MDR Zeitreise
Unsere Ärzte - zwischen Beruf und Berufung (7x4)
Data di messa in onda: Gen 31, 2021
Kaum ein Beruf ist durch alle Zeiten mit so viel Ansehen verbunden wie der des Arztes. Das galt auch in der DDR. Dabei unterschieden sich die Rahmenbedingungen stark von der heutigen Situation – und viele Medizinerinnen und Mediziner sahen sich schlecht honoriert und mit zahlreichen Unzulänglichkeiten im Alltag konfrontiert. Und auch die DDR kannte ein Problem, das heute Gesundheitspolitiker umtreibt: Den Mangel an Ärzten auf dem Land. Den Beruf des Allgemeinmediziners, der als sich sorgender Begleiter den Lebensweg mitgeht und quer übers Land unermüdlich Hausbesuche fährt, streben schon in den 1960er-Jahren nur wenige junge Mediziner an. Die Arztstellen in den Landambulatorien sind chronisch unterbesetzt. Deswegen erschafft die DDR die Kampagne „Ärzte aufs Land!“, junge Mediziner werden in die Dörfer delegiert. Zu DDR Zeiten waren fast alle Ärzte beim Staat angestellt, doch nach der friedlichen Revolution gab es eine beispiellose Niederlassungswelle. Heute ist der Trend klar ersichtlich, dass junge Ärzte wieder eine Anstellung bevorzugen. Ist Arzt sein heute mehr Beruf, denn Berufung? Die MDR-Zeitreise geht auch der Frage nach, welche Rolle die zunehmende Ökonomisierung der Medizin spielt? Welche Wirkung hat das auf die Patienten, dem schwächsten Glied unseres Gesundheitssystems. Durch die hochtechnisierte Gerätemedizin, digitale Arztpraxen und Dr. Google müssen Arzt und Patient ihr Verhältnis heute neu noch einmal völlig neu definieren. (Text: MDR)
- Iniziato: Gen 2015
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