RE: European Stories
Drogen, Mafia und Bausünden – Neapels schlimmstes Viertel (5x29)
Udgivelsesdato: Okt 05, 2020
Einst als Musterbeispiel des sozialen Wohnungsbaus gefeiert, gelten die „Vele di Scampia“, die „Wohnsegel von Scampia“ im Norden Neapels heute als die schlimmste Wohnsiedlung Italiens. Seit Jahrzehnten von der Camorra beherrscht, prägen Armut, Müll, Zerstörung und Kämpfe rivalisierender Mafia-Banden den Gebäudekomplex. Die wie faule Zähne in den Himmel ragenden Hochhäuser gelten in ganz Italien als Symbol für das Versagen des Staates. Heute leben mehrere Tausend Menschen in „Le Vele“. Genaue Zahlen gibt es nicht, denn viele Bewohner sind hier illegal untergekommen, zahlen weder Miete noch Strom. Seit 2016 planen die Behörden von Neapel, die schlimmsten Blocks abzureißen. Doch immer neue Probleme verhindern die Umsiedlung der rund 350 offiziell registrierten Familien, die dringend auf ein neues Zuhause warten.Der 39-jährige Omero Benfenati wohnt schon sein gesamtes Leben in einem der Wohnsegel. Er kennt jeden Bewohner persönlich und ist der Sprecher des „Vele Komitees“. Der junge Familienvater Rosario Caldore spielte als kleiner Junge mit Asbest-Stückchen, seine Kinder sollen es besser haben und nicht neben Dealern, Killern und Alkoholikern aufwachsen. Während sie für den Abriss und eine menschenwürdige Unterbringung kämpfen, fürchten andere, wie Eduardo, der seit Jahren illegal im Wohnkomplex lebt, das Dach über dem Kopf zu verlieren.Emanuele Cerullo, der seit kurzem in einem besseren Viertel wohnt, meint, dass sich Probleme und Kriminalität nur verlagern. Er fordert ein Ende der Perspektivlosigkeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es ist ein historischer Moment. Wird die Gomorrha-Kulisse fallen? (Text: arte)
- Premieret: Mar 2017
- Afsnit: 1178
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- Arte
- Mandag på 19