasium maturiert und ist mit beiden Welten vertraut. Eine Frage kennen alle Südtiroler nur zu gut: ob man sich eher deutsch oder italienisch fühlt. Bergsteiger-Legende Reinhold Messner beantwortet sie für das WELTjournal wie folgt: „Ich fühle mich weder als Deutscher noch als Italiener, sondern als Europäer und Weltbürger. Wir Südtiroler haben den Vorteil, dass wir bereits Europäer sind, wenn wir es uns erlauben – weil wir zwei oder drei Sprachen beherrschen und weil wir mit mehreren Kulturen aufwachsen.“ (Text: ORF)