Die Frage
Was ist uns Musik noch wert? (2017x21)
: 29, 2016
In der neuen Folge lautet die Frage: Was ist uns Musik noch wert? „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum!“ – könnte eine aktuelle Aussage sein. Sie stammt allerdings von Friedrich Nietzsche, ist also schon etwas älter. Trotzdem würden viele Leute dieses Zitat auch heute sofort unterschreiben. Musik erzeugt Stimmung, lenkt ab, unterhält. Auf dem Weg zur Arbeit, in die Schule, beim Sport, im Auto, auf Partys, im Urlaub – Musik gehört einfach dazu. Früher schon. Und heute noch viel mehr. Der Unterschied: Musik gibt es heute oft kostenlos. Etwa 60% der Deutschen bezahlen nicht für Musik. Müssen sie auch nicht: Sie hören gratis Radio oder streamen ganze Alben bei Spotify – zwar mit Werbepausen, aber an sich kostenlos. Ist Musik deswegen weniger wert? Die reine Menge wächst von Tag zu Tag, bei Spotify kann man zwischen 30 Millionen Songs wählen – jederzeit. Um aus dieser Masse herauszustechen, müssen sich Künstler etwas einfallen lassen. Nicht selten wird Musik dann zur Nebensache und die richtige Verpackung, die dicke Goldkette, der eigene Hoodie oder die einfallsreiche App machen plötzlich den Unterschied. Aufmerksamkeit ist die neue Art der Wertschätzung – erst wer die als Künstler bekommt, kann ans Geld verdienen denken. Was ist uns Musik also noch wert? Reporter Michael Bartlewski ist erstaunt darüber, dass die junge Münchner Band Blackout Problems mit 30 Minuten Straßenmusik mehr verdient als mit 800 Streams bei Spotify. Er selbst kann sich noch gut erinnern, dass man im Laden in Platten oder CDs reingehört hat – mehrere Minuten lang. Bei einem Experiment stellt er fest, dass ein Song heute gerade mal ein paar Sekunden hat, um zu überzeugen. Sonst wird erbarmungslos weiter geskippt. Wer nicht übersprungen werden will, muss auffallen: Der Wiener Rapper Money Boy erklärt Michael, dass man als Künstler ein Movement gründen muss, um erfolgreich zu sein. Wie am Ende beim Konzert doch wieder die Musik im Vordergrund steht, hat die