360° - Géo
Arganöl – Marokkos weißes Gold (2008x17)
Udgivelsesdato: Okt 30, 2008
In einem Dorf im Südwesten Marokkos verlässt Arbia el Kasri um 6.00 Uhr morgens das Haus. Vor fünf Jahren war es für eine Frau unvorstellbar, außerhalb des Hauses Arbeit zu finden. Doch nun sind es einige Hundert, die sich täglich in kleinen selbst gegründeten Kooperativen einfinden. Hier stellen die Frauen Arganöl her – eine Kunst, die Marokkanerinnen bereits seit Jahrhunderten beherrschen. Das Öl ist reich an Nährstoffen und äußerst schmackhaft. Doch erst seitdem es Feinschmecker und Kosmetikfirmen in Europa entdeckt haben und sich der Preis pro Liter vervielfacht hat, lohnt sich für Einheimische wie Arbia el Kasri die mühselige Herstellung in der Kooperative. Bis zu drei Tage und rund 40 Kilogramm Früchte braucht es für einen Liter Arganöl. Zuerst sammeln die Frauen die etwa pflaumengroßen Früchte der Arganie, ein zur Abwehr von Feinden mit Dornen besetzter Baum, der weltweit nur hier im Südwesten Marokkos wächst. Nachdem die Früchte getrocknet sind, werden die Kerne vom Fruchtfleisch entfernt und mit Hilfe von Steinen aufgeklopft – ihre Schalen sind 18-mal härter als Haselnüsse. Die innen liegenden Samen werden dann noch geröstet und gemahlen, bis das kostbare Öl gewonnen werden kann. Das Geschäft läuft gut für die Frauen, dennoch fürchten sie schwierige Zeiten. Zum einen bedroht Abholzung den Bestand der Arganien, die bis zu 250 Jahre alt werden, und zum anderen werden die Bäume von den Ziegen der Nomaden kahlgefressen. Hinzu kommt, dass mit dem Interesse europäischer Verbraucher zunehmend westliche Firmen ins Land streben, die das Öl dank moderner Maschinen schneller, sauberer und zuverlässiger produzieren. Werden Arbia el Kasri und ihre Kolleginnen der Konkurrenz trotzen können? (Text: arte)
- Premieret: Jan 1999
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