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Taiwan – Fliegende Fische oder Atommüll? (2013x17)
Data di messa in onda: Dic 07, 2013
Die zu Taiwan gehörende Insel Lanyu ist 45 Quadratkilometer groß und mit dichtem Regenwald bewachsen. Nur auf einem schmalen Küstenstreifen siedeln rund 2.500 Tao. Die wenigen Männer, die noch regelmäßig auf das Meer fahren, um Fliegende Fische zu fangen, sind inzwischen im Rentenalter. Nahezu die Hälfte der Tao, vor allem die jungen Menschen, hat Lanyu in den letzten Jahrzehnten verlassen, um auf Taiwans Hauptinsel Arbeit und ein besseres Leben zu finden. Aber neben wirtschaftlichem Stillstand bedroht noch etwas anderes die Insel und ihre Bewohner: Seit den 80er Jahren lagern an einem Strandabschnitt rund 100.000 Fässer mit radioaktivem Abfall. Wie stark die Belastung ist, weiß niemand. Syaman Vongayan ist 49 Jahre alt. Mehr als die Hälfte seines Lebens kämpft er gegen den Atommüll auf seiner Insel. Er ist Vorsitzender der Tao Foundation, einer Bürgerrechtsorganisation, die die Interessen der Tao gegenüber der taiwanischen Regierung vertritt. Obwohl der Atommüll schon lange auf Lanyu lagert, gab es noch nie eine umfassende unabhängige wissenschaftliche Untersuchung über die Belastung für Mensch und Umwelt. 2012 war es ein japanisches Expertenteam, das an verschiedenen Stellen der Insel im Erdreich erhöhte Strahlenwerte erfasst hatte. Taipower, der staatliche Energiekonzern, der für die Mülllagerung verantwortlich ist, interessiert sich nicht für diese Ergebnisse. Man überwache selbst regelmäßig die Insel und bislang habe es nie erhöhte Werte gegeben, lautet die Standardfloskel. Der Tao Syaman Vongayan glaubt Taipower kein Wort. Er befürchtet, dass verstrahltes Abwasser ins Meer gelangt und die traditionellen Fanggründe der Tao verseucht. Das wäre der endgültige Todesstoß für die alte Fischerkultur der Tao. (Text: arte)
- Iniziato: Gen 1999
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